Eigene Hebamme ins Krankenhaus mitnehmen sinnvoll?
Wie ich in einigen anderen Threads ja schon geschrieben habe, bin ich mit meinem zweiten Kind schwanger. Hier in Österreich ist es so, dass sich viele Frauen ihre private Hebamme zur Geburt ins Krankenhaus mitnehmen. Ich habe lange überlegt, mich aber trotz meiner schwierigen ersten Geburt dazu entschieden, keine eigene Hebamme ins Krankenhaus mitzunehmen, sondern darauf zu vertrauen, dass ich an eine vernünftige Hebamme im Krankenhaus gerate. Dazu denke ich, dass ich auch kein besonderes Vertrauensverhältnis zu einer fremden Frau aufbauen kann, die ich vor der Geburt auch nicht mehr als einige wenige Male gesehen habe.
Sicher bietet eine eigene Hebamme viele Vorteile: sie ist die ganze Geburt über bei einem und für einen da, gibt Hilfestellung und Tips. Aber ist es nicht auch genauso der Job der Krankenhaushebammen, auf die Gebärende einzugehen, sie zu unterstützen und Hilfestellung zu geben? Natürlich ist mir klar, dass es im Krankenhaus auch einmal eng werden kann, wenn zum Beispiel alle Kreißsäle belegt sind und die Hebamme dann natürlich nicht die ganze Zeit über für eine einzelne Gebärende da sein kann. Das erwarte ich mir von einer Hebamme im Krankenhaus auch gar nicht. Ich erwarte mir, dass sie mich nicht einfach den ganzen Tag über allein liegen lässt, sondern zwischendurch öfters einmal zu mir in den Kreißsaal hineinschaut, mir auf meine momentane Situation bezogene Tips zur Unterstützung gibt und auch Fragen beantwortet.
So ist es leider bei meiner ersten Geburt nicht gelaufen. Die Hebamme sah ich vielleicht alle zwei Stunden, wenn sie hereinkam, um den Muttermund abzutasten.Mit einem kurzen gemurmelten "ist nichts weitergegangen" verschwand sie dann auch wieder. So schnell bekam ich gar nicht meinen Mund auf, um Fragen zu stellen, da war sie schon wieder weg. Aber ich gehe davon aus, dass so etwas ein Einzelfall ist - oder ist es einfach ein Standard, den man nur umgehen kann, wenn man sich eine eigene Hebamme mitnimmt? In meine Überlegungen spielt auch hinein, dass eine private Hebamme sehr teuer ist. Ich möchte nicht in Frage stellen, dass es die geleisteten Dienste der Hebamme absolut wert ist, aber in unserer derzeitigen finanziellen Situation wäre für uns solch ein "Luxus-Extra" kaum zu finanzieren. Wie sieht es also aus? Kann man im Krankenhaus ein vernünftiges Mindestmaß an Betreuung erwarten, oder ist das nur gewährleistet, wenn man eine eigene Hebamme mitnimmt? Wenn man damit zufrieden ist, nicht die ganze Zeit über jemanden bei sich zu haben und sich quasi "nur" zwischendurch etwas Hilfestellung, Fragenbeantwortung und Tips wünscht, ist es dann sinnvoll, sich eine private Hebamme zu besorgen?
Ich hatte bei der Geburt unseres Sohnes ebenfalls keine eigene Hebamme. Da ich mich damals selbst recht genau über den Geburtsvorgang und alles rund um dieses Thema informiert habe, hielt ich es nicht für notwendig. Und selbst bei einer eigenen Hebamme könnte es dir übrigens passieren, dass sie genau in der gleichen Nacht eine weitere Geburt hat und nicht kommen kann!
Auch hatte ich bei der Geburt (im Wiener Wilheminenspital) das Glück, dass sich die zuständige Hebamme wirklich um mich kümmern konnte. In der gleichen Nacht sind zwar noch mehrere Babys auf die Welt gekommen, sie waren aber von Timing her alle ein wenig auseinander. Meine Hebamme hat mich also in den letzten zwei oder drei Stunden wirklich jede Minuten betreut und unterstützt. Auch nach der Geburt hat sie sich Zeit für uns genommen und mir gezeigt, wie ich unseren Sohn anlegen kann, usw.
