Lebenslauf: Übertreiben und beschönigen?
Also derart üble Schwindeleien, wie erfundene Fähigkeiten oder Ausbildungen vortäuschen, die nicht absolviert wurden, finde ich auch mies. Aber zu sagen, dass man perfekt englisch kann, wenn man in Englisch mit einer zwei maturiert hat, finde ich okay. Ich habe ebenfalls in meinem Lebenslauf eine Lücke drin, weil ich nach meiner Ausbildung keinen Job als Kindergärtnerin gefunden habe.
Da ich aber ziemlich gleich nach der Ausbildung schwanger geworden bin, habe ich diese Pause einfach als "Babypause" deklariert und es ist niemandem aufgefallen. Wenn jemand gefragt hat, ob ich denn schon gearbeitet hätte, sagte ich: "Nein, meine Tochter ist noch relativ klein und deshalb war ich bis jetzt zu Hause, weil die ersten drei Jahre für die Mutter- Kind Beziehung am wichtigsten sind!" Es war überhaupt kein Thema und ich wurde gleich eingestellt!
Der Lebenslauf ist nicht nur ein Stück Papier oder eine Datei, sondern zeigt charakteristische Eigenschaften des Bewerbers auf. Im Lebenslauf spiegelt sich daher auch das bisherige Leben des Bewerbers wieder. Man ist auch in der Lage als Personalchef sämtliche geschilderten Ereignisse nach zu vollziehen, denn beispielsweise gibt es für einige Sachen auch Abschlüsse und Zertifikate.
Der geschriebene Lebenslauf sollte daher immer erklärbar bleiben und nicht noch künstlerisch ausgeschmückt werden. Auch eventuelle Lücken im Arbeitsleben können nachvollziehbare Erklärungen haben. Und diese lassen sich im Allgemeinen auch plausibel erläutern. Jeder Personalchef weiß auch, dass sich ein Mensch bewirbt und beispielsweise keine perfekte Maschine.
karlchen66 hat geschrieben:Jeder Personalchef weiß auch, dass sich ein Mensch bewirbt und beispielsweise keine perfekte Maschine.
Aber jeder Bewerber und jede Bewerberin weiß auch, dass ein Personalchef sich im Zweifel eher für den Entscheiden wird, der näher an die perfekte Maschine herankommt und möglichst wenige Dellen im Lebenslauf hat bzw. noch besser in allen Tätigkeiten sich offenbar zum perfekten Mitarbeiter hin entwickelt, den das suchende Unternehmen einzustellen gedenkt.
Und so erklärt es sich auch, dass Lebensläufe natürlich ausschließlich vorteilhaft geschrieben werden und u.U. Tätigkeiten (genauer: deren Beschreibungen) kreativ erweitert werden. Das Beispiel mit dem verhandlungssichern und perfekten Englischkenntnissen, ohne jemals in einem englischsprachigen Land gelebt zu haben, ist ja nur eines von vielen. Kein Betrug sondern im schlimmsten Fall eine Fehleinschätzung (oder viel Selbstbewusstsein).
Das man die Lebensläufe vorteilhaft schreiben sollte dafür bin ich auch. Aber doch immer zum Vorteil des Bewerbers, d.h. natürlich zum wirklichen Vorteil und nicht zum unerwünschten Vorteil. Hier liegt nämlich schon der gravierende Unterschied in der eigentlichen Sache.
Dem Personalchef interessieren nicht nur die Stärken des Bewerbers, sondern auch seine Schwächen. Und jeder Mensch hat seine persönlichen Schwächen egal ob er dazu steht oder nicht. An Schwächen lässt sich allerdings arbeiten und man kann sich weiter entwickeln. Auch mit solchen Gedanken trägt sich bei der Einstellung von Bewerbern ein Personalchef.
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