Multiple Sklerose - Erfahrungen und Hilfe

vom 26.12.2009, 01:04 Uhr

So, ich habe mal ein etwas anderes Thema. Und zwar ist bei mir diese Woche Multiple Sklerose festgestellt worden. Ist eine blöde Diagnose und noch blöder das es nun unbedingt noch vor Weihnachten festgestellt wurde aber naja. Ist die Stimmung dieses Jahr eben nicht so festlich.

2007 war der erste Verdacht, aber dann meinte man, da ich leider in einer falschen Klinik für solche Fälle lag, es wäre es dann doch nicht. Aber nun hatte ich meinen 2. Schub. Und in der Klinik in der ich jetzt lag sagte man mir auch dass man 2007 schon mit der "Behandlung" hätte anfangen müssen, also mit dem Betaferon oder sonstwas. Man hat mir 2007 auch das Liquor abgenommen wo dann Antikörper oder Entzündungskörper gefunden wurden, also sie sagten mein Wasser wäre nicht "rein" gewesen.

Nun habe ich die Stoßtherapie bekommen mit Cortison, 5 Tage lang 1000 mg. Ich hatte kribbeln und Taubheitsgefühle in den Beinen und Füßen. Die Beine sind wieder ok, die Füße kribbeln noch, manchmal stärker und manchmal schwächer aber das Taubheitsgefühl ist weg. 2007 hatte ich Sehkraftverlust zu 90% auf dem linken Auge, die Sehkraft war aber nach der Stoßtherapie wieder komplett da, also keine Rückstände. Aber diesmal kribbeln meine Füße noch. Ich schleiche das Cortison momentan auch noch aus, das wird auch noch eine Woche dauern.

Ich frage mich nun, wie lange so ein Schub den anhält, denn er wird durch das Cortison ja nur verkürzt. Ich habe auch gehört das er trotzdem Monate anhalten kann, aber das wäre ja kaum auszuhalten. So ein komisches Gefühl. Hat das vielleicht noch jemand hier? Ich kann auch keinen fragen weil mein Neurologe im Urlaub ist und woanders will ich gar nicht erst hin. Und wenn ich die schlimmen Fälle im Internet lese geht es mir nur wieder schlechter.

Hat vielleicht jemand von euch einen in der Familie mit MS oder ist selber daran erkrankt und kann mir sagen ob das kribbeln besser wird? Und ist es normal das man so leicht depressiv wird dabei? Oder ist das auch eine Nebenwirkung vom Cortison? Ich glaube fühle mich wie auf Drogen, total seltsam dieses Zeug, Herzrasen, Schwitzen, trockene Kele, komisches Luft bekommen. Und glücklich bin ich sowieso nicht, aber das wäre wohl kaum jemand an meiner Stelle, zumindest jetzt da sitzt der Schock noch. Weil man denkt irgendwie trotzdem immer an den Rollstuhl.

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zuerst mal, tut es mir sehr leid für dich, dass du mit einer solchen Diagnose konfrontiert werden musstest. Meine Tante hat auch Multiple Sklerose daher habe ich schon ein bischen mehr von dieser Krankheit "mitbekommen". Das mit dem Kribbeln war bei meiner Tante auch, meist setzte es ein als erstes Anzeichen eines erneuten Schubs, verschwand aber nach einigen Wochen wieder.

Depressiv war meine Tante weniger, aber die Diagnose haut einen ja auch erstmal um, da ist es ja kein Wunder, dass man sich niedergeschlagen fühlt und nicht gerade bester Laune ist. Meine Tante hat auch eine ganze Weile gebraucht, bis sie das einigermaßen verarbeitet hatte, was der Arzt ihr damals vor fünf Jahren mitgeteilt hat. Nebenwirkungen von dem Cortison hatte sie eigentlich keine, aber da reagiert ja jeder Körper anders.

Positiv war, dass ihr die Ärzte immer erzählt haben, dass das Risiko im Rollstuhl zu landen doch eher gering wäre. Mittlerweile ist wohl die Medizin schon soweit, dass sie da ganz gut was machen können und wohl nicht mehr soviele Menschen wie früher, dann später im Rollstuhl sitzen müssten. Meine Tante macht mittlerweile viel Yoga, das tut wohl ihrer Seele ganz gut und hält ihren Körper fit, so dass sie sich sogar ziemlich schnell erholt hat nach dem letzten Schub vor zwei Jahren. Ich drücke dir die Daumen, dass du das alles gut verkraftest, auch mit den Medikamenten und eventuellen Nebenwirkungen.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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