Obama feiert zu 99 Problems
Dieser Thread kommt jetzt zwar etwas verspätet, fand fie Info trotzdem recht aufschlussreich.
Laut mehreren Medien (u.a. laut.de) lies der siegreiche Barak Obama auf der offiziellen Party zu seinem Wahlsieg "99 Problems" von Jay-Z laufen, als er den Saal betrat. Für jeden der das Lied nicht kennt, der Refrain geht folgendermaßen: "I've got 99 problems but this bitch ain't one". Denke mal er hat für einige verdutzte Gesichter gesorgt
Nun meine Frage an euch. Was haltet ihr von so einer Aktion? Ist das einfach nur geschmacklos, oder eine Art von Humor die ihn irgendwie sympatisch macht?
Warum nicht? Das passt doch ganz gut. Falls er US President wird hat er wahrscheinlich sogar wesentlich mehr Probleme
Ist zwar nicht meine Art von Musik, aber ich finde es sympatisch wenn ein Politiker einen "modernen" Geschmack hat, und es passt zu seinem jugendlichen Image, dass er kein Lied mit angestaubtem Pathos gewählt hat.
Naja für mich war auch nicht so das Problem das es ein "modernes" Lied ist, denn klar passt das zu seinem Image. Und das er wesentlich mehr als 99 Probleme haben wird is auch klar
Geht mir eher um den zweiten Teil "but this bitch ain't one) was ja eine zielich eindeutige Anspielung auf Hillary Clinton sein dürfte.
Hallo!
Ich denke, dass man die ganze Sache nicht so ernst nehmen sollte, da das Lied - meiner Meinung nach - nicht ganz wörtlich gemeint sein sollte. Es geht in dem Lied darum, dass es größere Probleme gibt, als eine Frau (oder in dem Fall eine "Bitch"). Jay-Z wird mit dieser Zeile mit Sicherheit auch nicht seine Frau, Beyonce Knowles, gemeint haben. Natürlich lässt sich in so etwas viel hinein interpretieren, dennoch denke ich, dass man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte.
Ich persönlich finde es sehr sympathisch, dass Obama dieses Lied gewählt hat, da es mal wieder zeigt, dass er sich von anderen Präsidenten unterscheidet und zeitgemäß ist.
"Geht mir eher um den zweiten Teil "but this bitch ain't one) was ja eine zielich eindeutige Anspielung auf Hillary Clinton sein dürfte."
In den USA ist ein rüder Umgang mit der Konkurrenz doch gang und gebe. Siehe Werbekampagnen von Cola und Pepsi oder McDonalds und Burger King. Das lässt sich so anscheinend auch in der Politik wiederfinden. In Deutschland dagegen verhindern strikte Gesetze diese Art von Umgang mit der Konkurrenz.
Eigentlich schade, denn ich finde diese Werbespots mit dem schwarzen Humor á la Coke gegen Pepsi sehr unterhaltsam. Die Politik in Deutschland ließe sich so auch aufpeppen.
Also "this bitch" könnten auch die USA sein, je nach Interpretationsweise. Gerne werden die USA ja auch nicht nur durch Uncle Sam darsgestellt, sondern auch durch Miss Liberty. Aber ich denke, wenn man sich auf diese Interpretation versteifen würde, dann würde das vielen US-Amerikanern doch ziemlich missfallen. Bei den zum Teil extremen Patrioten kommt es sicherlich nicht to gut an, das "geliebte Heimatland" als "bitch" zu bezeichnen (andererseits wäre die Frage, ob extreme Patrioten die Demokraten wählen würden und nicht eher die Republikaner). Aber so weit denkt dann wohl auch keiner, und es ist ja auch nicht klar, wie es genau gemeint war.
Andererseits finde ich die Aktion allerdings auch nicht durchweg positiv. Auch, wenn es mir so ziemlich egal wäre, wenn er die USA als "Schlampe" bezeichnen würde, oder meinentwegen auch Frau Clinton oder sonst wen. Nein, es geht einfach um die Frage: Mag er diese Musik selbst, oder versucht er absichtlich, mit solchen Maschen Jugendliche anzulocken, beziehungsweise sich bei denen dadurch einzuschmeicheln? Wenn letzteres der Fall wäre, dann würde ich die Aktion nicht loben wollen, weil es einfach nur billig und dümmlich ist, nicht mit Inhalten die Leute für sich zu gewinnen, sondern, indem man so tut, als wenn man die selbe "hippe" Musik mögen würde, wie sie. Klar, "legitim" ist es irgendwie, beziehungsweise eine Masche, auf die wohl schon jeder Politiker aufgesprungen ist, außerdem auch der Papst, oder weiß ich wer. Aber billig finde ich so etwas dennoch, auch, wenn ich natürlich die Intention nachvollziehen kann und auch einsehe, dass es eine sehr wirkungsvolle Werbung ist, wirkungsvoller wohl, als wirklich auf Inhalte hinzuweisen (welchen Durchschnittsbürger interessieren denn bitteschön echte Inhalte?).
Ganz abgesehen davon kann man sich dann natürlich auch noch ganz allgemein darüber streiten, was man von Leuten halten soll, die Musik mit einem etwas pubertären Wortschatz mögen.
Und ob nicht bestimmte Amtspersonen vielleicht ein gewisses Niveau darstellen sollten, und sich daher zumindest in der Öffentlichkeit (privat dürfen sie machen, was sie wollen) etwas "dezenter" benehmen sollten. Ich meine, wenn ich in der Bank arbeite, dann kann ich da auch nicht mit nem gefärbten Irokesenschnitt und löcherigen Strumpfhosen auftauchen, sondern habe ein bestimmtes Bild darzustellen, durch Arbeitskleidung und auch einen Verhaltenskodex. In der Freizeit kann ich aber natürlich immernoch einen Iro haben und löcherige Kleidung tragen, und meinentwegen in der Fußgängerzone Leute um einen Euro anhauen. Aber eben nicht, wenn ich "im Amt" bin und etwas darstelle, etwas repräsentiere.
Auch der Präsident ist ja nicht nur er selbst, sondern im Amt mehr oder weniger eine Symbolfigur für eben sein gesamtes Land. Das muss man ernst nehmen können, beziehungsweise würde ich Wert darauf legen, mein eigenes Land nicht in Verruf zu bringen. Und das wäre doch möglich, denn ich glaube, Leute, die irgendwie Begriffe wie "bitch" bereitwillig mit sich selbst in Verbindung bringen, indem sie sich zu solcher Musik präsentieren, kommen beispielsweise im arabischen Raum oder aber auch in großen Teilen Asiens nicht so gut an. Und gerade bei patriotischen US-Amerikanern müsste so ein Denken doch weit verbreitet sein, dass man seinem Land nicht im Ruf schaden will.
Andererseits haben die USA ja sowieso eine gewisse Überheblichkeit, die es ihnen vielleicht gleichgültig macht, wie sie bei anderen Staaten ankommen. Wer aufmuckt, tut das sowieso nicht lange.
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