Apple zensiert seinen App-Store

Apple ist dabei seinen App-Store zu zensieren. Apple möchte alle Apps, die anstößige Bilder beinhalten aus dem Geschäft nehmen. Laut tweakers.net wurden in den letzten Tagen mehrere Apps gelöscht wegen sexueller Inhalte. Begonnen hatte Apple diese Aktion schon seit Dezember, zu dem Zeitpunkt wurde ein App gelöscht, dass durch das bloße Schütteln des Iphones die Brüste einer jungen Frau zu sehen waren.

Seitdem versuchen die Entwickler, die Zensur zu umgehen. Ein weiterer Entwickler stellte ein App ein, wo der Nutzer selber entscheiden konnte, welches Kleidungsstück beim Schütteln fiel. Allerdings wurde jetzt auch dieses App gelöscht. Eine offizielle Stellungsnahme von Apple gibt es noch nicht, aber die Absicht ist deutlich zu erkennen, mittlerweile sind an die 5000 Apps gelöscht worden. Überall wo man nackte Haut sehen kann, auch wenn es sich um ein Fitnessvideo handelt, wird aus dem Store verbannt. Aber kurioserweise ist der Playboy-App noch weiterhin verfügbar.

Apple hat doch seit Anbeginn des Shops die Zügel fest in der Hand. Was Du hier Zensur nennst (übrigens ein recht inflationär gebrauchtes Wort, wodurch wirklicher Zensur eher Vorschub geleistet wird - und eine solche kann nicht von einem Privatunternehmen ausgeführt werden!), nennt man bei Apple vermutlich Qualitätssicherung.

Es ist doch wohl so, dass bevor Entwickler die Applikationen über den App-Store anbieten und verbreiten können, sich diese Entwickler kostenpflichtig zu registrieren haben. Anschließend werden alle Applikationen vor deren Veröffentlichung geprüft. Das dann welche auch zurückgewiesen werden, ist wirklich nichts außergewöhnlich Neues mehr. Übrigens erfolgt die Zurückweisung auch nicht immer mit Begründung.

Aber auch das bereits in Umlauf gebrachte Applikationen wieder aus dem Laden genommen werden, ist kein einmaliger Vorgang. Wenn nämlich die automatisierte Prüfung schief gelaufen ist oder die zu prüfenden Kriterien nicht ausgereicht haben, hat man auch im Nachhinein die Anwendung wieder zurück gezogen.

Geht es so einfach die Sachen nur aus dem App-Store zu löschen? Tauchen die dann nicht auf irgendwelchen Tauschbörsen auf und dann einfach über i-Tunes auf das Appel gerät?

Ich habe ja schon davon gehört das viele Apps von anderen Entwicklern von der Firma Apple abgelehnt wurden wie zum Beispiel eine App die beim schütteln des I-Pod oder I-Phone Obama auf ein Traumpolin hüpfen lassen. Oder ein anderes Beispiel in einer App kann man sich anzeigen lassen wie lange ein Kanzler oder Abgeordneter noch in der Amtszeit ist.

Ist es wirklich so einfach die Sachen aus dem App-Store zu löschen? oder tauchen die dann auf dem Tauschbörsen auf und man kann sie selber installieren?

Zäsur bedeutet eher Umbruch und der muss nicht immer auch gleich ein Vorschub sein. Umbruch trifft es meiner Meinung nach aber schon.

Meiner Meinung nach achtet apple aber einfach nur darauf, dass die Qualität und auch das Niveau nicht in den Keller rutscht. Man kann sich darüber streiten, ob da nun alle Apps dazu gehören, die da gelöscht wurden, aber schlimm finde ich die Löschung an sich nicht.

Einige Apps ziehen gewisse Dinge nunmal ins Lächerliche und das kann auch für Apple selbst natürlich Konsequenzen haben, was man tunlichst vermeiden will.

@winny2311
Hallimasch hat hier ja vermutlich bewusst nicht von Zäsur sondern Zensur gesprochen. Und da gilt es anzumerken, dass wir hier von Apple, also einem Privatunternehmen sprechen. Und ein Privatunternehmen kann keine Zensur ausüben! Es könnte als Erfüllungsgehilfe des Staates entsprechend mitwirken. Aber das hat mit dem beschriebenen Fall nichts zu tun.

Die Beschriebene Maßnahme bei Apple heißt dort natürlich "Qualitätskontrolle". Aber auch China will nur die Qualität der Informationen im Netz hoch halten, wenn es staatlicherseits massiv Einschreitet und wirkliche Zensur walten lässt. Das Problem welches Hallimasch aber anspricht, ist durchaus als solches wahrzunehmen. Hier würde ich schon sehen, dass Apple seine Marktmacht missbraucht und für mich als Außenstehenden willkürlich Applikationen ausschließt. Und damit dem Zugriff über den offiziellen Weg unmöglich macht.

Kein Problem hatte ich bei so was, als es noch um den Mac ging und sich Apple ebenfalls gegen jeden äußeren Einfluss sperrte. Das hat das Unternehmen fast vom Markt gefegt. Nun aber haben sie mit Geräten und Software ein fast flächendeckendes System geschaffen. Und hier hat der Staat im Sinne des Wettbewerbs dafür zu sorgen, dass Monopolstellungen nicht ausgenutzt werden, um potentielle Mitbewerber auszuschließen. Aber vielleicht sehe ich das zu eng. Vor allem, weil ich - zumindest zurzeit - in kleinster Weise Kunde von Apple bin.

derpunkt hat geschrieben:Das Problem welches Hallimasch aber anspricht, ist durchaus als solches wahrzunehmen. Hier würde ich schon sehen, dass Apple seine Marktmacht missbraucht und für mich als Außenstehenden willkürlich Applikationen ausschließt.

derpunkt hat geschrieben:Kein Problem hatte ich bei so was, als es noch um den Mac ging und sich Apple ebenfalls gegen jeden äußeren Einfluss sperrte.