Millionenstrafe wegen illegale Kopie von Super Mario Bros
Ein Australier hat im Internet das neue Wii Spiel "Super Mario Bros. Wii" vor der Veröffentlichung ins Internet zum Download gestellt. Der vierundzwanzig jährige James Burt wurde daraufhin mit einer Summe in Höhe von 1,6 Millionen australische Dollar, etwa eine Million Euro, verurteilt.
Er hatte die illegale Version im November letzten Jahres im Internet zum Download zur Verfügung gestellt. Er hat in einem Computerladen gearbeitet und konnte so das Spiel vor der Veröffentlichung in den Händen halten. Als Nintendo die Kopie entdeckte, machten sie den Australier ausfindig und reichten Klage gegen ihn ein. Daraufhin wurde die Downloadseite abgeschaltet, aber bis dato wurden mehrere tausend illegale Kopien runtergeladen. Aber Nintendo musste sich vor den Verkauf des Spiels nicht fürchten, das Spiel wurde in den ersten beiden Monaten weltweit zehn Millionen mal verkauft. Burt muss von den 1,6 Millionen, 1,5 Millionen an Nintendo als Entschädigung bezahlen und 100000 für Prozesskosten.
Das ist ganz schön heftig. Ganz klar, das Verbreiten von illegalen Kopien ist verboten, aber 1,6 Millionen Euro für ein paar Tausend Kopien von einem Spiel von Nintendo ist doch echt ein wenig übertrieben. Vor allem, da Nintendo mehrere Millionen an so einem Spiel locker verdient und es wirklich nicht nötig hat, Unmengen von Summen durch so eine Verbreitung extra zu verlangen. Aber es geht natürlich nur um das Prinzip und die Tatsache, dass eine illegale Aktion gestartet wurde.
Ich meine, wie um Himmels Willen soll ein ehemaliger Verkäufer eines einfachen Computerladens so viel Geld abzahlen? Der Mann tut mir echt Leid, da er durch seine Aktion sein Leben lang arbeiten muss, bis er endlich schuldenfrei ist.
Aber was soll man sagen? Man kann nur daraus lernen. In der heutigen und zukünftigen Zeit wird es sowieso irgendwelche Systeme oder Programme geben, bei denen man nicht mal daran denkt, illegale Daten zu verbreiten.
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, war ich doch etwas schockiert. Jetzt ehrlich, wer kann sich denn so eine horrende Geldstrafe leisten? Nie im Leben kann dieser Mann diesen Betrag abbezahlen? Ich bin zwar der Meinung dass Raubkopierer bestraft werden sollen, aber nicht auf Ewigkeit dafür büßen sollen. Sogar der schlimmste Serienmörder kommt nach spätestens nach 25 Jahren (bei uns in Österreich lebenslang) aus dem Gefängnis und ist ein freier Mann ohne Schulden.
Wenn ich so einen Riesenhaufen an Schulden hätte, würde ich echt drauf pfeifen. Da vererbe ich ja Kinder und Enkeln die Schulden weiter. Ich finde in der Hinsicht muss durchaus mehr Sinn hinein. Es schreckt zwar fürchterlich ab, aber ehrlich wenn jemand 20.000 Euro Strafe bezahlen muss, für eine Raubkopie würde ich ebenfalls eingeschüchtert sein. Weil wer bezahlt gerne 20.000 Euro von seinem eigenen Geld an Strafe.
Interessant zu wissen wäre aber, ob er die Datei gratis zum Download online gestellt hat. Weil wenn er damit vielleicht sogar Geld verdienen wollte und pro Download eine Menge kassierte, würde ich diese hohe Strafe noch eher einsehen. Immerhin hast du ja auch erwähnt dass bereits mehrere tausende Downloads stattfanden.
Teilweise wirklich traurig, wie die Justiz vorgeht. Für Mörder oder Kinderschänder gibt es geringere Strafen als für Geldfälscher oder Raubkopierer. Sachschaden wird anscheinend immer härter bestraft, ich frage mich wirklich was schlimmer ist, einem Unternehmen Schaden zuzufügen/oder dem Staat ODER einem Menschen?
misses_jessica hat geschrieben:Sogar der schlimmste Serienmörder kommt nach spätestens nach 25 Jahren (bei uns in Österreich lebenslang) aus dem Gefängnis und ist ein freier Mann ohne Schulden.
