Wenn der Arzt einen nicht krankschreibt

vom 02.03.2010, 03:27 Uhr

Schon beim ersten mal, wäre ich sofort wieder zu dieser Ärztin gegangen, und hätte gesagt, das es mir noch nicht so gut geht. Sie hätte dich sicher noch einige Tage länger krank geschrieben. Wenn nicht wäre ich schon längst bei einem anderen Arzt gewesen.

So nachdem es dir heute nicht gut geht, ab zum Arzt - sollte sie dich nicht krank schreiben (warum eigentlich auch immer), gehe ebenfalls zu einem anderen Arzt. Gottseidank habe ich eine sehr gute Hausärztin, die mich vorher fragt, wie lange ich den ca. benötige um wieder halbwegs gesund zu werden. Sollte ich in den einigen Tagen noch nicht fit sein, schreibt sie mir noch einige Tage dazu. Bei ihr ist das klein Problem.

Wenn ich krank bin, bin ich krank, und da ist es egal ob ich in einem Büro arbeite oder auf einer Baustelle, da muss doch jeder Verständnis dafür haben.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich habe die Erfahrung gemacht das die meisten Ärzte von sich aus überhaupt nicht mehr krank schreiben. Habe mal irgendwo im Internet gelesen das sie so eine Anweisung von der Krankenkasse hätten. Weiß aber nicht genau ob das stimmt.

Ok, wegen einer Erkältung, wenn sie nicht all zu schlimm ist, muß man nicht eine Woche krank geschrieben werden, aber so wie du die Symptome jetzt beschreibst wirst du sicher krank geschrieben werden. So kannst du ja unmöglich zur Arbeit gehen. Vor allem besteht hier die Gefahr das du andere damit ansteckst.

Ich würde einfach mal zur Ärztin gehen und mit ihr reden. Ich bin mir sicher das du dieses Mal eine Krankschreibung bekommst, ansonsten kann ich dir nur empfehlen den Arzt zu wechseln.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


MarciaBaila hat geschrieben:Zum zweiten ist es für die Ärzte selber, so vermute ich, auch schlicht lukrativer, den Patienten ein zweites Mal zu sehen und eine Konsultation abrechnen zu können, wenn er nochmal kommen muss, um eine weitere Krankschreibung zu erhalten.

Ärzte dürfen einen Patienten nicht beliebig oft abrechnen dank der Gesundheitsreform, sondern nur einmal! Heißt: Je öfter ein Patient kommt, desto "teurer" wird es für den Arzt. Daher sind (Kassen) Patienten die nur einmal im Quartal kommen die "liebsten" und chronisch Kranke die "unerwünschten", da erstere Geld bringen und letztere Geld kosten!

Abgesehen davon sind Ärzte für ihre Entscheidungen haftbar und schadenersatzpflichtig. Schreibt ein Arzt also einen Patienten über Gebühr krank, "feiert" der dann die zusätzlichen Tage krank und bekommt dass der Arbeitgeber mit, muss der Arzt hier komplett (!) den dadurch entstandenen Schaden erstatten! Da ein Patient nur um die 35 Euro im Quartal bringt aber um die 100 Euro pro Tag an Lohn kostet (Arbeitnehmerlohn + Arbeitnehmeranteil) können überzogene Krankschreibungen schnell ins Geld gehen!

Nur soviel dazu - das ganze hat mir mal ein befreundeter HNO Arzt beim Thema "Warum nicht einfach krankschreiben wenn einer danach fragt?" ausführlich dargelegt und dass das für Ärzte ein böses Ende haben kann, wenn sie hier wider besseres Wissen jemanden länger krankschreiben als nach objektiver Einschätzung nötig...

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich würde in dieser Situation auf jeden Fall zum Arzt gehen. Gerade wenn du einem normalen Job nachgehst und nicht einfach fehlen kannst, so wie das als Student vielleicht drin ist, sofern man keine Pflichtveranstaltung besuchen muss, solltest du zu deiner Ärztin gehen und dich für den heutigen Tag krankschreiben lassen.

