Vielsitzen macht den Ausgleich von Sport weg

Hab folgenden Bericht gelesen und bin sehr geschockt. Ich bin jemand, der viel in Sitzen arbeitet, ich glaub dass ich mehr sitze als stehe. Trotzdem mache ich jeden Tag eine halbe Stunde Sport. Nun haben aber schwedische Forscher in einer Untersuchung rausgefunden, dass viel Sitzen den Ausgleich von Sport zunichte macht.

Bei den sogenannten "Vielsitzern" steige das Risiko der Wohlstandskrankheiten, wie Fettleibigkeit und hoher Blutdruck. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Enzym Lipoproteinlipase (LPL), das wichtig für den Fettabbau ist. Bei Untersuchung mit Ratten hat ergeben, dass bei Ratten mit geringen Muskelaktivität das Enzym weniger aktiv war, als bei Ratten, die ständig in Bewegung waren. Für mich heißt das, das ich noch mehr Sport machen muss und weniger vor dem Monitor sitze. Aber einfach wird es nicht, zumal ich im Büro arbeite

Die Frage, die bei mir noch bleibt: was ist den, wenn man gar keinen Sport macht und viel sitzt? Ich denke mal das ist noch schlimmer, oder? Im übrigen ist das Problem ja so neu nicht, nur gibt es wohl jetzt eine Studie, die das beweist.

Klar ist es mit dem Sport im Büro so eine Sache. Allerdings ist auch da mehr Bewegung möglich als viele wahr haben wollen! Muss man denn alles per Mail oder Telefon erledigen oder kann man nicht öfter auch mal zum Kollegen ins Büro gehen und schnell die Mitteilung überbringen. Muss man die ganze Zeit sitzen oder kann man nicht einiges auch im Stehen erledigen und sich dabei am Platz etwas bewegen wie beispielsweise laufen?

Wenn all das nichts nützt, hat man ja in der Regel auch Pausen. Die Mittagspause nutze ich beispielsweise gemeinsam mit einer Kollegin zum viertelstündigen Power-Walking (also einen Spaziergang in straffen Tempo) und in der restlichen Zeit wird gegessen.

Sicher ist all das kein richtiger Sport, aber sich immer wieder gezielt zu bewegen, hilft mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon.

Sagen wir es so: Wer lebt gesünder, der Büromensch der nach der Arbeit noch Sport treibt oder der Büromensch der sich zuhause auf die Couch haut und erstmal die Glotze anmacht.

Die Antwort kannst du dir sicher denken und dann ist das Studienergebnis auch irrelevant. Du hast nunmal einen Job gewählt der es dir nicht ermöglicht einen wirklich gesunden Lebensstil zu führen, damit musst du dich abfinden. Was du aber tun kannst ist deine Freizeit so zu gestalten das die Arbeit dir nicht zu sehr auf die Gesundheit schlägt.

Ich finde dieses Forschungsergebnis überhaupt nicht überraschend und frage mich, warum du geschockt bist. Dass es für den Körper nicht gerade das Beste ist, wenn man den halben Tag nur sitzt und dabei womöglich seine Sitzhaltung kaum oder gar nicht verändert, ist doch wahrlich keine neue Erkenntnis. Problematisch wird es dann, wenn die Leute, die den ganzen Tag viel sitzen müssen, weil sie zum Beispiel im Büro arbeiten, sich nicht ausreichend bewegen. Dass dadurch die sogenannten Wohlstandskrankheiten begünstigt werden, liegt auf der Hand.

Wenn man viel sitzt, muss man das ja erst einmal ausgleichen, um dann erst einmal auf einem normalen und gesundheitlich vertretbaren Level anzukommen. Jemand der mehr Bewegung im Job hat, zum Beispiel ein Handwerker oder ein Paketbote, muss natürlich in seiner Freizeit nicht so viel Sport machen wie jemand, der acht Stunden oder länger sitzt, und hat die erforderliche Muskelaktivität viel früher erreicht.

Es ist natürlich nicht immer möglich, sich in einem Bürojob die notwendige Bewegung zu verschaffen. Vielleicht kannst du ja dennoch zwischendurch auch mal aufstehen. Wenn du zum Beispiel telefonieren, dabei aber nicht viel tippen musst, kannst du beim Telefonieren doch vielleicht aufstehen und ein bisschen auf der Stelle gehen. Auch in der Mittagspause kannst du vielleicht mal ein paar Meter laufen anstatt dich einfach nur hinzusetzten. Das klingt erst einmal komisch, ist aber besser als keine Bewegung im Büro. Wenn du dann in deiner Freizeit weiterhin Sport treibst, ist das natürlich auch sehr gut und ich denke, dass du das beibehalten solltest, ohne es zu übertreiben.