Zwischenstand zu Obama's Amtszeit

vom 15.12.2009, 22:18 Uhr

Seit Obama an der Macht ist, verfolge ich die amerikanische Politik mit mehr Interesse als vorher, ich persönlich finde, dass er eine Bereicherung, nicht nur für Amerika auch für die Welt ist. Und ich fand es auch nicht schlimm, dass er den Friedensnobelpreis erhalten hat. Ich gebe zu, dass er für so einen Preis noch nichts weltbewegendes geleistet hat, aber ich bin mir sicher, dass er es noch tun wird. Nichtsdestotrotz hat ihn der Preis mehr geschadet als genutzt.

Stellt euch mal vor, die Amerikaner hätten wieder jemand an die Macht gewählt, der genauso ist wie Bush. Bush hat während seiner Legislaturperiode mehr Schaden in der Welt angerichtet als irgendein Präsident zuvor. Er hinterließ eine gigantische Staatsverschuldung, hat zwei Kriege geführt und das Ansehen der Amerika in der Welt ins schlechte Licht gerückt. Aber trotzdem haben die Amerikaner ihn zu einer zweiten Amtszeit verholfen, obwohl er auch die Öffentlichkeit bewusst angelogen hat.

Nun Obama muss erstmal den Schaden beheben, den sein Vorgänger hinterlassen hat, bevor eine Veränderung bewirken kann. Aber ich bin der Überzeugung, dass sein Engagement und sein Willen, die Welt zu verändern, Früchte tragen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Wie findet ihr seine bisherige Amtszeit?

» Hallimasch » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich finde das Obama generell ein Phänomen ist. Dass seine Ansichten im eher linksorientierten Europa im Gegensatz zu den Amerikanern ist verständlich. Seine bisherige Amtszeit finde ich schon äußerst aussagekräftig, dass einzige Problem ist dass er sich schon so viel vorgenommen hat dass man leicht den Eindruck gewinnen könnte, dass es zu viel ist um dies auch alles wirklich bewältigen zu können!

Als da wäre zum Beispiel das Gesundheitssystem! Bisher haben ca. 40 Millionen Amerikaner keine Krankenversicherung von ca. 300 Millionen Amerikanern insgesamt eine enorm hohe Quote. Dieses Vorhaben wird derzeit vom Kongress und vom Senat verhandelt. Es wurden von beiden Senat sowie Kongress ein Gesetzesentwurf schon verabschiedet, wobei der Senatsentwurf eine viel abgeschwächterte Version ist als die vom Kongress gebilligte! Da durch die Wahl letzten Dienstag in Massachusetts ein republikanischer Senator gewonnen hat, ist die strategische Mehrheit, von 60 zu 40 die leicht zusammen Gesetze beschließen kann, dahin. Also wird es spannend sein wie sich Obama dort weiter verhalten wird, da er diesen Punkt als einen seiner wichtigsten in seiner Amtszeit angegeben hat. Dass er es schafft wäre wünschenswert.

Der andere Punkt worauf sich Obama eingelassen hat ist Guantanamo, welches er immer noch nicht schließen konnte. Und das obwohl er im Wahlkampf dies nach spätestens einem Jahr Amtszeit angekündigt hatte. Der versuchte Anschlag auf Detroit letzten Dezember wird dort sicherlich nicht hilfreich gewesen sein das Kapitel endgültig ad acta legen zu können.

Weiterer Punkt ist sicherlich die derzeitige Wirtschaftskrise die er als Demokrat bekämpfen sollte. Ein Wirtschaftdesaster wie derzeit ist sicherlich noch zu weiten Teilen den Republikanern um Ex-Präsident Bush zuzurechnen, doch hat Obama sicherlich auch den Fehler bisher nichts wirklich dagegen unternommen zu haben. Und damit den Ärger der Leute, die als Steuerzahler für die Fehler der Banken gerade stehen mussten, auf sich gezogen! Dies hat er zuletzt wohl bemerkt und nun endlich angekündigt die Banken zerschlagen zu wollen und auf überschaubare Größen zu verkleinern.

Auch wenn mein bisheriges Resümee sich nicht wirklich positiv anhört, so muss ich klar stellen, wie wäre denn die Alternative gewesen? Ein John McCain der im Wahlkampf propagiert hat weitestgehend mit der Politik von Bush fortsetzen zu wollen. In vielen wichtigen Fragen wie Afghanistan oder Irak sogar die vollkommen gleiche Einstellung hatte und damit weiter dieser Kriege zu führen wenn auch nötig 100 Jahre lang, war eines seiner Zitate während des Wahlkampfes.

