Himmel und Hölle
Ich habe gerade das Thema: "Wer früher stirbt, ist länger tot" behandelt. Da es für mich aber egal ist wie lange man tot ist, stellt sich mir die Frage, ob es gut ist tot zu sein.
Ich weiß das hört sich komisch an, aber die Frage ist ob die Vorstellung von Himmmel und Hölle noch stimmt, denn wenn man so denkt kommt es ganz darauf an wo man landet. Was denkt ihr?
Generell würde ich es nicht als gut bezeichnen, wenn man tot ist. Mir zum mindest gefällt der Gedanke generell nicht.
Sicherlich kann der Glaube helfen, dass man sich besser an den Gedanken gewöhnt, weil man im Grunde nicht "ganz weg" ist und es quasi ein Weiterleben nach dem Tod gibt. Da ist es wohl gänginger, dass man an den Himmel glaubt.
An Hölle und Himmel glaube ich wiederum ehrlich gesagt nicht. Für mich steht eigentlich fest, dass danach (nach dem Leben) nichts mehr kommt. Christen streben es ja an, in den Himmel oder zu Gott zu kommen. Ich bin gar nicht sicher, ob ein Scheitern im Leben dann zwangsläufig dazu führen soll, dass man in die Hölle kommt oder nur, dass man nirgendwo hin kommt.
Deiner Anfrage höre ich eine hohe Gläubigkeit heraus... Himmel und Hölle, das Leben nach dem Tod etc.. Ich werde jetzt einfach mal meine ganz trockene und humorlose Version davon ablassen:
Es ist wichtig, dass man so viel wie möglich aus seinem Leben macht, weil ich bin mir sicher, dass es kein Leben nach dem Tod oder Sonstiges gibt. Ich halte mich da einfach lieber an wissenschaftlichen Beweisen, als an Gottesfurcht o.Ä.. Man hat nur dieses Leben und danach kommt nichts mehr. Wenn man über diesen Zustand einmal genauer nachdenkt, gibt es eigentlich nichts Schlimmeres und zugleich nichts Schöneres: Völlige Existenszlosigkeit, aber auch keine Sorgen, keine Schmerzen. Man ist einfach nicht mehr vorhanden. Finde den Gedanken sehr interessant, wobei ich mir noch nicht sicher bin, wieviel besser oder schlechter er als das Leben denn nun schlussendlich ist.
Natürlich gibt es viele gläubige Menschen, die an das Leben nach dem Tod, an Himmel und Hölle usw. glauben. Und das ist auch ihr gutes Recht, ich bin ja ziemlich tolerant. Jeder soll an das glauben, was er (aufgrund von Fakten oder Erziehung) am glaubwürdigsten empfindet. Jedoch sollte der Gedanke an den Himmel (oder Jungfrauen bei der Al-Quaida) nicht so weit gehen, dass man sich auf den Tod freut. Das kann ziemlich viel Lebensqualität zerstören.
Pommesamstiel hat geschrieben:Da es für mich aber egal ist wie lange man tot ist,
Die Frage, wie lange man tot ist, sollte eigentlich jedem egal sein. Schließlich hat man als Betroffener nichts davon.
Pommesamstiel hat geschrieben:stellt sich mir die Frage, ob es gut ist tot zu sein.
Ehrlich gesagt stellt sich mir die Frage, ob das ernst gemeint ist. Mir jedenfalls kam noch nie der Gedanke gekommen, dass es in irgendeiner Form gut sein kann, tot zu sein. Was bitte soll das bringen? Mal von Extremsituationen abgesehen (Empfinden während einer Folter oder bei sehr schweren, schmerzhaften und unheilbaren Krankheiten), ist jeder Zustand besser als das endgültige und unwiderrufliche Aus. Aber selbst während Extremsituationen kann einem der Gedanke an das Leben nach der Extremsituation die Kraft geben, auch diese zu überstehen.
Es gibt ja dann auch kein Leben auf Probe. Also heißt es, Lebe hier und Leben jetzt! Das bedeutet natürlich für viele nicht gleich ein Leben in "Saus und Braus". Aber im Rahmen seiner Möglichkeiten sollte man versuchen, wenigstens ein paar Nischen für sich zu entdecken, die das Leben lebenswert machen. Denn eigentlich ist ja jeder Tag der erste Tag vom Rest des Lebens. Um den Tod müssen wir uns nämlich nicht kümmern, der kommt von selbst.
Den Gedanken an Himmel und Hölle würde ich übrigens in dem Zusammenhang nicht haben. Denn immerhin redest Du von einem künstlichen Konstrukt. Sobald Du Dir dessen Entstehung überlegst, wirst Du - wenn Du neutral an die Sache ran gehst - auf jeden Fall Zweifel bekommen. Und wenn Du nun noch überlegst, dass Du dieses Konstrukt in der Form nicht mal kennen gelernt hättest, wenn Du z.B. wo anders geboren worden wärst, müsstest Du Dich fragen, welche Konsequenzen das für Dich bzw. Dein Leben gehabt hätte. Deshalb lebe nicht für das, was danach kommt. Sondern leben für das, was jetzt ist!
Sehr interessantes Thema. Wie kommst du gerade jetzt dir Gedanken über den Tod, den Himmel und die Hölle zu machen? Hast du Angst?
Ich bin sehr gläubig erzogen worden, aber mittlerweile bin ich der Meinung, das Religion mehr von Menschen gemacht wurde als von Gott selbst. Früher wurde im christlichen Glauben oft erzählen, dass wenn man nicht brav ist, dass man dann in die Hölle kommt. Wer brav war, der kommt in den Himmel, wer böse ist in die Hölle. Dies wurde bestimmt auch oft von Eltern erzählt, wenn ihre Kinder nicht das gemacht haben, was diese wollten, auch wenn die Eltern nicht gläubig waren. Heute wird der christliche Glaube als ein humaner Glaube verkauft. Gott ist gütig und vergibt wenn man seine Sünden bereut. Von einer Hölle wird in der Kirche nicht mehr erzählt.
Was davon stimmt weiß ich nicht, aber ich denke Religion ist immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Heute würden sich die Menschen von der Hölle nicht mehr abschrecken lassen - oder gar beeindrucken. Also nimmt man andere Aspekte der Religion und stellt diese in den Vordergrund. So werden andere Menschen angesprochen und die Religion hat weiterhin bestand.
Ich selbst kann weder an einen Himmel noch an eine Hölle glauben, da ich das Leben hier auf der Erde sonst als Sinnlos empfinden würde. Das Leben hier sollte ein höheren Stellenwert haben als eine Zwischenstation zur Hölle oder zum Himmel.
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