Haiti - Übertriebene Spenden?
Klehmchen hat geschrieben:Ist doch aber immer noch besser als überhaupt nichts zu tun oder? Und vielleicht ist diese Katastrophe ja doch mal ein Anlass in Haiti auch langfristig zu helfen. Nötig ist es allemal und Geld sollte dafür ja bald genug zur Verfügung stehen.
Naja, darüber kann man streiten - man finanziert ja nur Hilfsorganisationen quer. Das Geld was da für Haiti überwiesen wird kommt sicher nicht der direkten Katastrophe zuhilfe, sondern maximal erst danach. Dazu fehlt den meisten Hilfsorganisation einfach die Logistik im Gegensatz zum Militär mal eben innerhalb kurzer Zeit große Mengen Material zu verlegen.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass da längerfristig etwas passiert. Haiti hat eine absolute Sonderstellung aufgrund einer Kultur, Sprache und Geschichte, die völlig von dem abweicht was das restliche Amerika ausmacht. Die Lateinamerikanischen / karibischen Staaten betrachten es als nicht zu ihnen zugehörig aus vornehmlich kulturellen Gründen, die europäischen Staaten haben es als Chaos Kolonie abgeschrieben und für nordamerikanischen Staaten ist es mehr ihre Müllhalde als alles andere. Haiti ist rein von seiner Ausrichtung her auch am ehesten ein afrikanischer Staat und wird von den Anrainern auch als solcher behandelt.
Haiti ist also ein Staat umgeben von Staaten, die nichts mit ihm zu tun haben wollen, nicht einmal der direkte Nachbar auf der gleichen Insel!
Die Entwicklungskosten die für den Wiederaufbau nötig wären werden doch aber nicht durch Spenden aufgebracht, sondern durch staatliche, internationale Förderprogramme - und da steht Haiti, abgesehen von den Soforthilfen, normalerweise ganz hinten, da der Staat korrupt ist und sich im Grunde seit Jahren in Anarchie befindet aufgrund einer fehlenden zentralen Staatsgewalt. Das hemmt doch alles in jede Richtung und deswegen passiert da auch nichts und Hilfsorganisationen sind auch nur minimal präsent, da der "Staat" ihren Schutz nicht gewährleisten kann.
Es ist ja schön, wenn damit Hilfsorganisationen unterstützt werden, nicht falsch verstehen - nur wird davon selbst in Haiti nur recht wenig ankommen aufgrund der herrschenden Zustände und daher finde ich es reichlich sinnlos, da die Katastrophe nur als Vorwand missbraucht wird. Rein theoretisch müsste das Land, übertrieben gesagt, von einer Schutzmacht besetzt werden die dort Geld und Mittel reinpumpt um alles wieder auf ein Niveau (auch mithilfe von Hilfsorganisationen) zu heben, dass sich der haitianische Staat selber stützen und aufbauen kann.
Subbotnik hat geschrieben:Es ist ja schön, wenn damit Hilfsorganisationen unterstützt werden, nicht falsch verstehen - nur wird davon selbst in Haiti nur recht wenig ankommen aufgrund der herrschenden Zustände und daher finde ich es reichlich sinnlos, da die Katastrophe nur als Vorwand missbraucht wird. Rein theoretisch müsste das Land, übertrieben gesagt, von einer Schutzmacht besetzt werden die dort Geld und Mittel reinpumpt um alles wieder auf ein Niveau (auch mithilfe von Hilfsorganisationen) zu heben, dass sich der haitianische Staat selber stützen und aufbauen kann.
Aber genau das meine ich doch auch. Gibt ja genug Leute, die den Hilfsorganisation ohne solche Katastrophen niemals Geld zukommen lassen würden. Und der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel
Also selbst wenn das Geld jetzt nicht direkt in Haiti ankommt, können die Hilfsorganisationen das Geld eben für die nächste Katastrophe nutzen. Ist ja an sich auch nicht verkehrt. Und auch von der Schutzmacht ist man ja soweit nicht weg. Die UN ist ja eh schon vor Ort, man müsste es also einfach nur stärker ausbauen.
Aber du hast natürlich recht, dass es fraglich ist, ob über den kurzen Zeitraum der Akutversorgung hinaus wirklich etwas passiert oder ob überhaupt ernsthaftes Interesse besteht. Aber wenn man jetzt Menschen motivieren kann zu spenden, die es sonst nicht tun (und Geld haben ja vergleichsweise alle hier genug) ist es mir eigentlich egal, ob das Geld nun direkt in Haiti ankommt oder irgendwo in Südostasien oder Afrika. Verkehrt ist es da an den meisten Stellen auch nicht.
