Fahranfänger: Haftpflicht / Teilkasko / Vollkasko

Wie schon im Titel würde mich mal interessieren, wie ihr das gemacht habt oder macht als Fahranfänger mit eurer Autoversicherung. Da die Haftpflicht ja in Deutschland Pflicht ist (ich finde, ist auch gut so), kommt man da ja nicht drumherum.

Wer hat da Erfahrung oder kann mit da Tipps geben, wir man da richtig Geld sparen kann? Auch würde ich mich über Infos freuen, wie ihr das mit Teilkasko / Vollkasko geregelt habt. Ich meine bei einem relativ neuen Auto lohnt sich ja doch schon ne Vollkasko, bei etwas älteren eher eine Teilkasko und bei ganz alten würde ich eher gar keine Kasko-Versicherung nehmen oder wie denkt ihr darüber?

Falls ihr ein Rechenbeispiel braucht, interessieren würde es mich für folgendes Auto:

1. Ford Focus, 1.6er, Benziner, 90 PS, Baujahr/EZ 2006/2007
2. Ford Focus, 1.8er TDCI, Diesel, 115 PS, Baujahr/EZ 2006/2007
(Schlüsselnummern habe ich leider nicht)

Jahreswagen (max 25000km), Kaufpreis 9990 Euro (1.) / 11590 Euro (2.)
KM-Leistung pro Jahr: 35000km (leider bedingt durch Arbeit)
Privatgrundstück, kein Wohneigentum (zur Miete)

Zum Fahranfänger: 20 Jahre, FS seit 07/2007

Also die legalen Tricks um die Versicherungsbeiträge zu drücken, wurden von den Versicherern in den letzten Jahren nahezu komplett ausgemerzt. Nahezu alle Versicherungsgesellschaften fordern inzwischen Angaben zum jüngsten Fahrer bzw. allgemein dazu wer das Auto fährt und wie lange diese Personen schon einen Führerschein besitzen usw. Macht man an dieser Stelle falsche Angaben, kann das im schlimmsten Falle soweit ich weiß den Versicherungsschutz kosten.

Genaue Rechenbeispiele kann ich dir leider nicht aufführen, für sowas gibt es aber Online-Versicherungsrechner oder auch einfach Versicherungsmakler/-vertreter. Bei einem Auto mit dem Preis, würde ich mir dann aber schon überlegen ob nicht eventuell eine Vollkasko noch sinnvoll ist. Teilkasko solltest du auf jeden Fall abschließen (ist auch nicht so teuer).

Am meisten kann man meiner Erfahrung nach bei der Autoversicherung sparen, indem man sich die Zeit nimmt Angebote verschiedener Versicherer zu vergleichen. Da gibt es teilweise Unterschiede von mehreren hundert Euro! Auch sollte man sich die Mühe machen das jährlich zu wiederholen. Oft kommt man z.B. bei bestimmten Versicherern dadurch dass man älter wird (z.B. über 21) in eine günstigere Risikoklasse. Also kann sich das auch lohnen nach einem Jahr schon wieder die Versicherung zu wechseln (habe ich auch gemacht und dadurch über 100 Euro dieses Jahr gespart!).

Das mit den falschen Angaben ist ja immer so, deswegen wollte ich ja auch legale Tricks haben. Schwarze Schafe gibt es natürlich überall aber deswegen wollte ich ja auch ehrlich bleiben. Das mit der Vollkasko hatte ich auch überlegt, nur im zweiten oder spätestens dritten Jahr brauche ich die nicht mehr, von daher würde es sowieso eine neue Berechnung geben müssen.

Teilkasko wäre bei dem Beispiel meiner Meinung nach auch Pflicht, ganz klar. Gibt es Teilweise wirklich schon Rabatt ab 21 Jahre (hatte mal was von 23 gehört)? Kann ich wirklich ohne Weiteres jedes Jahr die Versicherung wechseln?

Das mit den falschen Angaben würde ich mal wieder ganz schnell vergessen, außer man ist scharf auf einen wackeligen Versicherungsschutz, was einem oft das Leben gehörig versauen kann.

Das beste ist immernoch, über Mami oder Papi versichern - das war zwar früher günstiger, ist aber meist immernoch eine der besten Alternativen. Vollkasko bringt nur etwas bei einem Neuwagen oder Jahreswagen, Teilkasko bei einem Auto zwischen 3 - 7 Jahren. Am ehesten drückt man hier noch Beiträge durch einen hohen Selbstbehalt von 150 oder 300 oder 600 Euro - obwohl man dann bedenken sollte, ob sich die Teilkasko dann auch noch "lohnt" und man so nicht am Ende draufbezahlt.

