Gerade 2-3 Wochen Winter und Streusalz/Streumittel knapp?

vom 06.01.2010, 08:03 Uhr

Ich habe eben im Lokalradio und gestern auch im Fernsehen gehört, dass in weiten Teilen Deutschlands das Streusalz knapp geworden ist. Dabei ist in den meisten Teilen Deutschlands erst seit 2-3 Wochen der Winter im Gange.

Wie kann es passieren, dass Streusalz und andere Streumittel am Anfang des Winters knapp werden kann. Wenn man es genau nimmt, dann haben wir noch 2 Monate Winter vor uns und es kann durchaus sein, dass in den 2 Monaten auch jeden Tag Streumittel gebraucht werden müssen.

So wie ich es verstanden hat, hat das Werk, wo Streumittel hier in Nordrheinwestfalen geordert wird Lieferschwierigkeiten, weil es nichts mehr auf Lager hat. Anderen Bundesländern soll es aber genauso gehen. Ich kann nicht verstehen, dass die Städte und Gemeinden nicht die Lager vollmachen nzw. voll gemacht haben. So wie sie im Radio sagten, sind die Städte und Gemeinden mit fast leeren Lagern in den Winter gegangen. Sie haben wohl nicht geglaubt, dass es knapp werden könnte.

Was wird gemacht, wenn kein Streumittel mehr da ist? Der Winter soll ja noch ein paar Wochen anhalten. Ist bei euch das Streusalz auch knapp? Was meint ihr woran das liegt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hier gibts keine Knappheit an Streumitteln. Dafür wurde großartig rumposaunt, als der erste Frost und Schnee im Wetterbericht angekündigt wurde. Trotzdem wurden natürlich alle mal wieder überrascht vom Schnee, so dass am ersten Schneewochenende erstmal das große Chaos herrschte. Es waren nur 4 von über 20 Fahrzeugen im Einsatz, man wollte den Mitarbeitern nicht das Wochenende versauen. :lol:

Mittlerweile gabs schon einiges an Schnee hier, auch ist dieser oft überfroren und somit nach einigen Tagen bei milderem Wetter angetaut gewesen, anschließend sehr glatt. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Gemeinden einfach soviel bestellten, dass die Herstellerfirma nicht so nachkommt nun. Allerdings weiß ich auch nicht, wann die mit der Produktion des Streugutes anfangen und welche Mengen sie überhaupt produzieren kann. Evtl. sollte wohl mal drüber nachgedacht werden, ob ein weiteres Werk sinnvoll sein könnte.

Bei Privatleuten sehe ich sehr oft, das einfaches Tafelsalz zum streuen verwendet wird. Der Schnee (frisch gefallene oder auch angefrorener) taut dadurch und so kann man die Wege freiräumen. Vor allem mit viel weniger Arbeit geht das dann. Allerdings halte ich da nicht viel von, denn das Salz ist sicherlich nicht so gut für unsere Umwelt. Alternativ wird hier auch Streusplitt und Sand gestreut (von privat und ab und zu auch von der Stadt selbst). Das sieht man meist an Stellen, die wirklich superglatt sind. Von daher denke ich mal, das viele Gemeinden und Städte auf soetwas umsteigen könnten, wenn vielleicht auch nicht für alle Einsatzgebiete.

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns ist das Streusalz auch knapp, das Lieferwerk arbeitet rund um die Uhr, um den Engpass aufzuholen.

Woran das liegt ist eigentlich ganz einfach. Niemand, also auch keine Kommune, hat das Geld über, sich riesige Mengen von Kapital in Form von Lagerbständen zu binden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass im Normalfall der Bestand von X Tonnen Salz über den Winter ausreicht. Bei Extremsituationen wie im Moment führt das dann eben zu Verknappung. Ebenso wissen die Hersteller, was sie normalerweise an Mengen benötigen, um den Bedarf zu decken und sind dann in solchen Fällen, wie im Moment, in Schwierigkeiten, den Bedarf kurzfristig zu decken.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo zusammen!