Ich denke also nicht, dass eine eigene Hebamme wirklich notwendig ist und würde mich bei einer zweiten Geburt wieder so entscheiden. Außerdem denke ich, dass die Situation während der Geburt deines ersten Kindes eine Ausnahme war (entweder waren so viele Geburten gleichzeitig oder die Hebamme war nicht gut gelaunt, etc.)
Bei unserer Besichtigung des Krankenhauses wurde uns übrigens damals gesagt, dass man sich sogar eine andere Hebamme wünschen kann, wenn man während der Geburt merkt, dass man mir ihr so gar nicht "kann". In unserem Krankenhaus waren stets zwei Hebammen anwesend, sodass das tatsächlich kein Problem gewesen wäre.
Ich bin zwar noch nicht in der Situation, dass eine Schwangerschaft bei mir anstehen könnte, habe aber von einigen meiner Freundinnen zum Teil mitbekommen, wie unglücklich die Betreuung im Krankenhaus zum Teil gelaufen ist und dass sie sich nicht sehr wohl gefühlt haben. Ich denke, wenn ich eine Hebamme hätte, mit der ich vorher in Kontakt stehe, dann würde ich auch wollen, dass sie mit dabei ist, wenn das Kind auf die Welt kommt, sofern sie sich dazu bereit erklärt.
Ich denke eine Hebamme kann einem in der Zeit die beste Stütze und Hilfe sein, da sie mehr Erfahrung hat als mein Partner (logisch) und eben nur für mich dann zuständig wäre und nicht von Patientin zu Patientin rennen muss. Wäre das in Deutschland wirklich möglich, ich würde es auf jeden Fall versuchen, sie dabei zu haben. Es ist sicher eine große Erleichterung. Aber wie gesagt, soweit ist es noch nicht. ich freue mich aber, diesen Thread hier gefunden zu haben, weil ich wahrscheinlich später kaum allein auf die Idee gekommen wäre
Hallo
Ich hatte bei beiden Entbindungen keine eigene Hebamme dabei sondern mich mit der amüsiert, die eben Schicht hatte. Viele Freundinnen von mir machten oder machen das so und das aus dem Grund, weil sie der Meinung sind, dass sie lockerer sind, wenn eine Vertrauensperson dabei ist.
Also, wenn ich ehrlich bin war es mir in diesem Moment vollkommen egal wer mein Kind entbindet, für mich war nur wichtig, dass es daraus kam egal durch wen. Ich habe die ganze Zeit nicht einen Gedanken daran verschwendet, wie es gewesen wäre eine eigene Hebamme dabei gehabt zu haben.
In dem Moment als es dann ernst wurde, hatte ich überhaupt gar keine Zeit mehr mir darüber Gedanken zu machen, ich hatte wichtigeres zu tun und ich war nur froh, dass jemand da war der mir gesagt hat was ich machen soll.
Im nachhinein kann ich nur sagen, dass es mir egal war und ich in dem Moment wahrscheinlich auch nicht registriert hätte wer da bei mir steht. Ob bekannt oder nicht. Wenn mich heute Freundinnen fragen ob es nicht besser wäre eine bekannte Hebamme dabei zu haben, dann sage ich immer nur, dass in dem Moment der Papst neben ihr stehen könnte und sie würde es wahrscheinlich eh nicht merken.
Ich habe dir ja schon mal geschrieben als es um das Thema stillen ging, dass das richtig ist was du für dich richtig hältst und wobei du dich wohlfühlst. Genauso ist es bei der Hebammenwahl, eigentlich bei allem was die Entscheidungen in deiner Schwangerschaft angeht. Lass dir da nicht reinreden, ich schwöre darauf, dass der Mutterinstinkt das alles schon in die richtigen Bahnen lenkt.
Ich bin zwar noch nicht wieder schwanger, aber wenn ich es wäre würde ich auch mit dem Gedanken spielen eine eigene Hebamme mit zu nehmen.
