Auswandern auf Zeit - Fachkräfte kommen wieder zurück
Der oft angeprangerte Abzug der Fachkräfte aus Deutschland scheint laut Migrationsforschern oft nur temporär zu sein – so kehren knapp 80 % nach einem Jahr oder weniger wieder nach Deutschland zurück, auch wenn der Anteil der abwandernden hochqualifizierten Fachkräfte in der Vergangenheit stieg.
Heutzutage sei der Auslandsaufenthalt auch nicht mehr als Auswanderung zu sehen, sondern mehr im Sinne der Flexibilität zu bewerten und als Mittel zur Fortbildung und Erfahrungssammlung.
Im Jahre 2006 wanderten knapp 155.000 aus, viele davon nach Ost- oder Westeuropa oder in die USA und Kanada – die Schweiz war jedoch immer das absolute Lieblingsziel der deutschen Elite. Die meisten wanderten wegen beruflichen Gründen aus.
Bei unserem derzeitigen Arbeitsangebot ist das für mich nicht verwunderlich, dass die Leute, besonders hochqualifizierte Fachkräfte ins Ausland auswandern! Die Angebote, die Löhne, die Arbeitsbedingungen sind oftmals wesentlich besser als hier in Deutschland. Man muss sich nur die zahlreichen Auswanderer-Dokumentationen im Fernsehen anschauen, schon bekommt man einen Einblick in die Situation vieler Berufstätiger!
Wenn die Familie flexibel genug ist, dann spricht nichts mehr dagegen, seine Zelte hier in Deutschland abzubrechen und irgendwo einen Neustart hinzulegen! Der Nervenkitzel, das neue Land, neue Menschen, andere Kultur - das alles verstärkt dann oftmals noch das Verlangen, diesen Schritt nun tatsächlich in die Wirklichkeit umzusetzen und dann wird fleißig ausgewandert!
Viele Menschen planen aber ihre Auswanderung nicht gut genug, dann gibt es Probleme bei der Einreise, beim Visum, beim Transport der Habseligkeiten, das gemietete Haus ist nicht bezugsfähig oder total heruntergekommen, das Leben, das man sich so glanzvoll vorgestellt hat, entpuppt sich als komplettes Gegenteil, man kommt mit der neuen Kultur, mit den Menschen nicht zurecht, oder das Heimweh überwiegt den Wunsch nach Neuanfang und so landen viele Familien früher oder später natürlich auch wieder in ihrer Heimat Deutschland!
Was sagt ihr so zum Thema? Bin gespannt auf weitere Posts!!!
Es grüßt euch die reisewütige
Jules
Also was ich da teilweise bisher in Reportage gesehen haben: (Familie wandert aus nach Kanada, weil Mann da ein gutes Angebot bekommen hat und so weiter) wundert mich das fast gar nicht. Häufig ist es so, dass die Fachkräfte selbst ja nicht einmal im Ansatz die Landessprache sprechen ,geschweige denn die Partnerin oder die Kinder, wobei die wohl eher am wenigsten Probleme haben. Ich denke, dadurch dass die restliche Famlie, insbesondere der Partner, der vielleicht noch keinen Arbeitsplatz hat und kaum einen findet, weil er die Sprache nicht kann, bringen viele dazu, wieder zurück zu kommen.
Ich denke, für einen Norddeutschen ist die Schweiz auch unheimlich anders als zu Hause, obwohl es nicht weit weg ist, aber die Schweizer sind ganz anders und ich denke, gerade da ist es dann sehr schwer Anschluss zu finden.
Hallo miteinander,
viele gehen wirklich nur für einen gewissen Zeitraum ins Ausland um Erfahrungen zu sammeln und weil sichs gut im Lebenslauf macht. Den Fachkräftemangel machen sich die deutschen Firmen aber auch gerne selber. Die sollten die älteren Mitarbeiter mehr Chancen geben. Die Erfahrung eines 55 jährigen kann kein noch so flinker 20jähriger erreichen. in den USA sitzen teilweise noch 70 jährige in den Chefetagen und das nicht ohne Grund.
liebe Grüße von der MissMouse
Diese Statistik wundert mich nicht wirklich.
Viele, gerade junge Leute, gehen ins Ausland, um Erfahrungen zu sammeln, das Leben vor der Familiengründung zu genießen und auch weil es im Lebenslauf einfach gut aussieht. Bei denen ist auch von vornherein klar, dass sie nur für ein paar Jahre woanders arbeiten wollen. In meinem Bekanntenkreis beobachte ich das sehr oft. Der meist genannte Grund, ist das man in der Wahlheimat auf Zeit mehr Geld verdient und sich für die Rückkher nach Deutschland ein kleines finanzielles Polster ansparen kann. Diese Leute wandern dann aber für mindestens 2, in den allermeisten Fällen für 3 Jahre aus.
Diejenigen die schon eher zurückkommen, sind eher die, die sich auf das Auswandern schlecht vorbereitet haben. Die sehen einfach nur, dass man irgendwo mehr verdienen kann und bestimmten Bereichen des Lebens weniger Bürokratie hat. Schnell ausgeblendet wird dann, dass man als Auswanderer oft doch noch etwas mehr Bürokratie hat als Einheimische, dass die Lebenshaltungskosten höher sind, dass man sich als Neuankömmling alles von vorn aufbauen muss, was ziemlich kraftraubend ist. Hat man aber eine gewisse Zeit durchgehalten, macht sich so ein Auslandsaufenthalt sicher gut im Lebenslauf.
Mein Quelle sind übrigens nicht nur die zahlreichen Doku-Soaps (die ich allerdings höchst interessiert verfolge), sondern Erkundungen, weswegen ich weder in diesem noch im nächsten Jahr auswandern werde.
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