Erziehung - Zieht ihr an einem Strang?
Ich hab eine kleines Problem und diesbezüglich wollte ich mal hören, wie das bei euch so ist.
Mein Mann und ich streiten uns ziemlich oft über die Erziehungsmethoden die bei unserem Sohn anwenden. Unser Sohn wird in ein paar Tagen 4 Jahre alt. Mein Mann ist ziemlich streng mit dem Kind und wendet meiner Meinung nach zu häufig zu strenge Strafen an. Er ist ein Freund von sehr autoritärer Erziehung. Also dass Kind muss in sein Zimmer, wenn der Kleine nicht schnell hört etc. Und das ziemlich häufig. Unser Sohn will überhaupt nicht mehr in seinem Zimmer spielen, weil er das immer mit Strafe verbindet. Im Wohnzimmer darf er auch nicht spielen etc. Mein Mann weiss sich gar nicht anders durchzusetzen. Er spricht auch mit unserm Sohn nicht über sein Fehlverhalten etc. Das Kind will schon gar nicht mehr mit seinem Vater kuscheln oder so. Das tut mir leid für meinen Sohn. Und ich muss dann immer wieder mit ihm sprechen und das ganze irgendwie geradebiegen, damit es dem Kleinen besser geht.
Mir wirft mein Mann aber vor, ich würde das Kind nur verweichlichen und es würde mir auf der Nase rumtanzen etc. Nur weil ich meinem Kind keinen Klaps auf den Hintern gebe. Eigentlich finde ich, der Kleine hört gut auf mich. Und wenn wir zwei alleine sind haben wir auch viel Spaß zusammen und er hilft auch ganz toll und ist ein super Kerlchen.
So, jetzt zu meiner Frage. Wie bekomm ich das hin, dass wir in Erziehungsfragen an einem Strang ziehen? Ich finde, das ist so wichtig, vor allem für das Kind. Und wie ist das bei euch, seit ihr euch da einig, über Strafen und Erzeihungsmethoden oder gibt es bei euch auch ständig Streit?
Hallo,
ich habe zwar noch keine eigenen Kinder, aber ich weiß, wie meine Eltern uns erzogen haben. Bei uns war eigentlich immer meine Mutter für Strafen und so wieter zuständig. Mein Vater hat ja sowieso gearbeitet. Bei Strafen und so weiter hat also eigentlich immer meine Mutter entschieden was richtig ist. Wenn wir wirklich etwas böses getan haben, hat meine Mutter es meinem Vater erzählt und der hat sich dann nochmal mit uns unterhalten, dass er das nicht toll findet. Aber bestraft hat er uns dann eigentlich nicht mehr.
Was du erzählst, dass euer Sohn schon gar nicht mehr mit deinem Mann kuscheln will, finde ich schon ziemlich, naja, krass. Ich denke schon dass ihr euch unterhalten müsst, über die Erziehung und die Bestrafund von eurem Sohn. Dass er zum Beispiel schon im Wohnzimmer spielen darf, aber wenn der Papa von der Arbeit kommt, oder generell abends, er noch ein bisschen in seinem Zimmer spielt, bevor er dann ins Bett geht. Wir haben früher immer mit unseren Eltern das Sandmännchen zusammen geguckt und das hat uns sehr gefallen.
Vielleicht sollte sich dein Mann einfach mal mit dazu setzen damit dein Sohn merkt, dass der Papa auch lieb sein kann und nicht immer nur meckert. Natürlich muss dass dein Mann aber auch einsehen und das ist vielleicht ein bisschen schwieriger. Ich würde einfach einmal versuchen mit ihm zu reden, über die Erziehung, das Verhalten uns auch über die Beziehung von Mutter-Sohn aber auch Vater-Sohn.
Hallöchen,
Ich glaube der Hauptgrund für Streits waren wir Kinder und die Erziehungsmethoden. Das dürfte bei vielen anderen Eltern auch der Fall gewesen sein.
Ich hab keine Kinder, habe das aber sehr gut bei meiner Schwester mitbekommen,die ja 10 Jahre jünger ist als ich. Mein Stiefvater hat sie auch total verzogen. Meine Mutter ist eigentlich eher die Strengere,weil sie meint man müsse Kindern auch Grenzen setzen - was ich voll und ganz befürworten kann. Denn durch eine laxe Erziehung leiden am Ende nicht nur die Eltern, sondern vor allem auch die Kinder bekommen das zu spühren.
Du solltest dich auf jeden Fall mit deinem Mann unterhalten,denn ihr müsst ein gesundes Mittelmaß finden. Sowohl seine Erziehung erscheinnt mir sehr streng,als auch deine zu lax. Das rührt aber dann eher daher, dass du deinen Sohn beschützen möchtest, denke ich. Aber ihr müsst an einem Strang ziehen.
