Verhindern wir die Intregation von Ausländern?
Oftmals heisst es, dass gerade wir Deutschen eine Integration von Ausländern behindern oder besser gesagt, verhindern. Dabei ist der Fall sehr paradox, wenn man sich überlegt, dass viele Dinge zum Beispiel als erstes in türkischer Schrift verfasst sind. Dies geht über Schilder bis hin zu Informationsbroschüren. Desweiteren gibt es viele Angebote für ausländische Mitbürger, sodass man doch eigentlich meinen könnte, das wir die Integration fördern.
Doch dieser Gedanke geht in genau die vekehrte Richtung, wenn man weiterdenkt. Ausländische Mitbürger, die die deutsche Sprache erst noch lernen müssen, werden in der Tat daran gehindert, überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, im Alltag deutsch sprechen zu müssen. Da geht das Arbeitsamt nämlich mit gutem Beispiel voran, denn dort sitzen in der Regel Angestellte, die sehr gute Fremdsprachenkenntnisse haben, sodass Ausländer gar nicht auf Deutsch ausweichen müssen. Sehr stark ist es mit der türkischen Sprache, die mittlerweile bei vielen Betrieben als Voraussetzung für einen Ausbildungsberuf gefordert wird.
Man sieht also, dass es den Ausländern schwierig gemacht wird, Deutsch zu lernen, wenn sie ohne Probleme in ihrer Muttersprache kommunizieren können. Ich bin der Meinung, dass gerade dieses Entgegenkommen schadet, denn dadurch kann sich ein Ausländer einfach nicht vernünftig integrieren. Nichts desto trotz gibt es auch solche, die sich nicht integrieren wollen. Dies ist jedoch ihre persönliche Einstellung und hindert nicht andere, die daran interessiert sind, in Deutschland zu leben und sich anzupassen.
Anfangs dachte ich auch, dass wir schon versuchen zu integrieren, aber meiner Meinung nach, ist das der falsche Weg. Ein Versuch hat ja schon der Einbürgerungstest gemacht, aber daran sollte auf jeden Fall noch gearbeitet werden, denn der hat auch so seine Vor- und Nachteile. Was meint ihr zu diesem Thema?
Gleich zu Beginn möchte ich eine Zusammenfassung zu Deinem Beitrag schreiben: ich persönlich halte das für Quatsch und kann mir so eine Sicht nur so erklären, dass Du Dir dazu bzw. über die konkrete Situation der Betroffenen, über die Du schreibst, keine wirklichen Gedanken - aus deren Perspektive - gemacht hast. Gerne nun im Folgenden auch detaillierter.
NathKath88 hat geschrieben:Oftmals heisst es, dass gerade wir Deutschen eine Integration von Ausländern behindern oder besser gesagt, verhindern.
Da fängt es schon an. Ich weiß ja nicht, wer dies in welchem Zusammenhang behauptet. Richtig ist vielmehr, dass auf der einen Seite die Behörden es Ausländern eher schwer machen. Aber neben dieser offiziellen Seite gibt es auch die Problematik, dass viele Deutsche Ausländern gegenüber eher vorsichtig reagieren. Das fängt bei Vermietern an und geht natürlich über Arbeitgeber weiter und macht natürlich auch bei Schulen nicht halt. Allein die Tatsache, dass deutsche Eltern mit allen Mitteln versuchen, ihre Kinder an Schulen mit "geringem" Ausländeranteil zu bringen. Was wiederum den Ausländeranteil an betreffenden Schulen weiter erhöht.
Dennoch gibt es zahlreiche Initiativen, durch Deutsche Staatsbürger ins Leben gerufen, welche auf die Missstände aufmerksam machen und sich entsprechend engagieren. Leider ist es so, dass dieses Engagement eher wenig bis keine Anerkennung findet und eher sogar kriminalisiert wird (siehe z.B. "Kein Mensch ist Illegal" usw.).
NathKath88 hat geschrieben:dass viele Dinge zum Beispiel als erstes in türkischer Schrift verfasst sind.