Also meiner Meinung nach sind die Spenden total gerechtfertigt. Wie soll das bitte alles finanziert werden? Die Spenden die zum Beispiel bei der Spendengala am 19.01.2010 gesammelt wurden sind zum großen Teil dazu da um Medikamente, Hilfe usw. dort hinzuschicken. Dort mangelt es an allem.
Die Verletzten können nicht wirklich versorgt werden da es an allem fehlt. Es fehlt an Medikamenten es fehlt an Hilfsmittel und vorallem an Platz. Die Verletzten müssen ja schon vom Krankenhaus aus neben Müll schlafen, da es keinen Platz gibt die ganzen Leute zu versorgen. Mir ist das ganze klar geworden, als ich gehört habe, dass jemand mit einem Schweizer Taschenmesser den Arm oder das Bein eines Kindes amputiert hat. Wenn man abends die Nachrichten von ZDF anschaut wird einem auch klar welches Ausmaß diese Katastrophe hat. Die berichten doch die halbe Sendung nur noch davon wie schlimm diese Katastrophe ist.
Die Leute dort haben ja gar nichts mehr. Kein Geld, keinen Wohnsitz einfach gar nichts. Den Leuten muss doch irgendwie geholfen werden und das wird gemacht indem Spenden gesammelt werden um die Hilfskräfte und die dazugehörigen Hilfsmittel wie zum Beispiel Medikamente finanzieren zu können. Deshalb finde ich, dass diese Spenden total gerechtfertigt sind.
Meiner Meinung sind die Spenden für Haiti nicht übertrieben. Das Land erlitt einen riesigen Schicksalsschlag, der unvorhersehbar war. Vergessen darf man jedoch nicht, dass nicht nur Haiti, sondern auch viele andere Länder Probleme haben. Zwar ist das Ziel der Spenden jetzt speziell auf Haiti gerichten und doch sollte man in Zukunft auch anderen Entwicklungsländern spenden, denen es nicht so gut geht.
Leider gibt es auch Menschen denen es hier in Deutschland wohl zu gut geht und meinen, dass Haiti auch vorher ohne unsere Hilfe zurecht gekommen ist und nie auf die Idee kommen würden etwas zu Spenden.
Berühmte Schauspieler und Musiker fangen gerade jetzt, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird, an zu spenden und setzten damit wichtige Zeichen. Das beste Beispiel sind Angelina Jolie und Brad Pitt, die für notleidende Menschen ca.1,2 Millionen Euro spendeten.
Also manche werden mich jetzt zwar an den Pranger stellen, doch ich denke nicht daran hier zu spenden. Sicher ist es eine Katastrophe und die Leute sind arm. Aber bei den meisten Spendenaktionen kommt das Geld ohnehinn nicht dort an wo es hinkommen soll.
Wenn ich schon spende dann für Dinge wo ich weiß das das Geld ankommt. Kleidung oder Babysachen werden direkt dort abgegeben wo sie benötigt werden. Oder ein Bekannter von mir hat schon öfter für Organisationen gesammelt und das Zeug dann direkt hingebracht.
Die Sache in Haiti ist sicher sehr schlimm doch ich denke wenn man hier etwas spendet geht das meiste Geld für die Bürokratie drauf und die armen Leute dort bekommen nichts oder kaum noch etwas davon.
Ich kann diese ganze Diskussion, ob man spenden sollte oder nicht, nicht ganz nachvollziehen. Natürlich hat dies jeder für sich zu entscheiden. Ich glaube aber, dass man sich nicht so einfach aus der Verantwortung ziehen sollte. Natürlich wird es viele geben, die einfach keine Mittel erübrigen können, aber wer die Möglichkeit hat, sollte diese auch wahrnehmen. Kommentare, wie "ich kann doch nichts dafür, also muss ich doch auch nichts tun", sind schlichtweg menschenverachtend.
Ich persönlich bewundere die Menschen, die selbst in diesen Ländern, sei es nun Haiti oder sonstwo, persönlich Hilfe leisten. Diese Hilfe kann aber nur gewährt werden, wenn auch die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden, und da sind nun mal wir gefragt.
