Medikament nehmen, was noch nicht lang auf dem Markt ist?

Bei meinem Vater wurde ja vor kurzem festgestellt, dass sich die Werte von seinem Blutzuckerspiegel nochmal verschlechtert haben. Er nimmt jetzt irgendwie auch Medikemente dagegen. Zusätzlich macht er natürlich eine entsprechende (Zucker-)Diät.

Er hat mir nun erzählt, dass er ein Medikament nehmen muss, was noch gar nicht so lange auf dem Markt ist. Ich finde das schon etwas bedenktlich. Schließlich ist er herzkrank und möglicherweise stellt sich erst nach Jahren heraus, dass es schwerwiegende Folgen haben könnte. Ich mache mir nun etwas Sorgen.

Vielleicht wäre es besser, wenn man gerade ihm ein Medikament verschrieben hätte, was schon länger auf dem Markt ist und wo auch mehr über die Nebenwirkungen bekannt ist? Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht? Über das Medikament ist so wenig bekannt, dass ich es noch nicht einmal im Internet finden kann...

Ich habe mich mal recht intensiv mit dem Thema Proband für Medikamente auseinandergesetzt. Probanden testen ja die Wirkung von Medikamenten. Und es gibt verschiedene Testphasen. Und es werden dazu immer Menschen mit verschiedenen Grunderkrankungen gesucht. Und die Tests laufen in der Regel echt über Jahre und es können ziemliche viele Wirkungen und Nebenwirkungen festgestellt werden.

Eine Herzerkrankung UND Diabetes ist denke ich keine seltene Kombination, die mit Sicherheit getestet wurde.

Nebenwirkungen oder unerwünschte Wirkungen können auch bei Medikamenten auftreten, die seit Jahren auf dem Markt sind. Ich kenne das zum Beispiel aus dem Bereich Psychopharmaka. Ich habe auch schon Medikamente genommen die seit Jahrzehnten auf dem Markt sind und die nicht die erwünschte Wirkung hatten. Genauso habe ich schon recht neue Medikamente genommen, die immense Nebenwirkungen hatten, die mir keiner glaubte. Ich durfte es irgendwann absetzen und mich sprach ein halbes Jahr später die Ärztin die es abgesetzt hat an, das die Nebenwirkung noch andere Patienten hatten.

Die Woche erst habe ich mich mit einem Mitpatienten unterhalten, beziehungsweise ein Gespräch über ein Medikament verfolgt. Besagter Mitpatient ist Arzt. Der sagte was davon, das ein bestimmtes Medikament relativ neu auf dem Markt ist. Da ich das Medikament schon länger vom Namen her kannte, meinte ich nur, so neu kann es nicht sein. Er sagte dann, das Medikament sei erst 15 Jahre oder so auf dem Markt. Scheinbar stuft man dann Medikamente noch als neu auf dem Markt ein.

Wirkliche Sicherheit wird man nie haben. Langzeitwirkungen kann es immer geben. Die können auch Jahrzehnte nach dem das Medikament auf dem Markt ist noch auftreten. An sich werden Medikamente lange genug getestet, aber irgendwelche Sonderfälle wird es immer geben.

Ich würde mir da nicht allzugroße Sorgen machen. Es ist tatzsächlich so, dass Medikamente, die schon 10 Jahre auf dem Markt sind noch als relativ neu gelten und diese auch schon Jahre vorher getestet wurden und immer Probanten genommen wurden, die auch verschiedene Krankheiten haben.

Gerade Deutschland gibt kein Medikament so einfach und schnell auf dem Markt. Da kommen Medikamente, die in anderen Teilen der Welt schon auf dem Markt sind noch lange nicht auf den deutschen Markt, wenn diese nicht auch noch in Deutschland erprobt werden.

Eine (Zucker) Diät ist auch nicht unbedingt das Beste. Dein Vater sollte sich einfach bewußter und gesünder ernähren. Denn wenn man eine richtige Diät macht, dann kann es genau wie bei dem Gewicht ins Gegenteil schlagen und wenn man dann wirklich mal etwas mit Zucker ist, schnellt der Blutzucker dermaßen hoch, dass das mehr schadet als nutzt.

Bei Diabetis ist eine wirklich bewußte und gesunde Ernährung wichtig und nicht das Diäten selber. Sicher sollte man auch Broteinheiten zählen. Aber nicht extra etwas essen, was angeblich für Diabetiker besser geeignet ist. Das ist manchmal schädlicher, als wenn man wirklich bewußt isst.

Auch wenn ein Medikament noch nicht lange auf dem Markt ist muss es aber ausreichend Informationen darüber geben, denn ansonsten könnte es für den Patienten nicht ohne Gefahr sein. Beispielsweise der Säureblogger Nexxum ist ein solches Arzneimittel, welches noch nicht sehr lange auf dem Markt ist. Es hat selbstverständlich einige positive Effekte, die andere Präparate nicht in der Form aufweisen.

Aber auch hier sind einige Nebenwirkungen bekannt die die Lebensqualität doch stark beeinträchtigen können. Nach einiger Zeit der Verschreibung an Patienten klagten diese verstärkt über diese bekannten Nebenwirkungen. Sie mussten zusätzlich Medikamente einnehmen, um diese unerwünschten Begleiterscheinungen in den Griff zu bekommen.

Kurzer Hand reagierten dann auch die Krankenkassen und ließen das Medikament nicht mehr so einfach verschreiben. Gerade weil sich die Nebenwirkungen doch als erheblich rausstellten. Man sollte hier doch sehr vorsichtig sein, weil man überhaupt nicht die Langzeitwirkungen oder ähnliche Aspekte einschätzen kann. Dann lieber doch auf alt bewerte Arzneien zurückgreifen, denn hier kann man das Risiko kalkulieren. Es hilft auch keinen weiter, wenn er dazu noch zusätzliche Arzneien benötigt.