Welches sind denn diese Dinge? Ich weiß, dass es bei Fahrschulen möglich ist, alternative Sprachen für die Bögen zu wählen. Aber sonst fallen mit höchstens noch die Formulare im Ausländeramt ein. Doch welchen Beitrag würde man bzgl. der Integration leisten, wenn man hier eine Hürde aufbauen würde, indem nur die Deutsche Sprache angeboten werden würde. Ich bin mal bereit zu wetten, dass die deutsche Amtssprache von einem erheblichen Teil der Muttersprachler nicht verstanden wird.
NathKath88 hat geschrieben:Desweiteren gibt es viele Angebote für ausländische Mitbürger
Und das sind so viele, dass Du jetzt keines explizit erwähnen willst? Ich kenne eigentlich nur die Sprachkurse. Was gäbe es da denn noch? Wenigstens ein Angebot, welches sich an die "Ausländer" richtet.
NathKath88 hat geschrieben:werden in der Tat daran gehindert, überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, im Alltag deutsch sprechen zu müssen
Jetzt bist Du ein wenig Realitätsfern. Richtig ist, dass der Ausländer vermutlich wesentlich öfter mit Behörden zu kämpfen hat, als Du. Aber im richtigen Leben hilft es dem Ausländer nichts, wenn die Infobroschüre des Ausländeramtes zur Schulpflicht in dessen Muttersprache verfasst wurde. Allein der GEZ Brief ist doch schon nur in deutscher Sprache verfasst.
NathKath88 hat geschrieben:mit der türkischen Sprache, die mittlerweile bei vielen Betrieben als Voraussetzung
Auch hier glaube ich, dass Du ein klein wenig übertreibst oder etwas verwechselst. Im Westen sowie Süden der Republik ist mir jedenfalls so was noch nicht aufgefallen. Kann aber sein, dass es anders ist, wenn man sich in einem türkischen Betrieb bewirbt.
NathKath88 hat geschrieben:wenn sie ohne Probleme in ihrer Muttersprache kommunizieren können
Gut, genau das können sie ja nicht. Natürlich mit Landsleuten. Aber ein Türke wird mit einem Griechen durchaus in Deutsch reden. Das ist auch hier die gemeinsame Basis.
NathKath88 hat geschrieben:Nichts desto trotz gibt es auch solche, die sich nicht integrieren wollen.
Auch hier überlege ich mir, wie dieses Vorhaben, sich nicht integrieren zu wollen, gebildet wird. Stellst Du Dir das in etwa so vor, dass ein Familienrat beschließt, dass man sich ab jetzt nicht mehr integrieren soll? Welche Form der Integration stellst Du Dir letztlich vor? Was ist Dein Idealzustand einer gelungenen Integration? Ganz neben der Schulpflicht, welche die Kinder durch das dt. Schulsystem bringt - und hier eben schon auf Grund von gesellschaftlichem Desinteresse (aber auch der Schulbehörden) versagen muss! Oder wie viel mehr sollten sich Ausländer bei der Arbeitsplatzsuche integrieren?
Ein erster Versuch wurde übrigens schon vor dem Einbürgerungstest, den vermutlich auch manche deutsche Mitbürger ohne Vorbereitung nicht bestehen würden, gemacht. Das was das erste große (aber auch gescheiterte) Versuch der damaligen Rot/Grünen Regierung, den Menschen Wege in die offizielle Gesellschaft zu ebnen. Die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft! Wie sehr das aber auf Ablehnung in breiten Schichten der Bevölkerung gestoßen ist, hat der gute Hr. Koch dann bewiesen. Und schon hat man den Ausländern auch noch mal offiziell ihren Rang und Stand in der Gesellschaft klar gemacht. Eine Art "gelbe Karte". Wobei Rot dann auch wirklich zum Rauswurf führen kann.
