Kann ein Kind zuviel Spielzeug haben?
Ich persönlich habe es stets so gemacht, dass ich der Verwandtschaft gesagt habe, was wir benötigen. Ich habe ihnen also Vorschläge für die Spielsachen gemacht, aber auch gesagt, dass wir beispielsweise demnächst Schuhe kaufen gehen und dafür Gutscheine gebrauchen könnten.
Ich wollte damit einfach vermeiden, dass unser Sohn Tonnen an Spielzeug bekommt, mit dem er später gar nicht spielen kann. Auch war es für unsere Verwandtschaft stets in Ordnung, sich nach unseren Wünschen zu richten.
Was du aber in jedem Fall tun kannst, ist, dass du einen Teil der Spielsachen verräumst. Wenn du dann merkst, dass deine Tochter gerne etwas Neues hätte oder in ihrer Entwicklung schon etwas weiter ist, kannst du ja das Spielzeug wechseln. So wird es deiner Tochter nie langweilig und sie ist gleichzeitig auch nicht damit überfordert, sich ein Spielzeug aus 100ten auszusuchen.
Naja, ich würde jetzt mal die Frage anbringen, warum Deiner Tochter das Spielzeug so schnell langweilig wird? Ich persönlich würde schlicht und ergreifend sagen, weil sie wirklich von den vielen Sachen erdrückt wird. Wenn sie so viel hat, weiß sie das wahrscheinlich alles gar nicht zu schätzen und außerdem wird es sie auch überfordern, gerade in ihrem Alter. Es ist nicht gerade konzentrationsfördernd, wenn sie so viel hat. Sie kann sich erst nicht entscheiden, was sie machen soll und weil sie nichts verpassen will, legt sie es auch ganz schnell wieder zur Seite und kann sich so niemals einer einzigen Sache lange widmen. Das ist schlecht für die Ausdauer und eben auch für die Konzentration des Kindes.
Ein Kind braucht eigentlich gar nicht so viele Spielsachen, das redet einem die Werbung immer nur ein. Da gibt es Modelle, die in manchen Kitas durchgeführt werden, die beweisen das. Es gibt nämlich Kitas, die überhaupt kein Spielzeug bzw. nur ganz wenig Spielzeug haben und die Kids sollen sich mit Hilfe von ganz alltäglichen Dingen beschäftigen und das klappt mit gelegentlichem Eingreifen der Erzieherin auch sehr gut. So werden zum Beispiel aus Decken, Stühlen und Matten Höhlen gebaut oder lange Stuhlreihen stellen eine Zug- oder Busfahrt dar. Also in den meisten Kitas wird das in Form von Projekten durchgeführt, die über einen bestimmten Zeitraum andauern, aber auch längerfristig Erfolg bringen.
Vielleicht bekommt sie darum auch einfach nur das falsche Spielzeug. Den meisten Spaß und Nutzen ziehen sich Kinder aus fantasiefördernden Spielsachen und "Situationen". Dinge, bei denen keine konkrete Handlung vorgeschrieben ist, meine ich da jetzt. Puppenstuben oder von mir aus auch Playmobil oder für Deine Tochter eben noch Lego Duplo. Oder wirklich einfach mal das gute, alte "Mutter, Vater, Kind" - Spiel. Und dann darf man das Kind natürlich auch nicht immer alleine mit dem Spielzeug lassen. Kinder müssen zum Spielen angeregt werden, vor allem in den ersten Jahren. Das Spiel muss sich entwickeln, das kann das Kind nicht einfach so von Geburt aus. Der Erwachsene muss dem Kind noch mehr Möglichkeiten aufzeigen, sich mit einlassen, teilnehmen am Spiel des Kindes. Zusammen macht Spielen ja auch viel mehr Spaß, als wenn man nur mit irgendwas in die Ecke gesetzt wird und "mal was machen soll".
Kinder können unter zu viel Spielzeug auch sehr einsam werden, dabei meinen es die Eltern und Verwandten oft nur gut, wenn sie alles bieten, alles ermöglichen und jeden Wunsch von den Augen ablesen. Besonders das ganze moderne Zeug taugt oftmals nicht besonders viel. Das ist im ersten Moment alles schön bunt, macht Krach, ist raffiniert und modern, aber es steckt nicht viel Liebe dahinter. Es geht heutzutage hauptsächlich um Technik, um Elektronik und um das immer schneller und immer komfortabler Erfinden. Man deckt das Kind komplett mit neuen Spielsachen ein, aber vergisst dabei, dass das Kind in erster Linie Kontakte, also das gemeinsame und zwischenmenschliche Spiel braucht. Außerdem lässt die ganze Technik keinen Raum für Fantasie, Kreativität unf für die emotionale Entwicklungsförderung zu. Das Kind kann dabei gar nicht an Erfahrungen gewinnen, die es im Alltag später einmal brauchen würde. Es wird eben oftmals einfach nur beschäftigt und ganz krass gesagt: ruhig gestellt. Dass das auf die Dauer langweilig wird, ist irgendwie nachzuvollziehen oder?
