Die Stadt der träumenden Bücher
Die Stadt der träumenden Bücher hielt mich die letzten Wochen gefangen. Das Buch wurde von Walter Moers verfasst und handelt von Hildegunst von Mythenmetz, einem Dichter, der nach dem Tod seines Paten völlig auf sich selbst angewiesen ist. Von seinem Paten hat er nur ein makelloses Manuskript geerbt. Beeindruckt von dessen Makellosigkeit, mach Mythenmetz sich auf die Suchen nach dessen Herkunft. Seine Suche führt ihn nach Buchheim, die Stadt der träumenden Bücher.
Als Mythenmetz die Stadt betritt, eröffnet sich ihm einen neue Welt in Form einer riesigen Buchhandlung. Die ganze Stadt riecht nach Gerbersäure, Buchleder und Druckerschwärze. Einmal in diese Welt hineingetreten, wird Mythenmetz immer tiefer in die labyrinthartige Welt hineingezogen. Das Lesen von Büchern ist in der Stadt eine riesige Todesgefahr, da einige von ihnen vergiftet sind. außerdem gibt es da noch die rücksichtslosen Buchjäger, die immer auf der Suche nach seltenen Büchern sind und die Schabernack treibenden Buchlinge sowie den mysteriösen Schattenkönig.
Das Buch ist ironisch und sehr phantasievoll geschrieben und man freut sich jedesmal, wenn man eine der wunderbaren Zeichnungen entdeckt.
Ich habe das Buch seinerzeit auch regelrecht verschlungen. Erst war ich skeptisch, weil ich Kaeptn Blaubaer aus dem Fernsehen ziemlich kindisch finde und dann befuerchtet habe, dass die Buecher von Walter Moers wohl aehnlich geartet sind.
Aber die Stadt der trauemenden Buecher habe ich dann doch mal angefangen zu lesen, weil mich das Thema interessiert hat und ich die Aufmachung des Buches mit den vielen Zeichnungen beim Durchblaettern sehr schoen fand. Und es hat sich wirklich gelohnt, das Buch gehoert inzwischen zu meinen Lieblingsbuechern. Ich finde es beeindruckend, wieviel Phantasie in der Geschichte steckt und in allen Details, Walter Moers hat ja, aehnlich Tolkien, eine voellig eigene Welt mit eigenen Orten und Wesen geschaffen, wo alles anders ist. Und albern oder niveaulos wie befuerchtet fand ich die Geschichte auch nicht.
Inzwischen habe ich auch schon Rumo gelesen (auch empfehlenswert) sowieo Ensel und Krete (nicht ganz so gut) und der Schrecksenmeister wartet schon im Buecherregal auf mich.
Stadt der Träumenden Bücher ist für Leute die sich im Literaturzirkus etwas auskennen auch noch auch der Ebene der fiesen, aber totenkomischen Anspielungen sehr unterhaltsam. Schon bei Ensel und Kretel hatte ja Moers so einiges an literarischen Anspielungen durch seinen Helden Hildegunst von Mythemetz reinfließen lassen, bei Stadtder Träumenden Büccher setzt er dies fort - und so manches mal noch einen drauf. Kleiner Tipp: Moers ist Meister der Anagramme, achtet mal bei den Schriftstellernamen drauf.
Wasman bei dem Vergleich Käptn Blaubär im TV - Zamonien echt nicht vergessen darf: Die Käptn Blaubärgeschichte im TV sind für Kinder und zwar für eine sehr junge Altersgruppe gedacht. Die Zamonienbücher hingegen wenden sich an erwachsene Leser und gehören eher in den Bereich der phantastischen Literatur. Denn, Literatur ist es was der gute Moers da so schreibt.
Das der Mann gleichzeitig ein sehr begabter Comiczeichner ist und einen wirklich wüsten Humor besitzt kommt den Büchern durchaus zugute, denn sie bestern fast von etwas, was man manchmal schon vergessen glaubte: Echten Humor. Nicht fade Witzchen oder Parodien, sondern richtiger, echter Humor. Alleine schon die Schilderungen der Auswüchse der Sammelleidenschaft ist das ganze Buch wert zu lesen - genau wie der tiefe Einblick in die Befindlichkeiten eines jungen Lindwurms, der noch an der Schwelle zu Ruhm und Reichtum steht und für einen Lindwurm zum Teil sehr heikel sein kann. ^^
Aber was einen eigentlich umhaut sind die Fülle an Seitenideen die Moers einem da präsentiert - kleine Schlencker am Rande der eigentlichen Geschichte, die jedoch Zamonien erst so richtig lebendig machen. Ich glaube derzeit hat kein anderer Autor Mehr-Ideen-pro-Seite als Moers und kann diese dann auch noch so wunderbar fabuliert vortragen.
Zur Zeit höre ich mir das Hörbuch über die Stadt der träumenden Bücher an. Ich kann mich kaum losreißen. Es ist nicht nur spannend geschrieben. Nein, die Sprache von Walter Moers ist einfach nur wunderbar! Ich fühle mich fast in der von ihm beschriebenen Stadt! Das ist ganz hohe Kunst. Ich bin schon ganz gespannt wie es weitergeht.
Bei dem Hörbüch war ich zuerst erstaunt, weil Dirk Bach das Buch vorliest, aber mittlerweile bin ich ganz verzaubert, wie er dem Buch und der Geschichte leben einhaucht. Richtig toller Hörgenuß! Ich überlege mir zum ersten mal, dass ich ein Hörbuch zusätzlich noch als Buch kaufe, weil es mir so gut gefällt.
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