Bewertung meiner Erörterung

vom 20.01.2010, 15:00 Uhr

Also in der Schule sollen wir eine Erörterung über das Thema "Soll es ein Tattowierungsverbot für Jugendliche unter 18 Jahren geben?" schreiben. Ich habe auch schon einen geschrieben, aber da ich nicht besonders gut in Deutsch bin wollte ich einmal eure Meinung zu meiner Erörterung und der Gliederung dazu hören.

Einleitung
"Tattoo bei Jugendlichen - da denken die meisten wohl zuerst an Streit mit Eltern um die Erlaubnis. Und tatsächlich gibt es oft auch Streit darum. In folgendem will ich euch meine Meinung nahebringen."

Hauptteil

"Ich denke nicht, dass Tätowierungen für Jugendliche sinnvoll sind. Diese Gründe haben mich überzeugt. Zunächst einmal glaube ich, dass Tätowierungen in manchen Berufen nicht von Vorteil sind, da viele Menschen nichts von ihnen halten. Beispielsweise sind Tätowierungen später bei einem Vorstellungsgespräch wahrscheinlich abschrecken. Außerdem sind Tätowierungen in der Gesellschaft immer noch nicht anerkannt. Aber eine wichtige Rolle dabei spielt wie groß und an welcher Stelle des Körpers das Tattoo ist. Zudem kommt noch, dass es ein Gesundheitsrisiko gibt. Beispielsweise sind die Farben, die zum Tätowieren benutzt werden, sehr oft giftig oder Krebs erregend. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass man schlimme Allergien oder Entzündungen bekommen kann. Diese können auch sehr langwierig auf einem lasten. Das wichtigste Argument ist, dass man ein Tattoo ewig hält. Besonders schwerwiegend ist die Lasertherapie zum Entfernen von der Haut. Zudem weiß man nicht wie das Tattoo später aussehen wird und ob man es dann überhaupt noch haben will.

Schluss

Ich hoffe dass, ich euch davon überzeugt habe, dass ihr euch keine Tattoos stechen lasst, da ich mit Bekannten selber Erfahrungen gemacht habe, dass sie große Probleme mit Krankheiten hatten.

Gliederung


A Diskussion über Tätowierungsverbot bei Jugendlichen
B Gründe für ein Verbot
I. Hinderung im Berufsleben
1.Tätowierungen noch nicht anerkannt
2. Wird oft als störend empfunden
II. Gesundheitsrisiko
1. Tätowierfarben rufen schlimme Allergien hervor
2. Farben oft giftig und Krebs erregend
III. Hält ein Leben lang
1. Eigener Geschmack ändert sich
2. sehr schwer weg zu bekommen

Bitte bewertet den Aufsatz und macht Verbesserungsvorschläge für die Fehler.

Benutzeravatar

» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Habe ich von dir nicht gerade eine Erlebniserzählung gelesen, die ebenfalls bewertet werden soll? Laut deiner Antwort bist du in der 6. Klasse Gymnasium, da werden doch sicherlich nicht solche Erörterungsthemen als Schulaufgabe gestellt? :) Wie auch immer, bei diesem Thema gehe ich davon aus, dass es für eine höhere Schulstufe sein soll. Und dann gilt als allererstes: Rechtschreibung und Grammatik überprüfen. Da sind in deiner Eröfterung ein paar Fehler drin, die in der Stufe, in welcher Erörterungen an der Tagesordnung stehen, nicht mehr passieren dürfen.

"Ich denke nicht, dass Tätowierungen für Jugendliche sinnvoll sind. Diese Gründe haben mich überzeugt.

Solche Sätze sind zudem sehr unnütz. Man muss nicht schreiben "und nun kommen meine Gründe" oder ähnliches. Man fängt einfach mit den Gründen an. Alles andere ist sinnloses Geschwafel und wird auch als solches bewertet. Nämlich negativ. Schreib knackiger und komm zum Punkt. "Tätowierungen für Jugendliche sind meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Einige Berufe" etc. pp. Fang mit den Argumenten an.

Zudem solltest du dir überlegen, was dein Hauptargument ist. Eine Eröterung ist entweder so aufgebaut, dass das wichtigste Argument am Anfang steht und dann die Wichtigkeit weniger wird, oder aber, dass zuerst weniger schwerwiegende Argumente kommen und die Erörterung mit dem Hauptargument abschließt. In deinem Text erkenne ich keine auf-oder absteigenden Wertigkeiten und keinen strukturierten Aufbau.

Ich hoffe dass, ich euch davon überzeugt habe, dass ihr euch keine Tattoos stechen lasst, da ich mit Bekannten selber Erfahrungen gemacht habe, dass sie große Probleme mit Krankheiten hatten

Dieser Schlusssatz ist, ganz ehlich, total unbrauchbar. Wenn du schon hoffen musst, jemanden überzeugt zu haben, bist anscheinend nicht mal du selber davon überzeugt. Ein Schlusssatz besteht nicht aus einer eigenen Erfahrung sondern fasst bereits Geschriebenes noch einmal kurz und prägnant zusammen. Wenn du eigene Erfahrungen miteinbauen möchtest, mach das im Hauptteil. Fang eventuell damit an und baue dann deine Argumente auf. Aber der Schlusssatz muss überzeugen und stark sein. So ein labberiges "ich hoffe dass" ist gänzlich daneben und hat bei Mitschülern immer für schlechte Noten gesorgt.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da ich derzeit den 12. Jahrgang besuche und Deutsch mein P2 ist, wage ich zu behaupten, dass ich durchaus ein paar hilfreiche Tipps geben kann, um deine Erörterung zu verbessern. In einigen Punkten stimme ich mit meiner Vorrednerin überein, in anderen jedoch weniger, aber das handhabt jede Schule und jeder Deutschlehrer anders.