Auch werden wir von den Nachrichtensendern nicht "vollgespamt", sondern informiert. Dass hier manchmal, je nach Sender, mehr oder weniger auf die Tränendrüse gedrück wird, sei mal dahingestellt. Jedenfalls können wir hier, in unserem sicheren und gemütlichen Wohnzimmer am Fernsehgerät nur entfernt erahnen, was diese Menschen jetzt durchmachen. Und da sollten wir uns sicher nicht aus der Verantwortung stehlen.
Eine Katastrophe kann jede Nation treffen, es muss ja nicht ein Erdbeben sein. Und wenn hier irgendetwas passieren würde, was Deutschland im innersten erschüttern würde, dann wären auch wir froh über jede Hilfe von außen.
Mitleid ist schließlich das, was uns von den anderen Lebewesen unterscheidet, und wir sollten uns das immer bewahren. Aber auch ich würde eher einer großen Organisation spenden als den vielen "Mitläufern", die jetzt so auf der Bildfläche erscheinen. Ich denke, dann hat man schon die Gewissheit, dass das Geld gut dort landet, so es hin soll.
Meiner Meinung nach gibt es keine überflüssigen Spenden. Gerade wenn es so eine schlimme Naturkatastrophe gab. Hast du dir mal ausgemalt, wie es in Haiti aussehen muss? Hundert von Menschen sind tot, die komplette Infrastruktur ist zusammengebrochen, die Menschen haben nichts mehr zum Essen, viele haben ihre Häuser verloren. Und da hat das ohnehin schon arme Land alle Spenden nötig.
In dem Land herrscht das absolute Chaos. Und die armen Leute, die Opfer dieses Bebens geworden sind, können doch nichts dafür, dass ihr Land so einen schlechten Notfallplan hat, oder etwa nicht?
Nein, ich spende dafür nichts. So leid mir die Leute dort auch tun, aber Haiti ist nun wirklich nicht alleine mit seiner Situation. Es gibt eine Menge Länder, in denen es den Menschen ebenso schlecht oder schlechter geht, wo zwar auch Hilfsorganisationen tätig werden, aber nicht in groß angelegten Aktionen um Spenden gebettelt wird.
Und ich denke halt, dass sich so viel auf Haiti nicht ändern wird. Wenn ich spende, möchte ich auch sehen, dass mein Geld ankommt. Bei Haiti fließen die ganzen Spenden eben in einen großen Topf und damit wird dann gemacht, was nötig erscheint.
Wenn wirklich jeder einzelne Euro da ankommt, wo er hin soll, dann ist es in Ordnung. Doch das bezweifel ich stark. Meiner Meinung nach kann nicht genug gespendet werden. Tausende Menschen sind tot, das wenige was an Infrastruktur vorher vorhanden war ist zerstört und es herrscht Chaos in diesem Land.
Haiti hatte zuvor schon eine schlechte und korrupte Regierung, war und ist eines der ärmsten Länder der Erde. Vielleicht bessert sich das nun, wo doch die ganze Welt hinschaut.
LG
Golwischer
Hallo!
Ich finde es keinesfalls übertrieben, dass schon so viel Geld gespendet wurde und immer noch wird. Bei so einer schlimmen Katastrophe sollten doch alle Menschen zusammenhalten. Schließlich würden wir doch auch erwarten, dass uns geholfen werden würde, wenn uns so etwas passiert. Wir haben uns schon an so einen hohen Lebensstandard gewöhnt, dass wir denken, dass uns so etwas nicht passieren kann. Man muss auch bedenken, wie schlecht es den Menschen in Haiti geht.
Ich denke aber, dass man trotzdem darüber nachdenken sollte, was mit dem gespendeten Geld passiert. Es kommt zwar Hilfe in Haiti an, jedoch weiß fast keiner wie. Deshalb würde ich nur an seriöse Sammler, wie die Caritas, spenden. Durch das Geld werden dort ja keine Häuser oder Ähnliches gebaut, sondern nur für das Überleben nach dem Erdbeben gesorgt. Mit dem Geld wird beipielsweise für sauberes Wasser und Grundnahrungsmittel, wie Brot, gesorgt.
Ich habe zwar auch nicht direkt gespendet, jedoch habe ich bei einer Spendenaktion, die von meiner Klasse organisiert wurde, mitgemacht. Bei dieser habe ich auch 10 € gespendet und bei knapp 30 Schülern sind mehr als 200 € zusammen gekommen. Also 10 € sind doch wirklich nicht viel Geld und mit diesem Geld hilft man den Menschen wirklich.
Gruß
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