Bauarbeiter arbeiten auch bei Minusgraden?

vom 17.12.2009, 22:20 Uhr

Heute bin ich an einer Baustelle vorbei gefahren, an der eigentlich ständig gebaut wird, da sie eine Hauptverkehrsstraße blockiert. Damit ist klar, die Straßen so schnell wie möglich wieder freizugeben, damit der Verkehr nicht unnötig stockt.

Allerdings waren dort keine Arbeiten, denn weit und breit sah ich keinen einzigen Bauarbeiter. Meine Freundin meinte, dass diese bei Minusgraden nicht arbeiten müssten, da es zu kalt ist. Zudem könnte man bei diesen Temperaturen auch nicht an dem Boden arbeiten, da er zu kalt sei. Diese Erklärung scheint mir etwas merkwürdig zu sein. Weiss da jemand etwas drüber? Zudem hätten dann ja alle Bauarbeiter über den Winter keine Arbeit und wären dementsprechend arbeitslos. :o

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Früher gab es das "Schlechtwettergeld" . Da haben die Arbeiter, die auf dem Bau gearbeitet haben im Winter, bei Minustemperaturen und Schnee nicht arbeiten müssen und bekamen aus der "Schlechtwettergeldkasse" das Geld. Es war zwar nicht so viel, als wenn sie arbeiten gingen, aber es war wenigstens etwas.

Heutzutage ist es in einigen Firmen wirklich so, dass die Bauarbeiter, die bei Frost und Schnee nicht arbeiten können, weil das Baumaterial nicht verarbeitet werden kann, wirklich zum Arbeitsamt gehen und da ihr Geld bekommen.

Viele Firmen versuchen wenigstens einige Baustellen für den Winter so zu machen, dass dann innen gearbeitet wird. Aber für alle ist dann meist nicht so viel Arbeit da und die Belegschaft der Firma ist dann im Winter sozusagen arbeitslos. Gerade im Straßenbau, als Dachdecker oder auch in anderen Baubranchen ist das so.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Erklärung von Diamente ist ganz richtig. Ein Bekannter hat eine Baufirma, die Mitarbeiter müssen dort allerdings auch bei guter Auftragslage im Winter regelmäßig stempeln gehen, also ihr Geld beim Arbeitsamt holen. Über den Winter sind die meisten zur Arbeitslosigkeit gezwungen.

Wie Diamante schon gesagt hat, sind die Temperaturen im Winter einfach zu unfreundlich, so dass viele der verwendeten Materialien nicht benutzt werden können. Gerade Materialien, die ordentlich durchtrocknen müssen haben bei diesem feucht kalten Wetter keine Chance. Auch beim Straßenbau, wo sich die Materialien gut miteinander verbinden müssen, um glatte und ebene Oberflächen zu ergeben, macht die Temperatur das unmöglich. Dass sich ein eher warmes Material mit einem gefrorenen Boden verbindet stelle ich mir als eher problematisch vor. Daher legen einfach viele Firmen im Winter die Arbeit nieder, da das Ergebnis kaum zufriedenstellend wäre.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann von meiner Wohnung aus direkt die Mittelschule sehen und dort waren gestern die Dachdecker fleissig am arbeiten. Wobei eben ein Dacheindecken nicht so wirklich von den Temperaturen abhängt. Die Ziegel sind ja schon fertig und werden halt nur angebracht.

Anders ist das mit Baustellen, wo wirklich frisches Material eingebracht wird. Da muss man schon aufpassen, das es nicht zu kalt ist. Allerdings haben durch die milden Winter der letzten Jahre viele Baufirmen ihre Verfahrensweise geändert und schicken ihre Leute nicht mehr unbedingt ab einem bestimmten Termin auf das Arbeitsamt, da sie Stundenkonten haben und die Überstunden von Frühjahr bis Herbst sammeln, um den Winter abzudecken.

Denn auch wenn keine Arbeiten an Strassen gemacht werden, müssen die Firmen Leute zur Verfügung haben, wenn Havarieren sind. Wasserrohrbrüche kommen ja meist im Winter vor und da werden dann die Straßenbauer wieder gebraucht, um das Loch zumindest notdürftig zu flicken, damit es den Winter auch übersteht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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