Ich würde sagen, dass Du erstmal schaust, was Dein Kind hauptsächlich spielt und was eben einfach nur in der Ecke liegt. Letzteres räumst Du beiseite und schaffst mal ordentlich Platz im Kinderzimmer. Dann nehmt Euch so viel Zeit wie möglich für die Kleine, um mit ihr gemeinsam zu spielen. Und dann greift mal wieder auf die "oldschool" - Spiele, wie wir sie früher alle gespielt haben und dabei stets zufrieden waren und eben die fantasiefördernden Sachen zurück.
Wenn wir historisch noch weiter zurückgehen: unsere Eltern hatten noch weniger Spielzeug und unsere Omas und Opas nahezu gar nichts und trotzdem hat sich früher keiner gelangweilt und keiner ist dumm dabei geblieben oder hat irgendetwas verpasst. Rausgehen und einfach mal toben oder Ball spielen, Dreirad fahren, "Grassuppe kochen", matschen, auf dem Spielplatz alles ausprobieren, die Wiese und den Wald erkunden, frische Luft tanken - sowas braucht ein Kind.
Ich bin zwar nicht der Ansicht, dass zu viel Spielzeug schadet, mal abgesehen davon, dass es Platz wegnimmt, was sowohl für Eltern als auch das Kind nervig sind kann, aber ja, dennoch kann ein Kind an sich zu viel Spielzeug haben. Das meiste Spielzeug ist zumindest für Kleinkinder halt nicht so fesselnd bzw. fördert diese nicht so, wie es die Werbung darstellt.
Deshalb sollte ein Kind natürlich schon ein paar Kisten voller Spielzeug haben, aber es sollte halt noch übersichtlich sein. Ein Tipp ist, Spielzeug, aus dem das Kind herausgewachsen ist, zu verkaufen oder zu verschenken oder "einzumotten" für das eventuelle 2. Kind. So habe ich es gemacht, denn sonst verliert man schnell den Überblick bzw. hat viele Spielsachen im Haus, die das Kind nicht mal mehr eines Blickes würdigt.
Gerade Babys und Kleinkinder sind in den ersten 2 - 3 Lebensjahren oft schon nach einem halben Jahr schlichtweg zu alt für das Spielzeug, das vorher noch sinnvoll war. Daher würde ich gerade in den ersten 3 Jahren auch nicht allzu viel kaufen. Es gibt viele Eltern, die bereits wenige Monate nach der Geburt das halbe Wohnzimmer voller Babyspielzeug im Wert von über 200 EUR haben, was ich sinnlos finde, weil die meisten Babys sich, wenn sie anfangen zu krabbeln, mehr für ihre Umgebung interessieren und das "Verbotene" wie Schubladen, etc. als für das ganze Plastikzeug.
Es ist auch finanziell einfach meiner Meinung nach sinnlos, wenn man überteuerte Babyschaukeln, Babyspieltische, zig verschiedene elektronische Spielsachen kauft, die dann nach kürzester Zeit schon wieder uninteressant sind. Da sollte man lieber, wenn das Kind älter wird, sinnvolleres Spielzeug kaufen wie Puzzles oder Playmobil, wo das Kind immer wieder mal damit spielen kann.
Ab einem gewissen Alter ist es nämlich dann meist schon so, dass das Spielzeug zumindest für ein paar Jahre benutzt werden kann, wobei es natürlich zeitweise auch mal uninteressant wird, aber man kann es dann nach ein paar Monaten wieder herauskramen und das Kind hat dann eventuell wieder Lust daran.
Im Grunde genommen würde ich jetzt mal sagen, dass es nie zuviel Spielzeug sein darf für ein Kind. Aber die Gefahr besteht, wenn ein Kind zuviel zum spielen hat, dass es nicht mehr weiss mit was es spielen soll und die Kinder verlieren den Überblick. Viel Spielzeug ist ja eigentlich gut und die Kinder haben eine gewisse freie Auswahl.
Aber wenn man viel Spielzeug hat für seine Kinder muss man ein wenig ein Auge drauf haben, dass alles gut sortiert bereit liegt und nicht wie Kraut und Rüben in Kisten verteilt zu finden ist. Es gibt bei Ikea zum Beispiel tolle Kinderzimmer-Regale und da sind solche Spielkisten mit dabei. Also kann man gut trennen und das Kind findet sich im eigenen Zimmer wieder gut zurecht.
Ich muß hier noch einmal einen Beitrag dazu schreiben da mich manche mißverstanden haben. Meine Tochter hat zwar haufenweise Spielzeug allerdings bekommt sie das natürlich nicht alles zum Spielen.
Sie bekommt immer ein paar altersgerechte Spielsachen mit denen sie sich dann kurz beschäftigt und eben schnell langweilig werden. Sie bekommt dann aber von mir keine neuen und auf die anderen hat sie keinen Zugriff, denn den Kasten bekommt sie zum Glück noch nicht auf.
Mir ging es in meiner Frage eher um das, das das Spielzeug altersgerecht ist und gerade in dem Alter ist das Spielzeug halt nicht lange altersgerecht. Oft sagt man mir sie hat eh schon genug aber das ist alles für Kinder bis 6 Monate, mal grob gesagt, und meine Tochter wird jetzt 1 Jahr alt.
So hätte ich meine Frage besser formulieren sollen: Sollte man einem Kind immer dem Alter entsprechendes Spielzeug schenken oder soll es sich mit dem alten beschäftigen. Tur mir leid das ich das in meinem Thread falsch formuliert habe.
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