Das mit den Tricks ist auch so eine Sache - natürlich kann man etwas anderes angeben, als Tatsache ist (Beispiel der Garagenwagen, der immer nur davor steht), nur wenn die Versicherung mal Wind bekommt oder beim genauen Prüfen skeptisch wird, war`s das dann auch - und aus 100 Euro Ersparnis werden dann eben 1.000 Euro Kosten.

Das mit den 21 / 23 / 25 Jahren ist auch so eine Sache, da gibt es noch so nette Hintertürchen wie nur soundsoviel gefahrene Kilometer oder Rabatt am Anfang, niedrige Staffelung am Ende, also dass man recht günstig einsteigt, dann aber lange nichts passiert. Bei anderen steigt man anfangs noch teuer ein, aber die Staffelung ist weitaus größer und teilweise mit solchen Kombimodellen verbunden wie 1 Jahr unfallfrei, rückwirkender Rabatt auf das Jahr usw.

Ich würde es wie Phantomlord halten und ein paar Stunden online mit einem Versicherungsvergleich verbringen oder sogar mal 20 Euro dafür zu opfern - oder auf unsere Versicherungsprofis im Forum warten, die Dir da vielleicht etwas empfehlen können. Mal seh`n wann Pralinka & Co mal wieder da sind.

Subbotnik hat geschrieben:Ich würde es wie Phantomlord halten und ein paar Stunden online mit einem Versicherungsvergleich verbringen oder sogar mal 20 Euro dafür zu opfern

- oder auf unsere Versicherungsprofis im Forum warten, die Dir da vielleicht etwas empfehlen können. Mal sehen wann Pralinka & Co mal wieder da sind.

Viele Versicherungen bieten aber trotzdem einen Rabatt an, wenn man es als Zweitwagen anmeldet. So ist ein Einstieg dann nicht bei 175%, sondern mit 100% oder niedriger möglich. Einziger Haken an der Sache: wenn Du dann später selbst das Auto auf Dich irgendwann mal anmeldest, dann fängst auch wieder von vorne an, weil Du die Schadenfreiheitsrabatte nicht mitnehmen kannst, also 100% sobald das erste auf Dich bei ner Versicherung landet.

Außer Du bleibst bei der gleichen Versicherung und kannst da was aushandeln. Das geht aber bei einer online-Versicherung schlecht, da wär ein Versicherungsmakler vor Ort sicherlich sinnvoller. Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung vor wirklichen Billigheimern nur warnen. Nach einem Totalschaden musste ich bei einer Versicherung aus dem oberfränkischen Coburg fast 6 Monate auf die Auszahlung warten, es gab immer wieder angeblich neue Erkenntnisse und man musste ja auch noch darauf warten, was der alte Wagen an Restwert brachte im Verkauf.

Ganz anders hat es sich bei einem Unfall dargestellt, wo ich schon bei der Allianz versichert war. Drei Tag nach dem Unfall hatte ich schon den Scheck im Briefkasten, alles bezahlt, keinen Murren, nichts. Es erfolgte zwar eine kleine Hochstufung, aber das war bei den anderen ja auch so. Auch wenn es da vielleicht wirklich ein paar Euros mehr kostet, aber im Falle eines Schadens kann man sich auf die Versicherung verlassen.

Und ganz generell: ADAC Plus empfiehlt sich obendrein sowieso immer. Mietwagen nach dem Crash und perfekter Abschleppservice mit Rücktransport des Wagens, und das alles an einem Feiertag früh um fünf Uhr.

sternexiceman hat geschrieben:Ja, ich habe schon mal sporadisch ein paar Anbieter online (Versicherungsvergleiche, nicht direkte Firmen) durchprobiert. Allerdings mit dem Ergebnis, dass es selbst dann doch noch recht happig wurde.

Das mit der Zweitwagen-Versicherung ist eine gute Idee. Ich denke mal vielleicht kann man da ja später bei einer Ummeldung wirklich etwas machen und niedriger eingestuft werden.

Allianz habe ich auch nur gute Erfahrungen gemacht, gerade wenn es irgendeinen Schaden gegeben hat oder mal was nicht stimmte. Montag hin, Mittwoch war alles bezahlt und gelaufen. Über die paar Euros kann man dann wirklich hinwegsehen.

betty hat geschrieben:Nach einem Totalschaden musste ich bei einer Versicherung aus dem oberfränkischen Coburg fast 6 Monate auf die Auszahlung warten

Ja, eben das habe ich auch gehört. Das Alter ist wohl auch nicht ganz unerheblich. Ich denke mal, ich werde des als Zweitwagen anmelden lassen. Ist immer noch die günstigere Variante. Und vielleicht Lotto spielen.