Kaiserschnitt: Auf Wunsch unter Vollnarkose?
Als ich vor 23 und 21 Jahren meine Kaiserschnitte bekam, da war es noch nicht üblich den Kaiserschnitt ohne Vollnarkose zu machen. Kurz darauf wurden Kaiserschnitte mit dieser Rückenspritze gemacht. Man kann also alles mitbekommen und kann das Baby direkt nach der Geburt sehen.
Der Frauenarzt meiner Bekannten meinte, dass eine Vollnarkose nur noch gemacht wird, wenn es ein Notkaiserschnitt ist und die Rückenspritze zu lange braucht um zu wirken. Ansonsten wird keine Vollnarkose mehr gemacht. Meine Bekannte bekommt einen geplanten Kaiserschnitt, weil das Kind sich nicht drehen will und deswegen wäre es unmöglich, diesen mit Vollnarkose zu machen.
Es ist mir zwar unverständlich, aber meine Bekannte will eine Vollnarkose. Sie hat tierische Angst vor dieser Rückenspritze und kann nicht glauben, dass man heutzutage keinen Kaiserschnitt mehr macht, wenn der Patient eine Vollnarkose wünscht. Sie hat kein Vertrauen zu dieser Rückenspritze und will sich nun erkundigen, ob ein geplanter Kaiserschnitt nicht auch unter Vollnarkose gemacht werden kann.
Sicher ist es für das Kind bestimmt besser, wenn es die Nakose nicht mitbekommt. Der Kaiserschnitt geht aber auch so schnell, dass eigentlich kein Nakosemittel bis zum Baby gelangen kann. so erklärte man es mir jedenfalls damals. Und meine Kinder hatten auch keine Startschwierigkeiten wegen der Narkose.
Sollte ein Arzt auch auf den Wunsch der werdenden Mutter eingehen? Warum gehen die meisten Ärzte nicht auf diesen Wunsch ein?
Hallo,
ich habe auch schon oft davon gehört, dass ein Kaiserschnitt meist nur mit einer sogenannten Lokalanästhesie gemacht wird. Ich kann allerdings gut verstehen, dass man Angst hat wenn man weiss dass man den Bauch aufgeschnitten bekommt und dabei bei vollem Bewusst sein ist.
Ein Grund dafür ist wohl auch, dass die Mutter den Moment mitbekommt was passiert und den Moment erlebt wenn das Kind geholt wird. Aber der wohl wichtigste Grund dagegen ist wohl die Gefahr die durch eine Vollnarkose für das Kind (und die Mutter) besteht. Schließlich sind das starke Medikamente die der Mutter da verarbreicht werden und die sind nicht gut für das Ungeborene.
Ich denke es wäre gut wenn der Arzt deiner Bekannten noch mal genau erklären würde wie so ein Kaiserschnitt abläuft und dass sie wirklich keine Angst davor haben muss irgendwelche Schmerzen oder ähnliches zu spüren. Ich kann ihre Angst zwar verstehen aber sie sollte doch auch an ihr ungeborenes Kind denken, für das ist eine PDA sicher die bessere Lösung.
Mit Kaiserschnitterfahrungen kann ich zwar nicht dienen, allerdings hatte ich auch mal die Wahl zwischen lokaler Anästhesie und Vollnarkose. Da die Beratung mehr schlecht als recht war, habe ich mich damals für die Vollnarkose entschieden. Im vergangenen Jahr stand mal wieder eine Not-Operation an, die zwar nur unter Vollnarkose möglich war. Trotzdem nahm sich der aufklärende Anästhesist (seines Zeichens Oberarzt) Zeit mir noch mal genau die beiden Arten der Narkose zu erklären und eben auch viele Vorurteile gegen die lokale Anästhesie zu entkräften.
Egal um was für einen Eingriff es sich letzten Endes handelt ist wohl eher unwichtig; ich denke, dass es auch bei Kaiserschnitten eigentlich nur die Angst ist, dass die Frauen eine lokale Anästhesie ablehnen. Sicher sollte ein Arzt auf den Wunsch seiner Patientin eingehen. Nur besitzt er andererseits auch genug und mehr Fachwissen, um eben zu beurteilen, welche Narkoseform sinnvoller ist. Eine andere Frage ist natürlich auch, wie der Arzt dieses Fachwissen der Frau vermitteln kann. Daher erscheint es sicher auch häufig so, dass er Arzt einfach so nicht auf den Wunsch der Frau eingeht.
Ich hatte erst heute das Beratungsgespräch wegen meiner anstehenden Geburt und kann daher etwas zu dem Thema Periduralanästhesie beitragen. Da der Stich bei einer PDA viel weiter unten erfolgt, also nicht in der Nähe des Rückenmarkes, ist das Risiko einer Komplikation sehr gering.
Der Anästhesist meinte, es könnten allerhöchstens einmal eine Zeitlang Kopfschmerzen auftreten, er selbst hat aber in seinen 4 Jahren Berufspraxis das noch nicht mitbekommen, dass überhaupt irgendwelche Komplikationen jedweder Art nach einer PDA auftraten.
Bei anderen OPs im Bauchraum wird die PDA wohl weiter oben, im Bereich des Rückenmarkes gesetzt, wobei auch da in der Regel das Rückenmark nicht berührt wird. Nur ist da das Risiko einer Komplikation dann etwas höher - wie gesagt aber nicht bei einer normalen Kaiserschnitt-OP.
Ich selbst hatte auch 2006 einen Kaiserschnitt und keinerlei Probleme. Die Narbe war ratzfatz verheilt und man sieht sie kaum mehr, Blutungen hatte ich keine und aufgrund der PDA hatte ich auch keine Probleme. Bei einer Vollnarkose können doch viel eher einmal Komplikationen auftreten, manche vertragen eine Vollnarkose nicht gut, daher würde ich persönlich davon abraten. Übrigens bekommt man den Schnitt selbst nicht mit, da ist ein Tuch davor, also es ist nicht so, dass man dabei zusehen muss, wie einem der Bauchraum aufgeschnitten wird. Der Eingriff selbst dauert auch nur ca. 20 Minuten, also kein Grund zur Panik.
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