Kein WM Babyboom - Geburtenzahl weiter rückläufig

Zumindest in Deutschland gab es nicht den oft beschworenen, viel besagten und erhofften Babyboom nach der WM, der uns mal schnell die Alterspyramide umdrehen lassen könnte und der aufgrund der „Zu Gast bei Freunden“ Stimmung doch ganz normal gewesen wäre wie es scheint sind die Deutschen selbst im Bierrausch immer noch vorsichtiger bei der Familienplanung als man gedacht hätte.

Die Geburtenzahlen in den ersten beiden Quartalen 2007 sind demnach wieder im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Laut dem Statistischem Bundesamt wurden im genannten Zeitraum 313.100 Kinder geboren, 161.000 Jungen und 152.000 Mädchen – 2006 waren es noch in den ersten beiden Quartalen 313.900 Kinder: Letztendlich bleibt damit der Trend erhalten, dass die Befürchtungen, die Deutschen würden aussterben, weiter an Fahrt gewinnen, da insgesamt mehr Menschen starben als geboren wurden, die Differenz liegt momentan bei 95.600 Deutschen.

Der Babyboom konnte auch von keinem Krankenhaus in Deutschland bisher bestätigt werden, die Anzeichen hierfür, weswegen sich diese Annahme lange hielt, war lediglich, dass Kliniken, Frauenärzte und Hebammen eine leicht steigende Nachfrage nach Besichtigungen, Geburtsvorbereitungskursen und Terminen für die Sprechstunde für den Zeitraum März bis April vermerkt. Abschließend lässt sich jetzt allerdings sagen, dass der seitens der Politik erhoffte Boom nicht eintrat und de facto in dem in Frage kommenden Zeitraum die Geburtenzahlen sogar noch stärker rückläufig waren als im Vorjahr, die WM also eher vor dem Fernseher und nicht in den Betten stattfand.

Ob da Italien Schuld ist?

Hat doch aus was Gutes: da haben die Partygänger bei den WM-Feiern wenigstens verhütet. Und womöglich wäre noch ein Holländer Vater geworden.

Mir ist immer noch schleierhaft, wieso die Fußball-WM so einen Baby-Boom auslösen sollte? Bei so einem Großereignis denken wohl eher weniger ans Kinder-Zeugen oder? Warum ist man wegen der steigenden Nachfrage bei Geburtsvorbereitungshelfern & Co. nicht gleich auf die "geniale" Idee gekommen, es könnte am neu eingeführten Elterngeld liegen?

Es wurde wohl damit gerechnet, dass die Partys nach den Spielen mit erheblichen Alkoholkonsum dann mehr Leute animieren miteinander zu schlafen und sich deswegen Kinder einstellen. Dazu noch die Euphorie nach gewonnen Fußballspielen, so den anderen Mitfans oder Lebensgefährten seine Freude darüber kund zu tun.

Es wäre Treffender eine Statistik zu sehen, welche Aussage darüber trifft wie oft während der WM in Deutschland Menschen miteinander geschlafen haben. Und Interesse an den Geburtsvorbereitungskursen etc. kommt wohl wie du meintest vom Elterngeld das kurz vorher eingeführt wurde. Wobei dann hätte die Nachfrage an den Ämtern für die Formulare auch steigen müssen, darüber wird aber kein Wort verloren.

Vielleicht wäre der Baby-Boom ja gekommen, wenn wir wirklich gewonnen hätten. Aber so waren die ganzen ".aber nur, wenn Deutschland Weltmeister wird!" Aussagen hinfällig.

Besoffen mehrere Stunden im Menschengedränge rumstehen finde ich jetzt auch nicht grade sehr animierend und die Pille setzt man ja auch nicht mal eben zu WM ab.

Wer hat das denn gesagt, dass die WM einen Baby-Boom auslösen könnte? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mehr Leute auf einmal dazu bereit sind. Man ist doch eher in Feierlaune oder Partystimmung.

Das kann ich mir auch nicht vorstellen dass Männer mehr Lust aufs Kinderzeugen haben, wenn die Deutsche Fußballmannschaft gut bei der Weltmeisterschaft abschneidet. Und Paare, die sich gegen Kinder entschieden haben, werden ihre Meinung auch nicht deswegen ändern. Und ich denke, auch dass das neu eingeführte Elterngeld ein guter Anreiz für die Familien ist und deshalb die Nachfrage bei den genannten Dingen gestiegen ist.