Deine Einleitung weist einige Mängel auf, die ich im Folgenden kurz aufzeigen möchte. Zunächst einmal hast du vergessen, die These bzw. das Thema der Erörterung zu beachten. Du schreibst zwar über Tattoos, stellst aber gar nicht die Frage, ob es ein Tätowierungsverbot für Jugendliche unter 18 Jahren geben sollte. Wobei die Frage an sich schon unsinnig ist, da es keine Jugendlichen über 18 Jahren gibt. Wie dem auch sei: Bei deiner Einleitung könnte der Leser vermuten, dass du darüber schreiben willst, ob Eltern ein Mitspracherecht haben sollten. Darum geht es aber ja gar nicht. Hier solltest du also an deiner Präzision arbeiten.

Zweitens sind Personalpronomen wie "ich" in Erörterungen ungern gesehen. Ich weiß wohl aus eigener Erfahrung, dass gerade in den unteren Stufen oft gesagt wird, man solle es so schreiben, aber spätestens in der Oberstufe werden die Lehrer auf das unpersönliche "man" bestehen. Oder du schreibst es so: "Im Folgendem soll geklärt werden, ob es ein Tätowierungsverbot für Jugendliche [unter 18 Jahren] geben sollte."

Drittens kannst du an der sprachlichen Qualität deiner Einleitung arbeiten. Deinen zweiten Satz hättest du dir beispielsweise sparen und in den ersten packen können. Wenn du am Anfang nicht so plump einsteigst, sondern erst einmal erläuterst, dass es heutzutage immer mehr Jugendliche gibt, die sich Tattoos stechen lassen, hast du auch für die nötige Quantität gesorgt.

Nun zum Hauptteil: Im Gegensatz zu meiner Vorrednerin und meinem Deutschlehrer finde ich einsteigende Formulierungen wie deine beiden ersten Sätze gar nicht schlecht. Gerade bei linearen Erörterungen, bei denen nur eine Seite der Medaille beleuchtet wird, ist es essentiell, bereits am Anfang seine Meinung zu formulieren. Ansonsten könnte der Lehrer dies bemängeln. Der zweite Satz ist hingegen ein Füllsatz, den du eigentlich schon in der Einleitung formuliert hast.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit gehe ich nicht jedes einzelne Argument durch. Insgesamt muss ich aber deine Struktur ganz klar bemängeln. Es ist empfehlenswert, die Argumente zuvor entsprechend ihrer Gewichtung zu nummerieren. Das schwächste Argument kommt an den Anfang, das stärkste ans Ende, weil dieses dem Leser am ehesten in Erinnerung bleiben wird. Zusätzlich musst du es aber noch schaffen, dich geschickt von Argument zu Argument zu hangeln, was durchaus schwierig sein kann. Ein Beispiel: Du hast erst Nachteile im Berufsleben genannt, danach die gesundheitlichen Risiken. "Aber nicht nur beruflich werden dem Tätowierten weniger Chancen eingeräumt, auch seine eigene Gesundheit kann gefährdet sein" - ein solcher Satz könnte bereits als Liane dienen. Sicher nicht perfekt, aber in Ordnung.

Ansonsten ist es auch sinnvoll, Sätze miteinander zu verknüpfen. Wenn du schreibst, dass Tätowierungen bei einem Vorstellungsgespräch eher abschreckend sind, könntest du das mit dem nächsten Satz verbinden, am besten mit einem Kausalsatz, also mit "weil". Das "außerdem" wirkt hier ein wenig fehl am Platze und könnte eher dienlich sein, wenn es darum geht, ein neues Argument einzuführen.

Zum Schluss dein Schluss. Auch hier ist es weniger sinnvoll, Personalpronomen zu verwenden, denn wenn "du" etwas hoffst, ist das weniger stark, als wenn "man" etwas hofft. Außerdem ist es im Schluss eher Gang und Gäbe, die stärksten Argumente noch einmal zu nennen und vor allem Bezug zur Einleitung wiederherzustellen. Hast du in der Einleitung bspw. eine Frage gestellt, kannst du sie hier "beantworten", um die gesamte Erörterung noch einmal abzurunden.

Benutzeravatar

» Silentium » Beiträge: 121 » Talkpoints: 122,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo silentium,

ich danke dir für deine Antwort.

Mein Deutschlehrer hat meiner Klasse und mir ungefähr 100 mal erklärt,dass die These auf keinen Fall in die Einleitung geschrieben werden soll. Laut ihm kommt sie in den Hauptteil vor das erste Argument. Aber für den Rest deiner Verbesserung der Einleitung gebe ich dir Recht.

Nun zur Verbesserung meines Hauptteils. Also ich denke wirklich nicht, dass berufliche Folgen eines Tattoos schlimmer sind, als die folgenschweren Krankheiten, wie Entzündungen. Übrigens: Das mit der Nummerierung der Argumente von schwach nach stark, habe ich in der Vorarbeit gemacht. Ich habe sie halt so geordnet, wie ich es für richtig hielt. Deine restlichen Verbesserungsvorschläge finde ich aber sonst gut.

Beim Schluss ist mir ehrlich gesagt auch nichts wirklich brauchbares eingefallen. Deshalb habe ich ihn etwas salopp formuliert.

Muss man die These jetzt in der Einleitung oder im Hauptteil nennen? Es würde mich nämlich sehr interessieren, ob mein Lehrer recht hat oder nicht.

Benutzeravatar

» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^