Auch die Ablehnung der Anerkennung von "Ausländern", die in Deutschland geboren wurden und praktisch im "Heimatland" keine Chancen haben, zeigt doch, wie sehr die Ablehnung das Denken steuert. Da werden kriminelle Ausländer ohne zu zögern in das "Heimatland" abgeschoben, welches diese Ausländer im Höchstfall durch die Sommerurlaube kennen. Wo hier nun auf Bundesrepublikanischer Seite der Wille zur Integration sein soll, erschließt sich mir nicht. Er ist solange nicht zu erkennen, solange man mindestens in der Hinterhand immer noch den Abschiebebescheid fest hält und als Drohung immer wieder gerne einsetzt!
Vielleicht kannst Du mich aber bekehren und aufzeigen, wo und wie sehr ich mich in der Frage irre. Das meine ich durchaus ernst!
Ich glaube in keinem Land von Europa wird mehr auf Ausländer geachtet wie bei uns. Es liegt meiner Meinung nach eher daran, dass sie sehr gerne unter sich bleiben wollen.
Warum sprechen Eltern von ausländischen Kindern selbst nach 30 Jahren kaum deutsch und beherrschen unsere Sprache nicht? Es gibt sehr wohl Ausländer, die sich sehr gut integriert haben, die unsere westlichen Gebräuche angenommen haben und sich auch so kleiden, das sie nicht von weitem schon als Ausländer erkannt werden. Dies soll nicht heißen, dass sie ihre alten Gewohnheiten vergessen sollten, sie sollten sich nur mehr Mühe mit ihrer eigenen Integration geben.
Sicher ist es in Großstädten wie Berlin schwieriger, aus dem so genannten Ghetto heraus zu kommen, aber unmöglich ist es sicher nicht. Ich glaube nicht, das wir, wenn wir in andere Länder auswandern würden, solch Forderungen stellen dürften, wie sie jetzt gestellt werden. Die ganze Angelegenheit ist sicher nicht leicht, aber in den Zeiten wo es in Deutschland noch einen Ehrenmord gibt, ist es für manchen schwer, Ausländer, die dies noch für legitim halten, zu integrieren.
Hallo,
also hindern tut einen Ausländer doch nichts daran Deutsch zu lernen. Dazu gibt es ja auch Kurse in Volkshochschulen, in der Firma, wo ich angestellt war, gab es auch Personen, die sich mit Leuten, die anrufen wegen der Dienstleitung, die man dort angeboten bekam, unterhalten zu können, denn wenn man "neu" ist in Deutschland, egal, ob nun unbegrenzt oder nur für eine bestimmte Zeit, muss man sich ja um bestimmte rechtliche Dinge kümmern, wenn man nun aber erst Bruchstücke in deutsch sprechen kann, wäre das ja ansonsten nicht möglich, sich z.B. selbst eine Versicherung zu suchen.
Also dahingehend sehe ich es einfach als notwendig an und nicht als Einladung weiterhin nur (um bei dem Beispiel zu bleiben) türkisch zu reden im Alltag. Ich gehe jetzt von mir aus, würde ich eine zeit lang woanders leben, würde ich es als normal empfinden, auch zu versuchen, die Sprache des jeweiligen Landes zu erlernen, da deutsch ja nun nicht in vielen Ländern gesprochen wird, könnte ich dann auf andere Sprachen, die ich in der Schule oder privat gelernt habe, zurück greifen, um mich erst einmal verständlich zu machen. Auch muss man ja erst einmal die Bedeutung eines Wortes kennen, wenn man da mal auf einen Landsmann trifft, ist das ja auch verständlich, dass man da auch Hilfe sucht. Letztens wurde ich in der Bahn von einem Afrikaner angesprochen auf englisch, was er jedoch auch nicht so gut konnte, deutsch wohl auch nicht so, es ging um eine Bank Angelegenheit. Das ist schon schwer für Leute, wenn Sie hier kaum jemanden kennen und dann auch noch die Behörden oder Dienstleister, etc. keine Leute haben, die sich zumindest irgendwie verständlich machen können. Manchmal hat man Sie ja auch am Telefon, da kann man dann zum Teil noch weniger rüber bringen, um was es geht - ich bin in einem Gespräch schon mal hin- und hergesprungen in drei Sprachen, damit wir es schafften, dass derjenige wusste, was er tun sollte.
