Kostenteilung bei gemeinsamer Party - Stress vorprogrammiert
Zu Silvester werden mein Freund und ich bei gemeinsamen Freunden eingeladen sein und bei denen dann auch zusammen speisen. Wir haben uns eben überlegt, dass wir die entstehenden Kosten, also alles und insgesamt, einfach teilen werden. So kenne ich das schon immer und finde das auch völlig normal und das befreundete Paar war damit auch einverstanden.
Nun rief die Bekannten mich heute zwecks der Planung schonmal an und hat mich gefragt, ob es in Ordnung sei, wenn sie eine Flasche Champagner kaufen würde. Ich habe selbst noch nie welchen gekauft und bin da preislich auch nicht so informiert, aber als sie meinte, dass die Flasche an die 45 Euro kosten soll, bin ich schon fast aus den Latschen gekippt. Für die beiden ist das aber normal, dass es an Silvester so etwas Besonderes gibt und für die ist das auch nicht so viel Geld. Dumm ist eben nur, dass ich das dekadent finde und für mich wäre es nicht nötig. Ich habe ihr das so auch gesagt und sie meinte dann, sie würden das selbst bezahlen. Aber ich ahne schon, dass es noch mehr derartige Probleme geben wird und sie insgeheim sicherlich schon sauer sind, dass wir so viel Geld für ein Getränk zum Anstoßen eher nicht eingeplant hatten. Ich dachte das verliefe ganz problemlos, aber offenbar ist der Stress schon vorprogrammiert durch die unterschiedlichen Vorstellungen, die jeder mitbringt.
Dumm ist eben nur, dass ich das dekadent finde und für mich wäre es nicht nötig.
Tja. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass man entweder an einem Strank zieht oder es ganz einfach sein lässt. Wenn ich ehrlich bin finde ich das schon komisch von dir. Es scheint als wüsstest du davon, dass man da was besonderes auftischen würde und nun bist du der Meinung, dass du sowas besonderes gar nicht brauchst?
Ich finde es gibt nichts peinlicheres, als wenn man sich dann an den Tisch setzt, alle trinken den teuren Champagner und du sitzt daneben, trinkst was anderes und freust dich, dass du gerade keine 12€ vertrinkst. Das kann die Stimmung doch nur beeinträchtigen.
Wenn man sich sowas ausmacht, muss man in den sauren Apfel beißen. Ich bin auch schon das ein oder andere Mal vom Stuhl gefallen. Aber bevor ich da Stunk mache, zahle ich lieber. Ich bin auch eher genügsam. Aber wenn Freunde der Meinung sind, sie müssen viel Geld für was (für mich) Sinloses ausgeben - was solls. Sowas merkt man sich und organisiert es gegebenfalls selber.
Eine Freundin von mir hat mal gekocht und ich meinte auch, dass es Essen gäbe und Nachtisch. Sie hat was zum Naschen für eine ganze Armee besorgt. Das Zeug was über war (und es war viel) hat sie natürlich behalten und wir durften alle löhnen. Aber es war mir nicht unbedingt wert die Blöde zu sein.
Natürlich muss man an einem Strang ziehen - Das gilt ja aber nicht nur für die Kosten, sondern auch für das, was ALLE gerne mögen. Ich stelle mich ja auch nicht hin und beschließe einfach mal, dass wir jetzt Trüffel in die Sauce pürieren, die leider 120 Euro kosten, eben WEIL ich finde, dass man dann an einem Strang zieht und das macht, was im Interesse aller Beteiligten liegt. Wenn ich von Anfang an weiss, dass ich ohne Champagner kein Silvester feiern kann, dann sage ich das eben oder kläre das vorher ab - Oder ich sehe ein, dass das restliche Essen ja auch im normalen Rahmen liegt und eben sonst auch keiner Jakobsmuscheln und Trüffel vorschlägt.
Eine solche Situation ist sicher nicht einfach zu lösen. Ich selbst kenne diese gemeinsamen Ausgaben ganz gut, da mein Mann und ich auch schon öfter mit einem befreundeten Pärchen gefeiert haben. Wir waren aber stets einer Meinung und hatte daher keine Probleme mit dem Aufteilen des Geldbetrages.
Wäre es vielleicht hilfreich, wenn ihr die Einkaufsliste gemeinsam schreibt oder gemeinsam einkaufen geht? So könntet ihr wirklich vorab besprechen, was eingekauft werden soll und was alle gerne essen bzw. trinken.
Also ich muss auch sagen das ich die Sache mit dem Champagner echt heftig finde und auch das Argument mit man muss dann an einem Strang ziehen und das Geld einfach hinblättern zählt ja wohl auch nicht.
Ich habe auch immer ein recht ähnliches Problem: ich bin Analkoholikerin und würde dann zum Beispiel ja auch nicht einsehen warum ich den Alkohol, der Anderen mitbezahlen soll, wenn ich selber keinen trinke. Wenn du also sagst dir ist der Champus zu teuer, dann trink entweder nicht davon, oder bring vielleicht deinen Lieblingssekt mit oder so und stell den dann einfach offen auf den Tisch, dann sagt auch keiner was.
