Kann es sein, dass es das Down Syndrom hat?

Ich habe eine Freundin, die ich erst seit knapp einem Jahr kenne. Wir haben uns über unsere Kinder kennen gelernt, die im gleichen Alter sind. Beide sind nun ein gutes Jahr alt!

Die Kleine meiner Freundin war eine Frühgeburt, sie kam schon vor der 30. Woche auf die Welt. Daher ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass die Kleine in ihrer Entwicklung noch etwas hinten ist. Ich habe meine Freundin schon mal gefragt, ob ihr sonst auch noch etwas fehlt, oder ob die Kleine bis auf ihre Entwicklungsverzögerung ganz gesund ist. Sie meinte, dass dem Mädchen wohl nichts fehlt, man es aber noch nicht ganz genau sagen kann.

Jetzt ist es aber so, dass ich mich oft fragen, ob die Kleine nicht eventuell an Down Syndrom leidet. Normalerweise kennt man das ja an den Augen bzw. am Mund. Doch ist das bei einem Baby auch schon so. Einfach meine Freundin fragen trau ich mich nicht. Dazu ist die Freundschaft einfach noch zu frisch! Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Ich würde meine Freundin einfach mal fragen. Es muß ja nicht so direkt sein, sondern ein wenig auf Umwegen. Allerdings kann ich nicht sagen wie gut die Freundschaft schon ist. Manchmal kommt es halt, wie du auch schon sagst, nicht so gut an.

Ansonsten kann es schon gut sein wenn das Baby vor der 30. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen ist, das es von der Entwicklung her einfach ein wenig hinten ist. Das habe ich schon oft gehört. Wenn deine Freundin sagt das man es noch nicht sagen kann ob alles in Ordnung ist kannst du sie ja mal fragen was noch kommen könnte. Kommt vielleicht besser an als wenn du direkt fragst ob es das Down Syndrom ist.

Ich persönlich vermute aber das man das Down Syndrom schon erkennt. Auch bei Babies.

Wenn das Kind am Down Sydrom leiden würde, dann wäre das schon festgestellt worden. Bei solchen extremen Frühhgeburten sagt man im allgemeinen, das sie mit etwa 3 Jahren erst mit Kindern zu vergleichen sind, welche doch um den errechneten Termin geboren worden.

Sie haben halt wesentlich mehr zu entwickeln, was ausserhalb des Mutterleibes eben etwas länger dauert. Deswegen auch die recht lange Zeitspanne. Ich würde da gar nichts fragen in der Richtung. Lass die Freundschaft so weiterlaufen und gerade, weil die Kinder gleich alt sind, wird das Kind deiner Freundin in der Entwicklung von deinem Kind mitgezogen.

Ich muss mich da der Meinung von Punktedieb anschließen: ich würde da auch nicht unbedingt nachhaken und wie auch schon gesagt, sind Entwicklungsverzögerungen bei Frühgeborenen ganz normal und sie passen sich erst mit der Zeit dem normalen Entwicklungsstand an. Das dauert aber eben seine Zeit.

Wenn es wirklich das Down-Syndrom wäre, dann hätten die Ärzte das bereits getestet, wenn deine Freundin denn immer zu allen Vorsorgeuntersuchungen geht. Das Down-Syndrom heisst nämlich auch Trisomie 21 und bedeutet, dass das 21. Chromosom dreifach vorhanden ist. Das sollte sich meiner Meinung nach mit einem einfachen Bluttest und der Chromosomenbestimmung feststellen lassen.

Aber ganz ehrlich: was wäre denn, wenn die Kleine von deiner Freundin das Down-Syndrom hätte? Dürfte sie dann nicht mehr mit deiner/m Kleinen spielen? Würdest du den Kontakt abbrechen? Kinder mit Down-Syndrom haben genau so eine Daseinsberechtigung wie jedes andere Kind, dass eine normale Entwicklung durchläuft und man hört auch immer wieder, dass gerade die Down-Syndrom-Kinder ihren Eltern auf ihre Art sehr viel Liebe geben.

Also ich finde es nicht weiter wichtig, ob das Kind deiner Freundin das Down Syndrom hat oder nicht. Vielleicht ist es in deinem persönlichen Interesse, zum Beispiel aus einer gesunden Neugierde heraus, dass dich das interessiert. Im Umgang mit den Kindern mit Down Syndrom muss ich aber aus beruflicher Erfahrung sagen, dass diese gleich behandelt werden sollten, wie normale Kinder.

Es hat schon Kinder mit Down- Syndrom gegeben, die sogar einen Maturaabschluss geschafft haben und mit dem Studium begonnen haben. Man muss sich eben mit den Kindern beschäftigen und sie nicht immer nur auf ihre Behinderung reduzieren, die eben leider in den meisten Fällen ziemlich ersichtlich ist.

Ich würde deine Freundin auch keinesfalls dazu drängen, dir etwas zu sagen, was sie nicht möchte. Und sollte das stimmen, was sie dir gesagt hat, dass man das nicht genau weiß, so muss ich dir sagen, dass es heutzutage schon sehr früh fest gestellt werden kann, ob ein Kind eine Behinderung hat, oder nicht. Deshalb ist es für einen Gynäkologen bereits vor der Geburt möglich, fest zu stellen, ob ein Kind das Down- Syndrom hat oder nicht. Dies kann über die Fruchtwasseruntersuchung fest gestellt werden, so viel ich weiß.

Wenn deine Freundin das nötige Vertrauen zu dir gefunden hat, wird sie von sich aus auf dich zukommen und mit dir darüber sprechen, da man in so einem Fall froh ist, sich mit jemandem austauschen zu können, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Ich würde meine Freundin an deiner Stelle nicht noch einmal mit diesem Thema belästigen. Wenn sie dir auf deine erste Frage schon eher verhalten geantwortet hat, wird sie sich wohl kaum darüber freuen, wenn du sie noch ein weiteres Mal fragst. Zudem ist es sicher nicht toll, wenn eine Freundin denkt, dass das eigene Kind unter dem Down- Syndrom leidet!

Lass das Ganze doch einfach auf die zukommen. Im Laufe der Zeit wirst du wohl merken, ob das Kind tatsächlich unter einer Behinderung leidet und je enger die Freundschaft zwischen euch beiden wird, umso eher wird sie sich dir anvertrauen- falls es da etwas gibt!