Letztlich können wir Europäer denke ich sehr zufrieden sein das die Amerikaner nun einen Präsident wie Obama haben. Hoffen wir dass er es schafft in seiner Amtszeit so viel wie nur möglich von seinen Ideen und Visionen auch umsetzten zu können und das der Senat jetzt wo die Demokraten nicht mehr die Mehrheit haben auch seine Gesetze verabschieden bzw. zustimmen werden. Am besten wäre natürlich eine zweite Amtszeit aber seine derzeitigen Umfragewerte bzw. die Beliebtheitskala sinkt ja kontinuierlich.

» Piopa » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,07 »


Ich finde Obamas Amtszeit bisher sehr enttäuschend. Er hat nur das wenigste, was er versprochen hat, eingelöst und den Friedensnobellpreis hat er auch nur "vorträglich" bekommen. Ich hatte mehr von ihm erwartet, als er angetreten ist, aber das hat man mit der Regierung ja meistens so,dass vieles was versprochen wird, meist nicht umgesetzt wird. Schade.

Teilweise hat er sich auch im Wahlkampf so schwammig ausgedrückt, dass er zwar gegen den Willen seiner Wähler, jedoch nicht gegen seine Versprechen im Wahlkampf handelt. Die Soldaten aus dem Irak sollten abgezogen werden. Ja, das hat er auch gemacht, aber davon, dass er die Soldaten dann in Pakistan einsetzt wurde im Wahlkampf nicht erwähnt.

Wie gesagt, ich hatte mir mehr von ihm erwartet und hoffe, dass er seine Versprechen gegen den Krieg zu agieren und Guantanamo zu schließen noch einlösen wird. Ansonsten hab ich arge Zweifel, ob er denn erneut gewählt wird.

» karlu » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,00 »



Also ich finde echt nicht, dass man mit der bisherigen Amtszeit von Obama enttäuscht sein kann! Wie schwer ist es für ihn, seine Reformprojekte wirklich durch zu bringen. Er muss gegen viele Lobbisten sowie die meisten Republikaner die partout einfach gegen ihn sind antreten. Zudem ist die rechte Basis in Amerika Über Fox 4 und einige Zeitungen medial wirklich gut vertreten. Zudem gibt es einige Radio-Talker die sich dem rechten Parteispektrum der Republikaner zu ordnen und die eine Einschaltquote von ca. 14 Millionen haben. (Davon träumen viele Tv-Sender in Deutschland. Auch wenn man es in der Relation zur Einwohnerzahl natürlich realistischer einordnen muss)

Ich bin sehr gespannt wie Obama durch den Verlust der Senatswahl nun vorgehen will und was er weiterhin als sehr wichtig empfindet. Ob er wirklich standhaft bleibt bei der Gesundheitsreform bleibt abzuwarten, obwohl er dies ja schon angekündigt hatte.

Obama sagte letztens in einem Gespräch ja aus dass er lieber ein guter Präsident für eine Amtszeit wäre als ein mittelmäßiger für zwei Amtszeiten. Die Frage ist nur braucht Obama denn wirklich Angst haben? Ich meine wer würde denn dort als Alternative den Wählern dargestellt? Die Republikaner haben derzeit einfach ein Machtvakuum bei der Frage wer könnte der nächste Präsident werden der aus ihren Reihen stammt. Da wäre sicherlich einerseits Mitt Romney, der Milliardär, der in Massachusetts sogar schon Gouverneur geworden ist. Aber sein Problem ist sicherlich dass er als Mormone ist. Und viele Amerikaner ihn daher sehr skeptisch ansehen und nicht wirklich wissen was sie von ihm halten sollen.

Die andere Kandidatin ist sicherlich viel bekannter hier schon in Deutschland, es handelt sich um Sarah Palin. Die sehr gut die äußerste rechte konservative Basis der Republikaner begeistert und ansprechen tut. Doch das Problem ist bei ihr, dass die meisten Wechselwähler die in der Mitte sich beheimatet sehen. Es mit der Angst bekommen bei den zum Teil sehr radikalen Ansichten von Sarah Palin! Die es zum Beispiel nicht für richtig hält, sogar bei einer Vergewaltigung, die Schwangerschaft abbrechen zu können!

Aber das wird man ja schauen können in diesem Land ist eben alles möglich und daher auch so verdammt spannend dies zu verfolgen wie ich finde.

» Piopa » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,07 »



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