Ich bin am Montag los gefahren, um Streusalz für uns zu kaufen. Ein Geschäft hatte das im Angebot und ich war eigentlich noch zu Zeiten dort, wo sie noch Salz hätten haben sollen. Aber als ich ankam, war alles restlos ausverkauft. Ich habe wirklich gar nichts mehr bekommen. Ich hörte, wie dann eine Verkäuferin zu einem Kunden sagte, dass sie eigentlich mehr Streusalz bestellt hätten, aber das das wohl nicht geliefert wurde. Das Werk hätte wohl Lieferschwierigkeiten. Auch in anderen Läden, habe ich kein Streusalz mehr bekommen.

Auf den Straßen merkt man aber bei uns nichts von Streusalz - Knappheit. Die Hauptstraßen sind alle gestreut und bisher habe ich auch nichts im Radio gehört, dass bei uns im Rheinland das Salz knapp wird. Aber in den Geschäften merkt man es schon, wenn man als Privatperson welches kaufen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das muss dann aber regional sehr unterschiedlich sein. In unserer Region haben sowohl die Bauhöfe als auch Super- und Baumärkte ausreichende Vorräte an Streusalz, zumindest dem Vernehmen nach. Nur ist es in den Märkten so, dass die Paletten weit vorn relativ schnell verkauft waren und so schnell keine Paletten wieder nach vorn geräumt werden konnten.

Die Bauhöfe haben wohl auch ausreichend Streusalz. Nur wird es in diesem Jahr sparsamer eingesetzt. Es wird mehr auf Räumfahrzeuge gesetzt. Und auch die nicht unbedingt an Wochenende und Feiertagen, wobei ich dafür durchaus Verständnis habe, zumal morgen früh das erste Räumfahrzeug selbst an unserer (in der Priorität sehr niedrigen) Straße spätestens um 6:00 Uhr durchgefahren ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube auch, dass es Regional sehr unterschiedlich ist. Bei uns liegt der Schnee, im Vergleich zu den letzten 10 Jahren, schon mindestens vier mal so lange. Das zeigt natürlich auch seine Folgen. Viele Straßen sind bei uns gar nicht gestreut. Selbst Haupstraßen nicht, was zur Folge hatte, dass in den ersten drei Tagen mit Schneefall enorm viele Unfällle passiert sind.

Ich glaube, dass unsere Stadt zum Einen nicht über genügend finanzielle Mittel verfügt, da in unserer Kommune auch nicht genug Geld vorhanden ist um Straßen auszubessern oder Ähnliches. Zum Andren denke ich aber auch, dass die Stadt einfach nicht auf einen so enormen Schneefall eingestellt war, da (wie ja schon oben beschrieben) hier sonst nie so ein extremer Winter herrscht. Es wurde bestimmt in den ersten Tagen überlegt den Schnee liegen zu lassen und nur "das Nötigste" zu streuen, da der Schnee ja (im Normalfall) eh wieder nach ein paar Tagen komplett geschmolzen wäre.

Tja. Fehlanzeige. Unsere Stadt fängt jetzt nach und nach mehr an zu Streuen, aber den Leuten, die schon Unfälle hatten, hilft dies leider rein gar nichts und ehrlich gesagt, finde ich dies auch unverantwortlich von der Stadt!

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» AbdaLooN » Beiträge: 34 » Talkpoints: 0,16 »


Die Rasiosender haben ja gesagt, dass es ein lokales Problem ist und nicht alle Städte, bzw. Regionen betroffen sind. Noch nicht. Denn was noch nicht ist, kann noch werden.

Fakt ist, dass man schätzt, wieviel Salz verbraucht werden wird. Da beruft man sich auf die vergangene Winter und die waren nun nicht so verschneit und kalt wie dieser hier. Man produziert nur so viel, wie man denkt, dass man es braucht. Hier hat man sich natürlich schön verschätzt und so kommt es zur Knappheit.

Problem ist, dass man hier auch nicht rechtzeitig geschaltet hat. Man dachte, dass nur die erste Welle der "Winter" ist und danach würde nichts mehr kommen. Vielmehr hätte man diese Zeit nutzen müssen, um zu produzieren.

