Kindheitserinnerungen an den Rosenmontag

Gerade habe ich an früher gedacht, es ist über 30 Jahre her, da war der Rosenmontag immer etwas Besonderes. Wir hatten immer etwas früher schulfrei, danach ging es schnell nach Hause. Auf dem Weg von der Schule zu unserer Wohnung kam ich dann noch an einer Bäckerei vorbei. Hier wurde eine Tüte Kräppel für die ganze Familie gekauft, von den Preisen träume ich heute noch.

Zuhause angekommen wurde am Fernseher in der ARD oder dem ZDF die Faschingsumzüge von Köln, Düsseldorf und Frankfurt angeschaut. Dazu wurden dann die mitgebrachten Kräppel gegessen und eine schöne Tasse heißen Kakao getrunken. Das war immer etwas ein großes Highlight. Gerade die großen Themenwagen mit den riesigen Figuren haben mich immer fasziniert.

Ich habe heute festgestellt, dass ich diese Faschingsumzüge schon viele Jahre nicht mehr angeschaut habe. Deswegen werde ich gleich Feierabend machen, ein paar Überstunden abbauen und endlich mal wieder die Faschingsumzüge im Fernsehen anschauen. Einen Kräppel habe ich auch schon hier liegen.

Als Kind war ich mal Funkenmariechen, ein paar Jahre lang. Darum bin ich vermutlich auch geschädigt, was den Karneval angeht und vermeide heute jeglichen Kontakt mit diesem Fest. Das war einfach zu viel Karneval für mich.
Heute kann ich diese Umzüge und all das nicht mehr sehen. Ich habe mich quasi daran "sattgesehen" und noch nicht verdaut.

Kräppel ess ich aber trotzdem gerne.

Ich habe auch gerade über die alten Zeiten an Rosenmontag gedacht. Aufgewachsen in köln, bin ich schon als Kind regelmäßig beim Rosenmontagszug dabeigewesen. stundenlang haben wir gewartet, um einen guten Platz zu haben. Aber als Kind durfte ich immer in die erste Reihe.
Mit heißem Tee und Kakao aus der Thermoskanne, Broten und Keksen haben wir auf den Zug gewartet.

Mittlerweile wohne ich nicht mehr dort, aber ich wäre gern mal wieder mit dabei. Als Kind wollte ich auch immer mal als Funkemariechen dabei sein, aber das ist immer nur ein Traum geblieben.

Nach dem Zug sind wir dann meist zurück und ich musste mit meinem Brude die Süßigkeiten sorteiren und aufteilen, was nicht immer gerecht zugegangen ist.

Als Kind fand ich Karneval richtig toll und bin auch immer zum Rosenmontagszug gegangen. In einem Stadtteil gab es auch einen Rosensonntagszug, den wir auch immer besucht haben. Als ganz kleines Kind bin ich immer mit meiner Mutter oder mit meiner Oma und Tante zu dem Karnevalszug gegangen. Später bin ich öfter mit meiner Oma, einer Freundin von ihr und deren Enkelkindern nach Köln gefahren. Als Jugendlicher war ich dann meistens mit Schulfreunden beim Rosenmontagszug in der Stadt.

Danach war ich eine ganze Weile nicht beim Karnevalszug. Während meiner Ausbildung habe ich am Rosenmontag immer arbeiten müssen, obwohl ich in Düsseldorf gearbeitet habe und man eigentlich annehmen sollte, dass die Düsseldorfer für den Karneval alles stehen und liegen lassen. Dem war aber nicht so. Ich habe letztes Jahr dann mal wieder einen Karnevalszug angeschaut, und zwar in Köln. Dabei handelte es sich aber nicht um den gewöhnlichen Karnevalszug, sondern um den Geisterzug, der in Rodenkirchen stattfand. Danach war ich noch mit den anderen, mit denen ich dort war, in einer netten schwulen Kneipe, wo wir dann weitergefeiert haben.

Als Kind habe ich mich zu Karneval auch immer verkleidet. Meistens habe ich selbstgenähte Kostüme bekommen, nur ganz selten wurde mal etwas gekauft. Die selbstgenähten Kostüme waren immer sehr aufwändig gemacht und daher um ein Vielfaches schöner als die einfachen Sachen von der Stange. Als Leckereien gab es eigentlich immer Mutzenmandeln, Mutzen und Berliner.