Mir ging es ähnlich wie dir. Die Hebamme hatte nicht wirklich Zeit für uns, sie ist lieber Zeitung lesen gegangen. Kam hin und wieder herein um den Muttermund abzutasten und das wars dann schon. Als es dann kritisch wurde, weil sich meine Maus irgendwie verhängt hatte und die Herztöne zum Teil abgefallen sind wurde sie nervös und hat nur noch mit mir geschrieen.
Es war echt furchtbar. Sie und die Ärztin wußten sich nicht mehr zu helfen. Haben mich gezwungen in einer Position zu liegen die für mich nicht mehr zum aushalen war und die ganze Zeit schreien. Weil ich anscheinend nicht mitarbeite. Dabei hatte ich solche Schmerzen. Die kamen, wie man später feststellte nicht nur von den Wehen sondern eben weil das Kind festgesteckt ist.
Ich habe schon um einen Kaiserschnitt gebettelt und sie hat mich ignoriert. Als die Herztöne dann fast ganz weg waren wurde dann ein Notkaiserschnitt gemacht und mir gesagt das meine Tochter auf normalen Weg nicht mehr gekommen wäre. Die Hebamme hat auf aller Linie versagt. Sie hat mir nicht einmal das Kind zum stillen angelegt als ich wieder aus dem OP kam. Das hat sie überhaupt nicht interessiert.
Und als ich noch im OP war hat sie das Kind meinem Lebensgefährten in die Hand gedrückt mit den Worten das er sich darum kümmern soll denn sie hätte jetzt keine Zeit.
Also du siehst - es ist anscheinend kein Einzelfall. Ich komme übrigens auch aus Österreich. Eine Bettnachbarin hatte die gleiche Hebamme und wäre bei der Geburt fast gestorben weil die Gebärmutter gerissen ist. Das hat sie auch nicht bemerkt.
Also wenn du die Möglichkeit hast und dich dann sicherer fühlst würde ich auf alle Fälle eine private Hebamme mitnehmen. Es geht nicht darum das sie dann mehr Zeit hat, das kann eine Krankenhaushebamme auch haben, aber es geht darum das sie sich für dich interessiert, was leider bei den Krankenhaushebammen nicht immer der Fall ist.
Bei der Geburt meines Sohnes erging es mir ähnlich, dass ich nur selten eine Hebamme zu Gesicht bekommen habe. Jedenfalls kam mir das so vor. Im Kreißsaal verging die Zeit aber sowieso ganz anders wie sonst irgendwo, zumal unser Sohn 34 Stunden gebraucht hat, bis er als Sternengucker und quer zum Becken liegend dennoch als normale Geburt das Licht der Welt erblicken durfte.
Bei mir lag es aber viel daran, dass in dieser Nacht 18 Geburten stattfanden, davon einmal Drillinge. Es war total voll. Ständig war der OP belegt und die Hebammen mussten im Akkord arbeiten. Das habe ich hinterher, am nächsten Tag, erfahren.
Dass ich wenig Hebammen gesehen habe war das eine, aber das andere war, (und das war bei mir wohl um Weiten besser als bei anderen, wie ich es gerade gelesen habe) dass meine Hebammen trotzdem sehr zuvorkommend, höflich und nett waren und sie haben mir auf alle anfallenden Fragen Auskunft geben können und auch wollen.
Eine private Hebamme war in meinem Fall nicht nötig, da sich alle rührend, auch wenn sie nicht so oft da waren, was aber, wie gesagt, an der Geburtenfrequenz dieses Tages lag, gekümmert haben. Im Nachhinein würde ich es wieder so machen bei der ersten Geburt. Bei einer zweiten Geburt könnte ich mir auch vorstellen meine private Hebamme mitzunehmen (vorausgesetzt das Krankenhaus erlaubt dies), da ich eine ganz liebe Nachbetreuungshebamme hatte, die immer für mich da war und die ich auch jetzt nach 13 Monaten noch imer nach allem fragen kann, was mir auf dem Herzen liegt. Sie hat mein vollstes Vertrauen.
Ich habe übrigens in Süddeutschland entbunden.
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