Fakt ist auch, dass wenn die Leute hören, dass ein Gut knapp ist, wollen sie es unbedingt erst Recht haben. Kein Wunder, dass dann schnell noch alles leer gekauft wird. Diese Reaktion ist vielleicht natürlich,aber nicht sonderlich schlau, weil einige dann sehr viele Säcke Salz daheim haben (um es zu bunkern) und andere eben gar nichts.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wenn man mal davon ausgeht, dass die Produzenten von Streusalz nicht nur nach Deutschland liefern finde ich es nicht weiter verwunderlich, dass das Streusalz langsam knapp wird. Denn wenn man mal über die Grenzen schaut sieht man, dass im Moment eben fast in ganz Europa Streusalz benötigt wird und das ist eben nicht normal. Normal ist, dass nicht überall gleichzeitig Schnee und Eis herrschen und darauf wird die Produktion eben ausgelegt sein.

Ich lebe im Süden und hier hat es im Vergleich zum restlichen Deutschland ziemlich wenig geschneit bis jetzt. Ich bin außerdem sehr sparsam beim Einsatz von Streusalz, denn das ist ja nicht unbedingt gut für die Umwelt. Bis jetzt habe ich erst einmal die Garageneinfahrt und den Weg durch den Garten zur Haustür gestreut als wir gefrierenden Schneeregen hatten und dafür hat mein Streusalz, das ich schon seit zwei Jahren oder so hatte gereicht. Ich habe aber letzte Woche bei uns im Baumarkt auch eine ganze Palette mit Streusalz gesehen, deshalb denke ich nicht, dass das bei uns knapp wird.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hier in Paderborn haben sie heute das streuen auf den Straßen eingestellt, weil kein Salz mehr da ist. Lediglich die wirklichen Hauptstraßen werden noch gestreut. Wir waren eben einkaufen und die Straßen sind wirklich nicht gestreut. Selbst die Bundesstraßen und die Straßen, die ich eigentlich zu den Hauptstraßen gezählt habe sind voll überfrorenem, festgefahrenem glatten Schnee.

Ich frage mich wirklich, wie es nach dem Wochenende aussehen soll. Schließlich wurden ja hier in der Gegend noch mindestens 10-20 cm Neuschnee vorhergesagt und Schneeverwehungen.

Ich frage mich auch, wie das auf den Bürgersteigen aussehen soll. Hier kommt man nicht mal bis zum Müll, weil auch für Privatleute kein Streusalz mehr in den Baumärkten zu kaufen ist. Viele Bürger gehen schon mit Kochsalz auf die Bürgersteige. Bei Lidl war heute sogar das Kochsalz ausverkauft. Die Leute kauften das Zeug im Karton und nicht in einzelnen Päckchen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Für mich ist das nicht wirklich ungewöhnlich. Schließlich hat der Winter derzeit fast ganz Europa im Griff und selbst für unsere Verhältnis war es doch schon verdammt kalt und glatt und es fiel schon früh viel Schnee.

Damit kann man ja nun nicht unbedingt immer rechnen und Produktionen daraufhin im Vorfeld umstellen. Die Salzlieferanten müssen ja auch im Rest des Jahres produktiv arbeiten können und haben nichts davon ihre Anlagen mit riesigen Überkapazitäten auszustatten, die nur 1-2 Monate im Jahr gebraucht werden. Und Lagerhaltung kostet auch wieder eine Menge Geld.

Ich sehe es eher als ein Anspruchsproblem der Bürger an. Wir haben einfach ein zu großes Straßennetz mit vielen vergleichsweise unbedeutenden Straßen, die am besten täglich mehrfach gestreut werden sollten. Ob das aber alles immer so sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Das Streuen sollte vorrangig von Anfang an auf viel befahrene Straßen und Unfallschwerpunkte beschränkt werden und andere Straßen, gerade wenn dort nur wenig Verkehr herrscht nur geräumt werden oder mit deutlich weniger Streumitteln bestreut werden.

Oft helfen ja angepasste Geschwindigkeit und Winterreifen allein schon Wunder und machen das Streuen zwar nicht unnötig, können aber die benötigte Menge drastisch reduzieren.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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