Also ich halte es zumindest in Westdeutschland (im Osten ist es sicher schwieriger) nicht für so unsagbar schwer, im hohen Alter ist es vermutlich schon schwerer eine neue Sprache zu erlernen und wenn man dann auch Kinder hat, die dann Deutsch unterrichtet bekommen, ist man ja nicht mehr so darauf angewiesen, selbst Deutsch zu können. Zudem wird es manchmal auch eingesetzt, dass man nichts versteht, besonders wenn es ums Geld geht, das ist aber eher selten der Fall. Ich denke, dass für manche Deutschen ein Problem ist, wenn jemand mit Kopftuch und wie ein Moslem bekleidet, herum läuft. Früher bei uns in einem kleinen Ort, war es eine halbe "Attraktion", als die erste türkische Familie sich ein haus mietete, aber die Kinder haben gut deutsch gelernt, soweit ich mich erinnere und waren auch sehr beliebt bei den Mitschülern, wo es für uns als Kinder eher spannend gewesen ist, jemanden aus einem anderen Land kennen zu lernen.
Also ich denke, es liegt viel an den Meschen selber, sowohl an "uns", als auch an den Einwanderern selber, wie Sie die Möglichkeiten nutzen, z.B. andere Menschen kennen zu lernen und wie offen "wir" auf Sie (mich stört schon das "Wir" und "die Ausländer", denn in jedem fremden Land sind wir ja auch der Ausländer und ich finde dadurch bringt man ja schon bewusst oder unbewusst eine Abgrenzung rein) weil zugehen, das fängt ja schon beim täglichen Einkauf an, wenn man mal zur gleichen Zeit nach etwas im Regal greift. Also was ich aber absolut als Deutschland unterbinden würde, sind irgendwelche Nazidemos, da sehe ich wirklich Handlungsbedarf, denn das ist wirklich fürchterlich und für mich ist es zum Teil einfach nur peinlich, dass es hier doch noch relativ oft solche Demonstrationen gibt, die auch "erlaubt" werden, da fehlt mir wirklich jedes Verständnis und das empfinde ich als total verkehrt, da laufen Menschen durch die Gegend, um gegen Menschen zu demonstrieren und dann auch noch um an schlimme Zeiten der Land eigenen Geschichte zu erinnern.
Ein sehr interessantes Thema, NathKath88! Doch leider muss ich dir sagen, dass du meines Erachtens den Kern der Sache nicht triffst.
Der durchschnittliche Deutsche stuft sich selbst als tolerant und sehr offen für fremde Kulturen ein. Gleichzeitig bekennt er sich aber, dass er keine Ausländer hier haben will, die auf Kosten des Staates und somit letztendlich auf seinen Kosten in Deutschland leben.
Das Thema rückte wieder ins Licht der Öffentlichkeit als vor einigen Monaten Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin sich zur Integration von – in erster Linie - Türken äußerte. So wären sie nicht integrationsfähig und würden nicht viel mehr tun als „Kopftuchmädchen“ zu produzieren.
Natürlich wirbelte er damit eine ganze Menge Staub auf und stand im Mittelpunkt aller Medien. Der Aufschrei war erst einmal groß. Die Anschuldigungen seien rassistischer Art. Doch schnell legte sich der allgemeine Unmut und mehr und mehr Leute, seien es fleißige Zeitungsleser, Redakteure und Politiker, pflichteten Sarrazin bei. Er würde die Sachlage zwar überspitzt darstellen, aber das sei nötig, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.