Liebe Grüße
winny
Einer von den Eltern ist doch immer der Böse oder? Bei uns hatten wir auch sehr viel Respekt vor unserem Vater, tagsüber war zwar meist unsere Mutter zu Hause und sie hat uns "bestraft" (ja auch durchaus mit geh auf dein Zimmer) und wenn wir was richtig böses gemacht hatte gab es abends noch mal ein Machtwort von Papa, manchmal auch mit Hausarrest oder Fernsehverbot oder ähnlichem.
Ich denke es ist schon unheimlich wichtig das ihr noch mal miteinander redet um einen gesunden MIttelweg für euren Sohn zu finden. Den wenn du deinen Sohn verweichlist, dein Mann dir aber zu streng ist, müsste es doch einen guten Kompromiss geben. Und vllt zeigst du deinem Mann mal das man mit einem 4-jährigen schon recht vernünftig reden kann und ihm Dinge die er anders machen soll in einem ruhigen Gespräch viel besser erklären kann, als wenn man ihn immer nur wegschickt.
Hallo!
Mein Exmann hat leider nie am gleichen Strang gezogen wie ich. Er war kaum zu Hause und wenn er zu Hause war, dann hat er alles, aber auch wirklich alles bei den Kinder durchgelassen. Er hat die Kinder mit Wachmalstiften auf den beigen Teppichboden malen lassen und fand das noch lustig, wenn ich mich über sowas geärgert habe. Er hat die Kinder mit Süßigkeiten vollgestopft, dass ihnen schlecht wurde, weil ich es nicht wollte, dass sie vor dem Abendessen noch Süßigkeiten essen. Mein Exmann hat es allerdings getan um mich zu ärgern und bei den Kindern als der tolle Papa dazustehen, der nie schimpft und bei dem sie alles machen dürfen.
Für die Kinder war das absolut schlecht und ich habe nach unserer Trennung auch ein Gespräch beim Jugendamt gesucht, damit die "Fachleute" mal mit meinem Exmann sprechen. Die Kinder mussten dann zu einem Gerichtspsychologen und dort wurden auch Gruppengespräche und auch Einzelgespräche mit uns Eltern gemacht. Dabei ist dann auch herausgekommen, dass er sich den Kindern gegenüber so verhält (besonders meiner Tochter gegenüber) , weil er sie gegen mich ausspielen wollte. Das hat er ziemlich offen gesagt.
Schlussendlich hat er zu dem Sorgerecht auch noch das Besuchsrecht verloren, damit die Kinder zur Ruhe kommen.
Ich muss sagen, dass ich , wenn ich heute noch mal damit zu tun hätte, früher ein Beratungsgespräch beim Jugendamt oder einer Erziehungsberatung aufsuchen würde. Und zwar mit Partner, damit man lernt auch miteinander und nicht gegeneinander zu erziehen. Denn wenn meinem Exmann das früher klar geworden wäre, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen und für die Kinder wäre es auf alle Fälle besser gewesen.
Egal, ob ein Partner zu streng oder zu lasch erzieht. In der Erziehung ist es so wichtig, wenn man an einem Strang zieht. Denn die Kinder sind sonst hin und hergerissen und wissen nicht mehr, was gut oder falsch ist und machen dadurch dann auch die Fehler, die wieder zum Streit führen zwischen den Eltern. Und dafür können die Kinder am wenigsten. Nur sehen die Kinder, dass sich die Eltern streiten, sobald das Kind etwas falsch gemacht hat und gibt sich dann selber die Schuld daran, dass die Eltern sich streiten. Und genau das muss vermieden werden. Denn das macht die Kinderseele kaputt.
Ich denke, dass unterschiedliche Erziehungsstile so lange nichts ausmachen, so lange sich die Eltern im Großen und Ganzen einig sind und auch mit der Erziehung des anderen "leben können". Wenn es aber so weit geht, dass die Elternteile den Erziehungsstil des anderen komplett ablehnen, dann funktioniert es nach einiger Zeit gar nicht mehr bzw. die Strafen müssen immer härter werden dass das Kind überhaupt noch hört.
Bei meinem Exmann war es so, dass er meinen Sohn (aus einer vorherigen Beziehung) wenig bis kaum miterzogen hat. Er kam dann immer nur zu mir und hat quasi gepetzt, dass MEIN Kind so frech zu ihm war und ich doch mit ihm schimpfen soll. Ich denke ein Kind sollte vor jedem seiner Eltern und auch Stiefeltern Respekt haben. Wie die Eltern das erreichen sollte jeder für sich selbst entscheiden, aber es darf nicht passieren dass das Kind Angst vor Mutter oder Vater hat.
In Deinem speziellen Fall kann ich mir aber durchaus auch vorstellen, dass Dein Sohn Dich als Hauptbezugsperson sieht und ganz genau spürt, dass Du die Erziehung Deines Mannes ablehnst und Mitleid mit dem Kleinen hast, wenn er bestraft wird. Das ist zwar verständlich, aber für die Vater-Sohn-Beziehung bestimmt nicht besonders gut, weil Dein Kind irgendwie keine klare Linie sieht. Er kann also quasi machen was er will und wenn der Vater dann eine Strafe verhängt ist die Mama dafür umso lieber zu ihm - also eigentlich gar nicht so schlimm.
