Wie hoch sind Darlehensunterschiede?

vom 21.01.2010, 21:04 Uhr

Hallo,

mein Mann und ich werden demnächst mit dem Hausbau starten und benötigen dafür auch eine Finanzierung. Da wir einen entfernten Bekannten haben, hat er uns nun erst einmal ein Angebot gegeben. Nachdem ich aber erst neulich einen Bausparvertrag abgeschlossen habe, hat mir unsere Beraterin sofort angeboten, uns ein Angebot für das Darlehen zuzusenden.

Mich würde nun interessieren, wie hoch die Unterschiede bei einem Darlehen tatsächlich sein können? Wie viel "Verhandlungsspielraum" hat man dabei? Nützt es etwas, wenn ich mit dem zweiten Angebot wieder zu meinen ersten Berater gehe? Kann er das Angebot dann überhaupt noch unterbieten?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich gehe mal davon aus, dass der entfernte Bekannte für eine Bank arbeitet oder aber als Vermittler für Darlehen (und Versicherungen?) auf Provisionsbasis. Jedenfalls klingt das ja zunächst auch danach, als ob er aus der Branche kommen würde. Und das ist ja zunächst nicht einmal schlecht!

Und das eure Beraterin euch vorgeschlagen hat, auch ein entsprechendes Angebot zu machen, ist ja nicht verwunderlich. Schließlich ist das ihr Job. ;) Außerdem seid ihr ja in der guten Situation, die Kunden zu sein. Und da die Angebotspalette recht breit ist, werdet ihr als Kunden bevorzugt behandelt. Schließlich habt ihr noch nirgends unterschrieben. :)

Was ganz wichtig ist, ist natürlich auch das weitere Sondieren von Angeboten und Möglichkeiten. Auch wenn ihr schon mal zwei potentiellen Vermittler habt. Das gibt euch ja auch zunächst einen Anhaltspunkt. Und ausgehend davon solltet ihr auch weiter Vergleiche anstellen.

So wie das alles klingt, müsst ihr aber Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn euer Bekannter scheint ja eher ein Annulitätendarlehen im Kopf zu haben, wohingegen die Beraterin den klassischen Bausparer sieht. Dennoch kann man auch hier eigentlich (bis auf das Risiko) in gewisser Weise Vergleichen.

Lasst euch in jedem Fall nicht nur die monatliche Rate nennen, sondern auch den Betrag der Restschuld am Ende der Laufzeit oder nach einem bestimmten Zeitabschnitt (10 oder 15 Jahre). Zusätzlich könnt ihr mal erfragen, wie Sondertilgungen bzw. Tilgungsänderungen oder gar Tilgungsunterbrechungen geregelt sind. Schließlich kann man kaum wissen, was in ein paar Jahren sein wird.

Ganz wichtig ist natürlich auch das Wissen, dass der Berater einen Spielraum hat! Ich würde also in jedem Fall noch einmal hingehen, wenn ihr ein besseres Angebot vorliegen habt. Natürlich nur, wenn es Gründe gibt, nicht sowieso das bessere Angebot anzunehmen (evtl. der persönliche Kontakt oder gute Erfahrungen mit der Bank usw.). Alles andere ist das Sache der Beraterin. Auch ob sie dann genau gleich nachzieht oder nur punktuelle Änderungen im ursprünglichen Angebot macht.

Es gibt da natürlich keine Garantie darauf, dass dann ein neues Angebot das günstige unterbietet. Aber immerhin kann sich was ändern und manchmal macht es wirklich Sinn, sich auch für das etwas teurere Angebot zu entscheiden, wenn andere Kriterien eben wesentlich besser sind. Und die aber im ersten Moment nicht in Geld zu bemessen sind.

Viel Glück und Geduld bei der Entscheidungsfindung. :P

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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