Geburt: PDA ja oder nein

vom 22.02.2010, 23:20 Uhr

Die Geburt meines ersten Kindes steht nun kurz bevor und ich bin mir in der einen Sache noch nicht ganz schlüssig. Soll ich mir bei Bedarf eine PDA geben lassen oder lieber nicht. Grundsätzlich würde ich mich schon für sehr schmerzempflindlich betiteln. Wir haben auch im Geburtsvorbereitungskurs darüber gesprochen aber das war einer für Erstgebärende und deshalb konnte da keiner wirkliche Erfahrungen wiedergeben. Vor allem ist das fragliche, ob die PDA die gesamte Geburt anhält (so habe ich das immer gedacht) oder nur eine gewisse Zeit überbrücken soll. So wie ich die Hebamme verstanden habe, soll die PDA in der eigentlichen Austreibungsphase nicht mehr unbedingt wirken, weil man dann das Pressen gar nicht richtig mitmachen kann.

Wie gesagt, es ist mein erstes Kind und von meinen Freunden haben leider sehr wenige schon Kinder. Bei meiner Schwester ging es bei allen drei Kindern so schnell, dass die Frage gar nicht aufkam. Habe ja daher die Hoffnung, dass es bei mir auch schnell geht. Würde mich aber sicherheitshalber freuen, wenn mir mal jemand darüber Auskunft geben könnte, der selbst schon eine Geburt unter PDA gehabt hat.

» schokohaeschen » Beiträge: 187 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eine PDA wird an sich erst gegeben wenn der Muttermund schon relativ weit geöffnet ist. Die ganze Geburt über wirst du also keine PDA bekommen können. Und für die Austreibungsphase soll sie auch nicht so toll sein, weil man halt einfach nichts spürt. Man weiss je nachdem nicht, wann man nun pressen soll und wann nicht.

Ich bin weder Gegner noch Befürworter der PDA. Ich denke, das sollte man eher spontan bei der Entbindung entscheiden. Wie geht es einem? Wie lange liegt man schon in den Wehen? Sind die Wehen eher erträglich oder hält man sie nicht mehr aus? Wie lange wird die Geburt noch dauern? und so weiter. Und oftmals kommt es halt auch anders als man denkt. Wie halt bei deiner Schwester, bei der die Geburt so schnell vorbei war, das man keine PDA mehr einsetzen konnte.

Und man sollte sich auch nicht zu sehr auf die PDA versteifen. Es gibt auch Frauen, bei denen kann gar keine PDA gesetzt werden. Zum Beispiel wenn man an der Stelle eine Tättoowierung hat. Da wird in der Regel keine PDA gesetzt. Oder weil man den Rücken nicht zum Buckel machen kann. Oder weil der Anästhesist einfach nicht abkömmlich ist und es ewig dauert, bis er Zeit hat die PDA zu setzen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Bei mir war der Muttermund noch nicht wirklich sehr weit geöffnet, als ich meine PDA gelegt bekommen habe. Allerdings hatte ich Wehen, die nur im Rücken stattfanden und die von der ersten Wehe an so stark waren wie die letzte Wehen. Die PDA wurde mir dann nach 19 Stunden gelegt. Nach 34,5 Stunden und einigen Komplikationen, war dann endlich mein Sohn auf der Welt.

Es stimmt schon, dass man in der Austreibungsphase die Wehen eigentlich gar nicht so richtig mitbekommt. Aber das war bei mir z.B. überhaupt nicht weiters schlimm, da ich die komplette Zeit am CTG angeschlossen war und die Hebamme mir immer gesagt hat, wann ich presssen sollte. Das hat ganz gut geklappt und Pressen war trotz der PDA möglich.

Die PDA selber war eine echte Erleichterung für mich, auch wenn sie nur einseitig voll gewirkt hat. Man bekommt einen Knopf, mit dem man selber noch Schmerzmittel nachdosieren kann, wenn man merkt, dass die PDA nachläßt. In meinem Fall hat dieses Nachdosieren öfters nicht ausgereicht, so dass irgendwann der Anästhesist einen weiteren Zugang bei mir am Hals gelegt hat und dort von Zeit zu Zeit weiter nachdosieren konnte. Es gibt also einige Möglichkeiten, wie man die PDA verlängern, nachdosieren oder verstärken kann. Deine Ängste bezüglich einmal legen und dass die PDA nicht die gesamte Geburt anhält sind unbegründet, ebenfalls die Angst, dass man die Austreibungsphase durch eine PDA nicht mehr "mitkriegt".

Mir hat die PDA einiges an Schmerzen genommen und ich würde sie jederzeit wieder legen lassen, wenn absehbar ist, dass die Geburt sich so hinaus zögert, wie es bei der Geburt meines Sohnes der Fall gewesen ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es kommt ganz auf dich an. Wenn du dich als schmerzempfindlich beschreibst und auch Angst vor Schmerzen hast, würde ich es schon in Erwägung ziehen. An sich finde ich persönlich nichts verwerfliches daran.

Gegner sind meist Mütter, die die Geburt natürlich erleben wollen und daher auch die Schmerzen. Ich kann beide Seiten verstehen und du musst eben für dich entscheiden, was dir lieber ist.

Die meisten Mütter, die keine PDA bei der Geburt bekommen haben, meinen ohnehin, dass sie kaum etwas gespürt haben. Das hat vermutlich mit der Reizüberflutung zu tun und die Schmerzen sind eigentlich erst danach spürbar - und die merkt man dann auch, wenn man eine PDA bekommen hat.

Da Schmerzempfinden unterschiedlich wahrgenommen wird und der Geburtsvorgang bei jeder Frau anders verläuft, kann man dir eigentlich auch nicht zu einer bestimmten Sache raten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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