Und das empfand ich als sehr beunruhigend. Wer in Berlin wohnt, weiß, dass es hier viele Menschen mit Migrationshintergrund aus arabischen Ländern gibt, überwiegend natürlich Türken, die oftmals Ärger machen. Auch ich hatte einige unschöne Erfahrungen mit solchen Menschen. Und offensichtlich integrieren sie sich nicht wie gewünscht in die deutsche Gesellschaft. Meist bleiben sie unter sich und blicken verachtend auf jeden augenscheinlich Deutschen. Das reizt natürlich jede ach so kleine rassistische Ader. Wahrscheinlich hat schon jeder Berliner eine negative Aussage zu türkisch-stämmigen Mitbewohnern geäußert.
Dennoch: Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es hier den meisten Ausländern nicht leicht gemacht wird. Und das hat wenig damit zu tun, dass in „Ausländervierteln“ deutsche Texte nachrangig sind, sondern eher damit, dass die Toleranz hier sehr oberflächlich ist. Jeder sagt zwar, dass er jeden Menschen gleichermaßen akzeptiert, in der Praxis sieht es allerdings schon anders aus. Es fängt schon in der Schule an. Dort kann sich jeder ausländische Schulkamerad Witze zu seinem Namen und seiner Kultur anhören – und das nicht zu knapp.
Weiter geht es natürlich bei der Jobsuche. Gerade in Deutschland haben es Menschen mit Migrationshintergrund schwer einen guten Beruf zu finden. Deutschland belegte den vorletzten Platz als zahlreiche Staaten getestet wurden, wie gut Akademiker mit Migrationshintergrund zweiter Generation im Vergleich zu Akademikern ohne Migrationshintergrund für die gleiche Tätigkeit bezahlt werden.
Und dann(!) müssen sie sich noch von einem wichtigen Politiker solche Anschuldigungen anhören, dem im breiten Rahmen zugestimmt wird. Natürlich fällt da die Integration schwer, weil die Akzeptanz nicht vorherrscht und Vorurteile und Stereotypen unter der toleranten Oberfläche schlummern. So sehr mit Türkencliquen nachts in Kreuzberg Angst machen, was mich anwidert ist die Heuchelei der Deutschen, die keinen Rückhalt in ihrer inneren Gesinnung findet.
Wisst ihr wie man am Besten integriert? In dem man miteinander lebt und nicht nebeneinander. Die Menschen, die die Ausländerproblematik aufgreifen sind seltsamerweise oftmals die, die nicht einen ausländischen Freund zählen. Da ich wert auf den Menschen lege und nicht auf die Herkunft, habe ich Freunde aus allen möglichen Herkunftsländern und komme bestens mit dennen aus
Da ich selbst nicht hier geboren bin, sondern nur nach Deutschland eingewandert bin, kann ich sagen, dass ich die wenige Kontaktfreudigkeit der Deutschen zu Ausländern kennengelernt habe. Ich muss wohl dankbar sein wenig ausländisch auszusehen, da ich europäisch bin und hier eingeschult wurde. Sonst müsste ich mir vermutlich auch jedesmal anhören, wie man mich nicht versteht und für meinen starken Akzent auslacht.
Ein Ausländer wird nur akzeptiert, wenn er seine Herkunft ablegt und besser wird als die meisten Deutschen. Dann wird er auch zu einem von ihnen. Ansonsten will man nichts von den Ausländern wissen.
Keksdose hat geschrieben:Der durchschnittliche Deutsche stuft sich selbst als tolerant und sehr offen für fremde Kulturen ein. Gleichzeitig bekennt er sich aber, dass er keine Ausländer hier haben will, die auf Kosten des Staates und somit letztendlich auf seinen Kosten in Deutschland leben.
Len4ik hat geschrieben:Ein Ausländer wird nur akzeptiert, wenn er seine Herkunft ablegt und besser wird als die meisten Deutschen. Dann wird er auch zu einem von ihnen. Ansonsten will man nichts von den Ausländern wissen.
Ich finde das trifft es jeweils am besten! Die meisten Deutschen wollen einfach keine Ausländer bei sich im Land haben, geschweige denn vielleicht noch kurz um die Ecke.