Natürlich ist übertriebene Strenge nicht gut für ein Kind, aber kann es nicht sein dass Dein Mann so extrem reagiert weil er sieht, dass er erziehungsmäßig auf verlorenem Posten steht? Schließlich wird ja das was er tut von Dir abgelehnt und Euer Kind lernt quasi, dass was der Papa sagt gar nicht so wichtig ist und die Mama sowieso zu ihm hält.
Das ist sicher ein wenig überspitzt dargestellt, aber versuch auch mal Dich in Deinen Mann hineinzuversetzen, der es ja bestimmt nicht böse meint, sondern sich einfach nicht anders zu helfen weiß. Vielleicht setzt Ihr Euch mal zusammen und legt gemeinsam fest, welches Verhalten Euers Kindes Ihr tolerieren wollt, wo die Grenzen sind und was bei Fehlverhalten geschieht. Und dann müssen sich aber auch beide daran halten, also Du genauso auch wenn Dein Mann nicht zu Hause ist. Und absolut NIEMALS vor dem Kind darüber diskutieren oder gar dem Kind sagen, dass man das Verhalten des Partners blöd findet.
Übrigens finde ich "Ins-Zimmer-schicken" als Strafe gar nicht mal so schlecht, nur ist es bei uns eben zeitlich begrenzt, bis sich zum Beispiel unser 6-jähriger Trotzkopf beruhigt hat. Stundenlanges Sitzen im Zimmer gibt es bei uns nicht, ich glaube das höchste war mal ein ungefähr halbstündiges Trotzgebrüll - fühlt sich aber auch an wie mehrere Stunden
Ich habe 5 Kinder und bei uns war das am Anfang so ähnlich. Mein Mann war auch wesentlich strenger, wenn er auch nie einen Klaps verteilt hat. Dennoch taten mir die Kinder manchmal sehr leid. Die Kinder haben aber unsere unterschiedlichen Erziehungsmethoden und unseren Streit darüber ganz schnell ausgenutzt. Mein Sohn fragte meinen Mann z. B., ob er noch rausgehen darf. Da er zuvor irgendetwas gemacht hatte, was nicht in Ordnung war, hat es mein Mann unserem Sohn verboten. Ich habe von der ganzen Sache nichts mitbekommen. Er kam dann zu mir und fragte mich auch, ob er raus darf. Da ich von nichts wußte, habe ich es ihm erlaubt. Danach hatten sich mein Mann und ich deswegen wieder in die Haare.
Ich finde es ganz wichtig, in Erziehungsfragen an einem Strang zu ziehen. Wir haben lange darüber geredet und haben einen Kompromiss gefunden. Ich habe nicht mehr über alles hinweggesehen und habe die getroffnene Entscheidung meines Mannes erst mal akzeptiert ohne vor den Kindern mit ihm darüber zu diskutieren oder zu streiten. Mein Mann wiederrum ist nicht mehr ganz so streng und hört sich immer erst mal die Gründe der Kinder an. Ganz wichtig finde ich, dass nicht vor den Kindern gestritten wird. Wenn ich mal mit einer Entscheidung meines Mannes nicht einverstanden bin, dann stehe ich erst mal dennoch dazu. Sind wir dann abends allein, spreche ich ihn an und sage ihm, dass er meines Erachtens falsch gehandelt hat. Genauso ist es umgekehrt. Seit dem klappt es viel besser. Die Kinder wissen, woran sie sind und spielen uns nicht mehr gegeneinander aus.
Dennoch kann man den Charakter eines jeden wohl nicht grundlegend ändern. Ich bin immer noch die nachgiebigere und mein Mann der Strengere. Das hatte aber auch Vorteile für mich. Wenn die Kinder irgendetwas ausgefressen hatten oder Probleme mit jemanden hatten, sind sie zu mir gekommen und haben mir sofort die Wahrheit gesagt. Zu meinem Mann wären sie nie gegangen, weil die Angst vor Unverständnis und Strafe da war. Ich habe mich dann meistens mit ihnen hingesetzt und habe nach Lösungen gesucht. Mir war das aber lieber, als angelogen zu werden. Dieses Vertrauen ist bis heute da. Sie können mit allem zu mir kommen.
Mein Mann und ich sind uns in der Erziehung unseres Sohnes zum größten Teil einig und kommen nur ab und an mal mit der Meinung des anderen nicht so ganz zurecht. Es ist dann aber stets so, dass wir die Meinung des anderen in der Situation vertreten, sodass unser Sohn zum Einen nicht verwirrt ist und uns zum Anderen auch nicht irgendwann gegeneinander ausspielt.
Wenn ich also mal der Meinung bin, dass mein Mann falsch reagiert hat, spreche ich erst abends- wenn unser Sohn im Bett ist und auch schon schläft- darüber. Wir einigen uns dann eigentlich immer auf eine Sache und reagieren in Zukunft immer gleich.
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