Wurde die Spende aus „Wer wird Millionär“ veruntreut?

vom 19.02.2010, 12:36 Uhr

Bei der Show „Wer wird Millionär“ bei RTL gibt es ja auch Prominenten-Specials. Hier spielen die Promis um Geld, welches dann gespendet wird. Dabei wird auch nicht so genau auf die strengen Spielregeln geachtet und aus diesem Grund wird auch häufig eine große Summe erspielt. So hat die 67-jährige Alice Schwarzer ganze 500000 Euro erspielt, die sie dem Verein „Hatun & Can“ gespendet hatte. Dieser Verein wurde nach einer Frau genannt, die in einem Ehrenmord getötet wurde. So ist es auch das Ziel des Vereines, Frauen vor Zwangsehen und Ehrenmord zu schützen.

Alice Schwarzer hatte danach des Öfteren nachgefragt, wie das Geld nun verwendet worden ist. Hierbei wurde aber ihren Fragen ausgewichen und Alice Schwarzer, sowie RTL haben eine Betrugs-Anzeige erstattet. Danach wurden die Räume und Konten des Vereins durchsucht und ein Geländewagen im Wert von 60000 Euro sichergestellt.

Auch der Frauenverein „Papatya“ warnt nun vor dem Verein „Hatun & Can“. Alice Schwarzer hofft nun, das endlich Licht in das Dunkel kommen wird und das Geld auch für eine Organisation verwendet wird, die bedrohten Frauen dann auch wirklich Hilfe zukommen lässt.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



So eine Nachricht bestürzt mich ein wenig, weil ich bisher von der offenbar irrigen Annahme ausgegangen bin, dass sich die sog. Prominenten, welche hier zuschauerwirksam Gelder erspielen, für ihnen wohl bekannte Organisationen einsetzen.

Es geht ja nicht nur darum, den Organisationen dann Gelder zukommen zu lassen. Vielmehr besteht ja die Möglichkeit durch Nennung von Namen und Ziel der begünstigten Organisation, Werbung zu machen. Oftmals sind es ja kleine Vereine und Organisationen, von denen noch nicht einmal Menschen in unmittelbarer Nähe etwas wissen. So kann es dazu kommen, dass sich diese dann u.U. näher damit beschäftigen oder sich gar selbst engagieren.

Aber offenbar wählen die Prominenten hier wahllos eine Organisation aus, die von Namen bzw. der Zielsetzung ein wenig zum Prominenten passt ohne zu recherchieren, was diese u.U. schon geleistet hat.

Nun, wie geschrieben, bisher dachte ich, diese Leute sind in genügend Initiativen tätig, dass sie eben bzgl. der Vertrauenswürdigkeit der jeweiligen Organisation jeder Zweifel unberechtigt wäre. Diese Annahme kann wohl als unrichtig angesehen werden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde es traurig, dass solche Organisationen andere Leute schamlos ausnutzen beziehungsweise mit den Spendengelder so umgehen, als hätten sie das Geld selber verdient. Wenn ein Prominent für eine Organisation wirbt, dann erhält eine solche Organisation auf einmal und ziemlich schlagartig sehr viel Interesse. Einige Firmen und Organisationen nutzen dieses Interesse dafür, Leuten oder Tieren zu helfen, die wirklich Hilfe gebrauchen. Aber was ein Geländewagen für andere Leute bringt ist mir noch nicht ganz klar. Und vor allem, was für ein Geländewagen war das? Ein Porsche? Niemand kauft sich als ersten Geländewagen ein Auto für knapp 60.000 Euro.

Allerdings hätte ich auch gedacht, dass ein Prominenter weiß, für welche Organisation er sich da einsetzt. Auch das verstehe ich noch nicht so wirklich. Wenn ich nicht weiß, ob die Organisation seriös ist, dann suche ich mir halt eine andere Organisation, die das gleiche oder etwas ähnliches macht, oder etwa nicht?

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» GerTuts » Beiträge: 132 » Talkpoints: 63,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich dachte anhand der Überschrift erst, dass RTL Geld veruntreut hat und das konnte ich mir nur schwer vorstellen. Das aber ein Verein Geld veruntreut, der für Frauen gegen Ehrenmorde sein soll, finde ich auch ziemlich erschreckend.

Ich kann nicht verstehen, wie man das so ausnutzen kann. Es gibt wirklich genug Frauen mitten in Deutschland, die regelrecht verfolgt werden und wenn man diese unterstützen will, kostet das nunmal auch einiges an Geld (schon allein die Besorgung einer neuen Identität ist kostspielig).

Wie man sich dann dafür entscheiden kann, dass man stattdessen lieber einen Wagen in dieser Größenordnung anschafft, kann ich nicht verstehen. Kauft sich ein Verein einen Bus, um die Frauen zu transportieren ist das natürlich wieder was anderes, aber offensichtlich ist das nicht die Absicht gewesen.

Traurig, dass man das so ausnutzt. Wenn das vorher bekannt gewesen wäre, hätte man an einen anderen Verein spenden können und da wäre das Geld dann vielleicht auch angekommen und für das ausgegeben worden, wofür es gedacht war.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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