Man geht zwar gerne beim Italiener essen, aber der soll doch am besten jeden Tag aus Neapel zur Arbeit kommen und dann hier jedes Klischee was wir von Italien haben bedienen aber nach der Arbeit alles sofort von sich abstreifen und sich bitte genauso verhalten wie man selbst.
Wenn man in Deutschland Integration fordert meint man Assimilation - also die völlige Aufgabe der eigenen Herkunft unter kompletter Übernahme der deutschen Leitkultur. Das lustigste daran ist, dass die wenigsten Deutschen wissen, was die denn genau ausmachen soll wenn man sie danach fragt und falls es den Kanaken doch gelingt sich komplett einzudeutschen will man sie trotzdem raus aus dem Land haben, da sie einem jetzt schon wieder zu deutsch sind und im Grunde deutscher als die Deutschen.
Da muss man sich nur mal die meisten Einwandererkinder ansehen - die können nämlich erschreckenderweise meist besser deutsch und haben mehr Ahnung von unserem Staat usw. als die eigenen Kinder oder gar die Eltern dieser.
Dazu sehe ich es wie Keksdose - der Deutsche behauptet gern er wäre tolerant, er ist es aber nicht. Nach außen hui, nach innen pfui - typisch deutscher Charakter eben . Natürlich hat man nichts dagegen, dass hier Ausländer leben - aber bitte nicht neben einem, in der gleichen Straße oder gar in der gleichen Stadt!
urilemmi hat geschrieben:Ich glaube in keinem Land von Europa wird mehr auf Ausländer geachtet wie bei uns. Es liegt meiner Meinung nach eher daran, dass sie sehr gerne unter sich bleiben wollen.
Jaja, wieder dieser rechte Müll - dann schau mal in andere Länder, Du Experte mit deinem Pseudowissen! Selbst in der Ukraine (!) fällt es "denen" leichter als bei uns mit der Integration was eben an der typisch deutschen Toleranzheuchelei liegt.
Und natürlich, die wollen gern unter sich bleiben! Nicht immer von sich auf andere schließen, denn wenn einer gerne unter sich bleibt sind es Deutsche - anders kann man sich kaum erklären, dass fluchtartig umgezogen wird wenn da Türken oder "Neger" in die eigene Straße ziehen oder Deutsche im Urlaub sich zuerst zusammenrotten (= Niemals im Urlaub gegenüber Deutschen zugeben, man ist Deutscher - den hat man sonst 24/7 an der Backe). Es ist umso zynischer, dass man die Kanaken entweder alle bewusst in enem Ghetto zusammentreibt oder von ihnen weg zieht und dann rumjammert: "Die wollen ja immer nur unter sich bleiben!" - wenn es nicht so grotesk wäre, könnte man glatt drüber lachen.
urilemmi hat geschrieben:Es gibt sehr wohl Ausländer, die sich sehr gut integriert haben, die unsere westlichen Gebräuche angenommen haben und sich auch so kleiden, das sie nicht von weitem schon als Ausländer erkannt werden.
Das passt ja auch perfekt zu dem was eingangs gesagt wurde: Integration = Assimilation! Auch wenn es für Dich nicht nachvollziehbar ist: Ein Ausländer muss weder unsere Bräuche annehmen (die nicht gerade immer die besten sind) noch sich "nicht mehr ausländisch kleiden" (Wie bescheuert ist eigentlich diese Aussage?) sondern integrieren heißt einzig und allein, dass dieser sich in unseren Rechtsstaat und ins Gemeinwesen einfügt - und dafür muss man die eigene Kultur nicht aufgeben! Integration heißt in erster Linie Dialog und gegenseitige Akzeptanz!
urilemmi hat geschrieben:Die ganze Angelegenheit ist sicher nicht leicht, aber in den Zeiten wo es in Deutschland noch einen Ehrenmord gibt,
Klar, der heißt Familiendrama - und solang der für die meisten Deutschen noch normal ist würde ich mich als Ausländer auch irgendwie komisch fühlen: die eigene Schwester erschlagen ist verpönt, nicht aber, wenn der deutsche Nachbar nebenan das gleiche an Weihnachten macht.
