Vor dem Tapezieren Wand einkleistern
Wir führen hier gerade eine heiße Debatte darüber wie man richtig tapeziert. Mein Schwager ist der Meinung dass man beim Tapezieren die Wand immer mit einkleistern muss. Ich glaube dass das nur dann notwendig ist, wenn man eine besonders schwere Tapete hat oder die Wand sehr stark saugt. Aber allein kommen wir da nun nicht weiter.
Wir hätten gern entweder eure Meinung dazu oder ein paar Adressen von Seiten auf denen es darum geht wie man richtig tapeziert.
Ich kann da deinen Schwager gar nicht verstehen und vertrete dann wohl eher deine Meinung. Normalerweise bestreicht man, beim Tapezieren, ausschließlich die Tapete mit Leim. Das heißt, dass du dir ein genügend großes Stück Tapete zurechtschneidest. Dann legst du es auf deinen Tapeziertisch und streichst es mit Leim ein. Als nächstes muss der Leim noch etwas ziehen.
Das heißt, dass du die, mit Leim eingestrichene, Tapete ein paar mal ineinander faltest, sodass die Außenseite der Tapete, also die Seite an der kein Leim ist, auch vom Leim befreit bleibt. Danach legst du die Tapete irgendwo hin und lässt den Leim etwa fünf Minuten einziehen. Nach diesen fünf Minuten kannst du die Tapete wieder entfalten und klebst sie an die Wand. Dabei muss die Wand absolut nicht mit Leim bestrichen sein.
Wo dein Schwager die Weisheit her nimmt, dass man auch die Tapete einleimt, bleibt mir ein Rätsel. Das man diese Technik bei schwereren Tapeten anwendet, halte ich auch eher für unwahrscheinlich, aber nicht für unmöglich. Die doppelte Menge Leim verstärkt ja nicht unbedingt auch gleichzeitig die Klebewirkung. Das soll heißen, dass doppelt soviel Leim nicht unbedingt auch doppelt so gut klebt.
Genau weiß ich das aber auch nicht. Es kann natürlich auch sein, dass dieses Prinzip in der Praxis dort angewandt wird, wo man eine Tapete an die Decke kleben muss, weil diese Technik einem dann möglicherweise die Arbeit erleichtert. Eine Tapete an die Decke zu kleben gestaltet sich ja doch etwas schwieriger, als eine Tapete an die Wand zu kleben. Im Endeffekt müsste man es aber wohl ausprobieren, was besser hält.
Wie gesagt, besteht die normale und am häufigsten angewandte Methode darin, dass man nur die Tapete mit Leim bestreicht und nicht die Wand.
Im Grunde habt ihr beide recht. Es kommt nämlich ganz auf den Untergrund und die Tapete an. Beim Kleben einer "normalen" Tapete wird nur die Tapete eingekleistert. Bei einem stark saugenden Untergrund kann es zur besseren Verarbeitung sinnvoll sein, auch die Wand einzukleistern. Zu diesem Zweck wird allerdings stark verdünnter Kleister verwendet.
Für Tapezierunerfahrene oder Tapezierfaule gibt es Vliestapeten. Die sind zwar etwas teurer, sollen allerdings sehr leicht zu verarbeiten sein. Bei diesen Tapeten wird ausschließlich die Wand eingekleistert. Die Vliestapete bleibt dabei allerdings trocken. Das ist natürlich sehr praktisch und erleichtert die Tapezierarbeit ungemein.
Vielleicht verwechselt dein Schwager die Grundierung mit einem Einkleistern der Wand. Je nachdem sieht das Zeug auch kleisterartig aus und ein Leie kann da auf den ersten Blick interpretieren, man schmiere Kleister auf die Wand. Allerdings erfolgt solch eine Grundierung aber immer vor dem eigentlichen Tapezieren und erst wenn diese komplett getrocknet ist, pappt man die Tapete drauf.
Bisher habe ich übrigens immer selbst tapeziert. Und bei keine der Tapeten habe ich die Wand eingekleistert. Ich hatte aber auch keine teuren Vliestapeten.
Schön beschrieben wird es im Internet auf tapezieren.com oder henkelhaus.de.
SpruceGoose, ich muss Dir im Bezug auf das Einkleistern Recht geben. Normalerweise bleibt die Wand ohne Kleister und man streicht diesen stattdessen auf die Tapete, und zwar nur dahin. Ich spreche hier aus Erfahrung, da ich schon öfters umgezogen bin und daher auch schon oft mit Tapeten zu tun hatte.
Wir haben einen langen Tisch, der ist aus Holz und kann ausgeklappt werden. Als erstes schneidet man Bahnen der Tapete in die gewünschte Länge, legt sie auf den Tisch und bestreicht sie mit dem Leim. Dann kurz antrocknen lassen und an die Wand bringen. Dieses Verfahren ist doch auch viel einfacher, als die Wand zu bestreichen, denn so kann man die Tapete noch nachkorrigieren, was nicht möglich wäre mit dem Leim an der Wand.
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