Ihr könnt natürlich auch sagen, einer kümmert sich ums Essen, der andere um die Getränke oder der eine organisiert diese Jahr und die Andere das Nächste, oder ihr geht halt wirklich gemeinsam einkaufen, aber gerade das könnte auch noc zu Stress führen, weil wohl auch da jeder unterschiedliche Vorstellung was zum Beispiel die Antipasti, oder was auch immer, kosten darf.
Auf jeden Fall Glück und ein gutes Überleben
Diese Geschichte erinnert mich an einen Sketch, bei dem dann die Party tatsächlich in einem riesigen Streit endete, weil eben die eine den Sekt nicht mitzahlen wollte, da sie schwanger und nichts davon getrunken hatte, ein anderer Gast wieder etwas anderes nicht zahlen wollte, weil er allergisch war... Man kann sicher schon die weitere Unterhaltung erahnen.
Was mich auch ein wenig wundert - wenn Du bzw. Ihr als Paar schon wisst, dass Eure Freunde einen teilweise anderen Lebensstil oder eben andere Vorstellungen haben, warum habt Ihr nicht im Vorfeld schon abgesprochen, was es geben soll bzw. eine andere Möglichkeit gesucht, Silvester trotzdem gemeinsam zu feiern, beispielsweise indem Ihr irgendwo á la Carte essen geht?!
Das gilt ja aber nicht nur für die Kosten, sondern auch für das, was ALLE gerne mögen.
Nun, offensichtlich möchte aber ein Großteil das so und nur du nicht. Man findet kaum immer eine Lösung, die allen passt. Sowas ist eigentlich kaum möglich, sobald man schon mehr als zwei Leute ist. Die Geschmäcker und Ansprüche sind dafür viel zu unterschiedlich.
Und in diesem Falle wusstet ihr nunmal schon davon, so wie ich es verstanden habe. Da hätte man sowas durchaus vermeiden können, indem man vorher klar stellt, dass eben jeder seine Getränke mitbringt oder du gewöhnst dich im Vorfeld einfach an den Gedanken.
Möglicherweise sieht es dumm aus, wenn jeder seins mitbringt, aber wenn ihr eben derart verschieden seid, ist das am Ende die beste Lösung. Daneben kann man natürlich noch festlegen, dass man mit diesem Paar dann einfach nicht feiert, wenn man auf keinen grünen Zweig kommt.
Ist man generell nicht für Alkohol ist das was vollkommen anderes, als wenn man sich auf einmal quer stellt und einem der Champagner zu teuer, der Sekt zu perlig, das Fleisch nicht recht und der Nachtisch zu süß ist. Dann sagt man vorher, dass man kein Alkohol trinkt und zahlt den auch nicht mit. So handhaben wir das auch, weil bei uns gibt es auch Menschen, die keinen Alkohol trinken und es ist wohl ein Unterschied, ob man anteilig Osaft zahlt oder Alkohol.
Also ich kann es durchaus verstehen, wenn die Threaderstellerin nicht damit einverstanden ist, dass Champagner aufgetischt wird. Diejenigen die eingeladen sind und mitzahlen haben schließlich auch mitzureden, was angeschafft wird, der Meinung bin ich jedenfalls. Und wenn die Threaderstellerin meint, ein Champagnier ist nicht nötig, dann hat sie Recht und es sollte auf ihre Einstellung Rücksicht genommen werden. Es ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache, an Silvester zu streiten. Ebenfalls ist es aber auch nicht Sinn und Zweck, alles in sich hinein zu fressen. Das finde ich persönlich noch viel schlimmer.
Ich würde also, wenn ich die Threaderstellerin wäre sobald wie möglich darauf hinweisen, dass du keinen Champagnier trinken möchtest und auch nicht bereit bist, diesen zu zahlen, auch nicht die Hälfte davon. Schließlich müsst ihr doch auch auf euer Budget achten. Wenn ich etwas anmerken darf: Ich habe an Heilig Abend das erste Mal Champagnier getrunken und finde ihn ekelhaft! Nie und nimmer würde ich dafür soviel Geld ausgeben. Ein guter Litschisekt tuts genauso und kostet pro Flasche nur zwei Euro!
In der Vergangenheit hat sich bei unseren Sylvesterpartys ein System gut bewährt: Ein großer gemeinsamer Topf, ein fester Betrag für jeden und ein "Ranschaff & Rumknecht Komite", welches das Futter und den grundlegend notwendigen Alkohol besorgte.
Wer drüber hinaus noch etwas besseren Stoff besorgen wollte, dem stand das frei, wurde auch gerne mit in Empfang genommen, aber: Champagner statt Sekt, Marken-Whiskey statt des üblichen "He, den kann man auch zum Feuer anzünden und Diesel betanken nehmen" Fusel und ähnliches waren wenn denn freilwillige Spenden von jenen die halt mehr Kohle haben. Das sich nicht alle an der beschaffung davon beteiligen können und wollen (weil das Geld halt knapp ist) wurde da klar gemacht. Quasi "Brings mit, aber erwarte nicht das die Gemeinschaft es mitzahlt".
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