Hunde - Kleine Rassen leben länger!

vom 02.02.2010, 11:40 Uhr

Hallo!

Es hat sicher schon mal jeder gehört, dass kleinere Hunde länger leben sollen, als Große. Obwohl man ja eigentlich meinen könnte, dass große und robuste Hunde älter werden. Aber es stimmt wirklich, dass kleine Hunde älter werden. Dies fand der britische Veterinär - Professor Bob Michell in einer Studie heraus. Dafür schaute er sich die Todes- Statistik von mehr als 3000 Hunden in Großbritannien an. Das Ergebnis war eindeutig, je kleiner die Hunderasse desto höher ist ihre Lebenserwartung.

Ich habe selbst auch einen kleinen Hund. Dieser kann bei guter Pflege auch ein stolzes Alter von 20 Jahren erreichen. Ich finde es schade, dass große Hunde durchschnittlich nicht so alt werden. Mich würde aber auch mal interessieren, woran es liegt, dass kleine Rassen älter werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Große Rassen haben häufig Probleme mit den Organen, da der Körper in Relation zu groß ist. Die Organe werden dadurch sehr beansprucht und können so natürlich nicht so lange arbeiten wie normal beanspruchte Organe. Riesenrassen haben häufig Herz- oder Magenprobleme. Extrem (besonders große z.B.) gezüchtete Hunde haben allgemein eine herabgesetzte Lebensdauer, auch Hunde mit extremen Zwergenwuchs werden nicht so alt wie normal Kleine Hunde.

Es hängt aber nicht nur von der Größe oder dem Gewicht ab wie alt ein Hund werden kann. Es gibt auch Unterschiede zwischen einzelnen Rassen. Manche große Rassen haben noch sehr gesunde Anlagen, diese werden älter als Rassen der gleichen Größe. Auch die Haltung und die Ernährung spielen eine Rolle beim Alter.

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» bmwfreak94 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,47 »


Es ist richtig, dass die lebenswichtigen Organe von größeren Hunden - insbesondere von Riesenrassen - im Verhältnis zu den Rassevertretern mit geringerer Körpergröße, deutlich kleiner sind und dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft vorprogrammiert sind, da die Organe mit dem Riesen-Organismus schlichtweg überfordert sind.

Hinzu kommt, dass sich bei großwüchsigen Rassen bereits im Welpenstadium eine enorme Wachstumsentwicklung vollzieht, wodurch auch die Muskulatur und das Knochengerüst stark beansprucht werden und die Hunde folglich eine erhöhte Anfälligkeit für Skeletterkrankungen besitzen. Man kann dies auch daran erkennen, dass sie im Vergleich zu kleineren Rassen gleichen Alters, oft noch sehr tollpatschig wirken und Schwierigkeiten haben, ihre Bewegungen zu koordinieren.

Daher sollte man besonders bei Junghunden auf eine ausgewogene, nicht zu energiereiche Ernährung achten, sodass sie genügend Zeit haben sich langsam zu entwickeln. Auch extreme Belastungssituationen (Radfahren, Agility) sollten vermieden werden.

Ich hatte einen kleinen, etwa 40 cm großen Mischlingshund, der noch mit 15 Jahren voller Energie steckte und wie ein junges Reh durch den Garten sprang. Manchmal habe ich mich mit einer Freundin getroffen, um gemeinsam mit unseren Hunden spazieren zu gehen. Sie hatte einen großen und schweren Berner Sennen-Mischling. Und obwohl er nur halb so alt war wie mein Hund, zeigte er bereits extreme Alterserscheinungen und ermüdete sehr schnell.

Ich würde immer wieder kleine bis mittelgroße Hunde (bis max. 50 cm Widerrist) vorziehen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass diese zumeist viel temperamentvoller und lebenslustiger sind als große Rassen. Auch die deutlich geringere Lebenserwartung, würde mich von einer Anschaffung eines großen Hundes abhalten.

» Kolibri » Beiträge: 90 » Talkpoints: 22,94 »



Viele Hunderassen sind einfach total überzüchtet, und wesentlich anfälliger für Krankheiten. Zum Beispiel müssen viele Schäferhunde eingeschläfert werden, weil sie im Alter Hüftprobleme bekommen. Größere Hunde sind allgemein anfälliger für Knochen- und Gelenkprobleme. Aber ich denke, man kann nicht so pauschal sagen, dass ein Hunder der einen Rasse älter wird als der andere. Statistisch gesehen schon, klar. Aber es hat auch viel damit zu tun, wie ein Hund gehalten wird, was für Nahrung er bekommt, etc. Mit der richtigen Haltung und Behandlungen können auch Riesenhunde ein Riesenalter erleben :)

» hera » Beiträge: 27 » Talkpoints: 1,79 »



@hera: Scheinbar haben wir unterschiedliche Vorstellungen und Auffassungen darüber, ab wann man bei großen Hunderassen überhaupt von einem "Riesenalter“ sprechen kann. Denn ich möchte stark bezweifeln, dass Riesenrassen - selbst bei bester Pflege und Abstammung - ein Riesenalter erreichen können. Es sei denn, man bezieht sich dabei auf die durchschnittliche Lebenserwartung, die für die jeweilige Rasse statistisch erfasst wurde.

Dann sieht die Sache nämlich folgendermaßen aus: Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Deutschen Dogge, beispielsweise, die ja bekanntermaßen zu den Riesenrassen gehört, beträgt nur schlappe 6,5 (!) Jahre. Dementsprechend würde ein "Riesenalter“ in etwa für eine Dogge bedeuten, wenn sie es schaffen würde, die 9-Jahres-Marke zu überschreiten. Angesichts dieser Rekordzahl, würden Doggen-Züchter vermutlich Freudensprünge machen, denn nur eine verschwindend geringe Anzahl von Tieren erreicht dieses biblische Alter.

Tatsächlich müsste man sich eigentlich viel mehr die Frage stellen, wie lange eine Dogge überhaupt gesund bleibt bzw. wann bei ihr der Alterungsprozess einsetzt. Denn viele von ihnen haben bereits im Alter von zwei bis drei Jahren erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Um noch mal die Relationen vor Augen zu führen: Die älteste Dogge, die je gelebt hat, erreichte ein Methusalem-Alter von 13,5 Jahren. Damit erreichte sie aber noch nicht mal das Durchschnittsalter der meisten Terrierrassen. Wobei es bei vielen Vertretern dieser Gruppe durchaus nicht ungewöhnlich ist, wenn diese die 18 sogar überschreiten. Ich denke, angesichts dieser Zahl, kann man wirklich von einem Riesenalter sprechen...

Nicht viel anders sieht es übrigens mit den anderen schwergewichtigen Großkalibern aus, wie z.B. Irische Wolfshunde, Leonberger oder Neufundländer. Auch hier erreichen die wenigsten Rassevertreter ein Alter von 10 Jahren. Selbst mit den besten Erbanlagen ist großwüchsigen Hunderassen nun mal kein langes Hundeleben vergönnt. Und ein Riesenalter schon gar nicht.

» Kolibri » Beiträge: 90 » Talkpoints: 22,94 »


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