Wäre es dir denn wirklich lieber, wenn der Mörder statt 25 Jahren Gefägnis nur 1 Mio Euro zahlen müsste?
Klar ist die Summe für einen einfachen Arbeitnehmer eine horrende Summe, die er kaum aufbringen kann. Aber genau deswegen wurde die ja in dieser Höhe sicherlich auch angesetzt. Auch wenn manchen hier 10.000 oder 20.000 Euro als hoch erscheinen. Das ist eine Summe, die man auch mit einem Jahr harter Arbeit zusammenbringen kann und dann wieder fein raus ist. Mit etwas Werbung auf der Downloadseite oder ein paar Spendenaufrufen muss man da vielleicht nicht mal einen Verlust hinnehmen.
Die abschreckende Wirkung, gerade bei eher professionellen Raubkopieren, wäre mit "kleinen" Strafen ja doch recht gering und würde am Ziel vorbeigehen. Von daher muss man da schon eine ordentlich Hausnummer ansetzen. Aus der Sicht kann ich auch die 1 Mio Euro Strafe verstehen.
Allerdings stellt sich mir eben die Frage, ob man nur mit Repressalien zum Erfolg kommen kann oder ob nicht andere Wege besser wären. Und es ist ja nicht das erste mal, das große Geldstrafen gegen Raubkopierer verhängt wurden. Trotzdem ist man dem Problem nicht Herr geworden. Andere Lösungswege sollten da also durchaus überdacht werden.
Daher würde ich es zum Beispiel besser finden, wenn man Raubkopierer gar nicht mehr bestraft und das Raubkopieren frei gibt. Dafür könnte man auf jeden Internetanschluss ja eine Servicegebühr erheben, die den Entwicklern zu Gute kommt. Ich denke zumindest, dass man damit mehr erreichen kann, als mit horrenden Strafen.
McJones hat geschrieben:Vor allem, da Nintendo mehrere Millionen an so einem Spiel locker verdient und es wirklich nicht nötig hat, Unmengen von Summen durch so eine Verbreitung extra zu verlangen. Aber es geht natürlich nur um das Prinzip und die Tatsache, dass eine illegale Aktion gestartet wurde.
Ja und? Porsche verdient auch locker mehrere Millionen - trotzdem würden sie nicht sagen "Schwamm drüber!" wenn da mal eben jemand 100 Autos klaut und die weiterverkauft.
Und wer dieses Spiel heruntergeladen hat wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr kaufen - damit entsteht ganz klar ein Schaden.
misses_jessica hat geschrieben:Sogar der schlimmste Serienmörder kommt nach spätestens nach 25 Jahren (bei uns in Österreich lebenslang) aus dem Gefängnis und ist ein freier Mann ohne Schulden.
Ja jetzt wieder der Stammtischvergleich! Da kann man ja gleich einen draufsetzen: Österreicher die Europa mit Krieg und Vernichtung überzogen haben kommen sogar gar nicht in den Knast - siehe Herr Hitler.
Und schön zu wissen, dass man in Österreich genauso wenig Ahnung hat und Müll erzählt wie in Deutschland - denn laut StGB § 18 ist eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich. Und lebenslang heißt lebenslang, das mit 25 Jahren ist völliger Mumpitz - die vorzeitige Entlassung bei Wohlverhalten hat damit nichts zu tun, denn wenn die nicht bewilligt wird hockt man halt bis zum Lebensende im Bau!
Das ist wirklich eine sehr heftige Geldsumme, eine kleiner hätte es wohl auch getan. Natürlich fügt er Nintendo damit einen enormen Schaden zu, der zwar im Vergleich zu den sonstigen Einnahmen sehr gering ist, doch hier geht es um's Prinzip.
Ich fände es bessern, wenn er zu einer geringeren Geldstrafe verurteil worden wäre. So muss er sein ganzes Leben Geld abbezahlen, das er niemals alles verdienen wird.
LG
Golwischer
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