Dass du letztes Jahr nur für einen Tag krankgeschrieben wurdest, finde ich bei einer Erkältung zwar auch nicht allzu viel, aber es kann ja durchaus so sein, dass es nicht so schlimm war. Normalerweise geht eine Erkältung ja nicht über Nacht weg, vor allem nicht wenn man wirklich erkrankt ist.

Eine Magen-Darm-Geschichte hingegen kann oft schon nach ein oder zwei Tagen weitgehend überstanden sein, so dass man vielleicht nicht allzu lange daheim bleiben muss. Dennoch ist es nicht verkehrt, wenn du zum Arzt gehst, um eine ärztliche Meinung einzuholen und eine Krankmeldung zu bekommen.

Allerdings solltest auch auf die Einschätzung deines Arztes vertrauen. Das was Subbotnik geschrieben hat, trifft schon zu. Zusätzlich solltest du dir vor Augen führen, dass ein Arzt im Normalfall entscheidet, ob ein Patient arbeiten gehen kann oder nicht und keine Krankschreibungen für jemanden ausstellt, der eigentlich nichts hat. Wenn du die ganze Nacht Probleme hast, wird kein Arzt die Krankschreibung ablehnen und in ein oder zwei Tagen geht es dir sicher schon wieder gut.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich finde es grundsätzlich falsch zu sagen, dass der Arzt entscheidet wann man krank ist und wann nicht. Der Arzt kann möglicherweise erkennen, welche organischen Krankheiten man hat, er kann aber nicht feststellen wie sich der Patient subjektiv fühlt.

Es gibt Patienten die bereits bei einer leichten Erkältung starke Gliederschmerzen haben und beispielsweise einen körperlichen Beruf nur schlecht ausführen können und andere wiederum sind sogar bei Fieber noch fit. Die andere Sichtweise ist natürlich, dass viele Patienten auch genau darauf spekulieren und dem Arzt eine Krankheit "vorspielen", die schwer zu erkennen ist, nur um sich krankschreiben zu lassen.

In deinem Fall jedoch, würde ich zu einem anderen Hausarzt gehen, wenn der auch der Meinung ist, dass du nicht krank genug bist für ein Attest, dann wird wohl was dran sein, wenn du aber echt krank bist, wirst du auch die Krankmeldung bekommen.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@ Jess0708:
Natürlich muss der Arzt darauf vertrauen, was ihm der Patient erzählt. Kein Arzt wird einem Patienten, der sich wirklich schlecht fühlt und dies auch sagt, erzählen, dass er trotzdem arbeiten gehen muss. Ein Stück Eigenverantwortung bringt der Patient mit und der Arzt muss das erst einmal glauben.

Lediglich bei Patienten, die jeden Monat der Meinung sind, tagelang nicht arbeiten gehen zu können, wird auch der verständnisvollste Arzt irgendwann misstrauisch und stellt vielleicht nicht mehr so leicht eine Krankmeldung aus. Wenn man allerdings wirklich krank ist, wird es kaum Probleme geben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Hausarzt schreibt mich krank, wann ich es möchte. Natürlich nicht, wenn ich alle zwei Wochen in seine Ordination kommen würde. In meinem Fall bin ich ca. drei bis viermal im Jahr krank und dann entscheidet er meist wie lange ich zu Hause bleiben sollte und ich sage ihm wie lange ich wirklich bleiben möchte. Nun ist es aber nicht so wie ihr denkt, dass ich länger möchte als er vorschlägt sondern meist umgekehrt. Mein Hausarzt glaubt immer, dass ich mit einer Grippe eine Woche zu Hause bleiben sollte. Meist lasse ich mich aber wiederbestellen in ein paar Tagen und dann ist die Erkältung auch schon wieder weg.

An deiner Stelle hätte ich gleich urgiert und ihr gesagt, dass du wirklich krank bist und es dir nicht gut geht. Immerhin kannst du damit sogar Krankheiten verschleppen und dann brechen sie Wochen später aus, mit viel schlimmeren Nebenerscheinungen. Wenn deine Hausärztin sich darauf aber nicht einlassen sollte, würde ich mir eine passendere Ärztin/einen passenderen Arzt suchen. Es ist sehr wichtig, dass man sich ja dort auch wohlfühlt. Der Hausarzt ist bei mir meist Anlaufstelle eins und da möchte ich schon durchaus auch respektiert werden.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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