NathKath88 hat geschrieben:Nichts desto trotz gibt es auch solche, die sich nicht integrieren wollen. Dies ist jedoch ihre persönliche Einstellung und hindert nicht andere, die daran interessiert sind, in Deutschland zu leben und sich anzupassen.
Immer der hirnloseste Satz von allen: Was denkst Du wieviele Deutsche sich nicht integrieren können!
Schau Dir mal irgendwelche Neonazis, Bayern oder manche Ossis an:
- die können kaum Deutsch,
- das Verständnis von unserem Rechtsstaat ist oft nur sehr begrenzt vorhanden,
- Demokratie wird dazu oft auch noch abgelehnt (in Bayern wurde sie eh erst vor kurzem eingeführt),
- man pflegt Sitten und Gebräuche die nichts mit dem "Deutschsein" zu tun haben (oder was die meisten Deutschen darunter verstehen),
- man verhält sich teilweise offen verfassungswidrig,
- sie sind meist zu blöd, problemlos mit unseren Behörden zusammenzuarbeiten - schick mal einen Deutschen mit Anlage N zu Antragsformular 32 zu einem Sachbearbeiter und frage ihn, was er jetzt genau machen muss,
- usw.
Achso, dann kommt ja meist noch das Argument, Ausländer seien religiöse Fundamentalisten und jeder Moslem ein Islamist! Geht mal in oder vor eine "deutsche" Kirche und demonstriert dort mal gegen den Glauben oder spuckt auf den Altar oder führt "Das Leben des Brian" auf - da kann man ganz schnell sehen, wie tolerant und dialogbereit da manch ein Christ ist.
Und? Würdest Du jetzt auch sagen, dass die sich nicht integrieren können? Nö, sind ja Deutsche nicht wahr . Und man kann ja kaum 10 Millionen Deutsche aus dem Land jagen nur weil die kaum besser sind als bösen Ausländer, auf die das genauso zutrifft. Wenn man immer so große Töne spuckt welches Leitbild die Ausländer doch bitte erfüllen sollen sollte man stets daran denken, dass das die wenigsten Deutschen selbst auf die Reihe bekommen und man mit solchen Sprüchen schön ins eigene Nest kackt.
Ich habe beim einer Bundesbehörde meine Ausbildung gemacht, die sich um Ausländer gekümmert hat. Ich kann dem Eröffnungsposting nur widersprechen. In keiner Behörde, egal ob Ausländerbehörde oder Arbeitsamt wird mit den Ausländern in der Heimatsprache der Antragsteller gesprochen. Amtsprache ist immer noch deutsch und darauf wird sehr viel wert gelegt.
Wenn die Ausländer nie deutsch sprechen müssen, dann lernen sie es auch nicht. Da gebe ich dir Recht. Aber wo müssen die Ausländer NICHT deutsch sprechen? Im Supermarkt: Ja, welche Verkäuferin spricht schon viel sprachen - außer sie ist selbst Ausländerin. Oder in der Bäckerei, Werkstatt, Schule/Kindergarten, bei der Arbeit. Überall wird deutsch geredet. Ausnahme: die ausländischen Mitbürger gehen in Läden ihrer Landsleute einkaufen, dann müssen sie nicht deutsch lernen. Sie arbeiten in einem Betrieb, bei dem noch 20 andere aus dem selben Land arbeiten. Dann muss man nur den Chef verstehen - oder jemanden kennen der deutsch versteht.
Es ist leicht zu sagen, wir deutschen würden die Ausländer nicht integrieren wollen. Die Frage ist doch: wollen die Ausländer sich überhaupt integrieren oder in ihrem Ministaat innerhalb von Deutschland leben und sich mit mehr schlechtem Deutsch durchschlagen.
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