Benefiz-Konzerte - Gute Idee oder uneffektiv?

Hallo!

Vor Kurzem lief im Fernsehen ein Benefiz-Konzert unter dem Namen "Hope for Haiti now", initiiert von George Clooney und mit Beteiligung von Größen wie Coldplay und Madonna.

Ich finde solche Veranstaltungen sehr wichtig, um den Opfern des Erdbebens von Haiti zu helfen. Das Benefiz-Konzert empfand ich als angemessen, da die Stars sich ohne Publikum, in sehr dezenter Kleidung und sehr ernst mit wahren Geschichten über die Opfer präsentieren, sodass nicht ihre Prominenz, sondern wirklich Haiti im Fokus stand. Es kam durch diese Veranstaltung auch eine beträchtliche Spendensumme zusammen. Diese Veranstaltung war in meinen Augen äußerst sinnvoll.

"Live 8" (2005, initiiert von Bob Geldorf) empfand ich damals allerdings als alles andere als sinnvoll. Die Künstler traten mit Nebelmaschinen, Licht und großen Shows auf und wollten damit auf die Armut der Menschen aufmerksam machen?! Das ließ mich damals etwas an an solchen Benefiz-Konzerten zweifeln. Ich empfand das alles als große Show und PR für die Prominenten, statt wirklich als Hilfe. Ich hätte es für angemessener befunden, wenn die Bands ohne Licht, ohne große Show, ohne Verstärker, sondern mit Akkustik-Sets aufgetreten wären. Dann wäre die eigentliche Aussage viel deutlicher geworden.

Was denkt ihr darüber? Sind solche Benefiz-Konzerte wirklich sinnvoll oder nur Selbstdarstellung der Prominenten? Steigern Prominente wirklich die Aufmerksamkeit auf das Problem? Sind Benefiz-Konzerte eine gute Sache und wenn ja, in welcher Umsetzung? Welche Musik empfindet ihr für passend oder sollten einfach nur bekannte Künstler auftreten, um möglichst viele Zuschauer anzulocken?

Ich freue mich auf eure Antworten
Gruß
cochiiii

Ich persönlich finde, dass es beides von deiner ersten Frage ist: Einerseits wird die Prominenz der Prominenten gesteigert, was durchaus sehr gute Werbung, gerade bei wohltätigen Veranstaltungen, darstellt, andererseits wird jedoch auch den Opfern, in diesem Fall den Opfern des Erdbebens von Haiti, geholfen, dadurch, dass finanzielle Mittel zum Wiederaufbau, zur Versorgung mit Nahrung etc. zur Verfügung stehen.

Ich denke aber, dass die Aufmerksamkeit auf das Problem nicht gesteigert wird, oder wenn dann nur kurzfristig.
Die Prominente schalten sich meistens erst ein, wenn das Problem schon recht publikumswirksam geworden ist, von daher bräuchte und könnte die Aufmerksamkeit kaum gesteigert werden. Trotzdem ist es so, dass man eher etwas spendet, wenn man dafür noch eine kleine Gegenleistung, wie zum Beispiel ein (für den Künstler unentgeltliches) Konzert oder ähnliches bekommt, gerade in dieser Zeit, wo wir eine Finanzkrise haben und bei vielen das Geld nicht (mehr) so locker sitzt.

Die Umsetzung finde ich eigentlich genau richtig, da so Geld eingenommenen werden kann, mit dem man betroffenen Menschen helfen kann.

Meiner Meinung nach sollten jedoch nicht nur sehr Prominente Leute sondern auch noch recht unbekannte Künstler so etwas machen. Das ist nicht nur für die Opfer gut, da mehr eingenommen wird, wenn es mehr Konzerte gibt, sondern auch für den Künstler, da er so Werbung macht.

Vielleicht gibt es dann den ein oder anderen, der zwar zu einem günstigeren Konzert eines recht unbekannten Künstlers geht, jedoch gibt es mit Sicherheit auch viele, die sonst nicht zu Konzerten gegangen wäre.

Die Musikrichtung spielt meines Erachtens keine Rolle. Natürlich kommen mehr Menschen zu populären Musikrichtungen, wenn es hier eine Veranstaltung gibt, jedoch würden so Personen, die nicht so populäre Musik hören, nichts durch diese Art der Spende spenden können.
Ich finde, hier sollte es ein breites Angebot an Musikrichtungen geben, damit wirklich jeder teilnehmen kann und sich niemand davor drücken kann, zu sagen, dass er bei so etwas spenden würde, jedoch nur über eine Benefizkonzert oder ähnliches,. welches es mit seinem Geschmack nicht gibt!