Hund verhungert als Kunstobjekt
Nikky hat geschrieben:Dieser Künstler ist absolut selbstsüchtig. Ich bin mir ganz sicher, dass es ihm kein bisschen um die Straßenhunde geht, die verhungern, denn dafür kann man sicher auch noch anderes machen.
Klar, aber Dir und dem Rest der anwesenden "Wie grausam, rettet den einzelnen Hund" Heuchler und Pseudomoralisten, oder was? Rettest Du alle 5 Minuten einen Straßenhund und dazu noch ein Kind in Afrika vor dem Verhungern - oder tust Du einfach gar nichts? Achja, mal kurz Witzbeträge spenden oder 3 Minuten in einem Forum meckern fällt darunter, da verbringe ich ja am Tag mehr Zeit auf dem Klo (nur um mal einen Vergleich Aufwand - Aufwand aufzuzeigen) und das kostet mich auch mehr Geld!
Unter diesem Gesichtspunkt sind für mich die Beiträge von Squeeky und Mafia die lustigsten im ganzen Thread, unglaublich.
Und wenn man Plakate aufhängt oder Tiere mitleidig in die Kamera gucken lässt bringt das eben kaum etwas außer mal ein paar Dosen Mitleid für den Augenblick - und schon ist das Thema wieder vom Tisch, hier hat er immerhin ordentlich Aufmerksamkeit erregt und das ganze Wesentlich stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Und ich glaube nicht, dass dies Werbung ist - oder wer ist so kunstinteressiert, dass er mal eben für eine Kunstausstellung nach Costa Rica fliegt!?
Feuerputz hat geschrieben:Der Witz bei der ganzen Angelegenheit war ja, dass Tierfutter in direkter Nähe des Tieres war, jedoch kein einziger Ausstellungsbesucher das Futter genommen und dem Tier gegeben hat. So sind die Menschen einfach, uncouragiert, aber meckern und auf jemanden zeigen können sie.
Das ist wirklich Ironie pur,da kann man sich nur darüber streiten was er damit eher treffen will, den Menschen und sein verzerrtes Selbstbild oder das Problem "verhungernde Tiere".
Ich kann nur hoffen, dass die Tierschützer dagegen was unternehmen, und das dem armen Hund geholfen wird. Ihr habt doch geschrieben, dass es darüber ein Video gibt, wo ist das denn zu sehen?
Tja und genau aus DEM Grund fand die ganze Aktion vermutlich statt. Zu erwähnen "Es verhungern täglich Hunde auf den Straßen" juckt niemanden, man kann sich ja nicht um alles kümmern. Daraus etwas zu machen, was garantiert die Gefühle von Tierliebhabern einerseits verletzt und andererseits als Video X-mal von GENAU DEN GLEICHEN Leuten angeklickt wird bringt immerhin mehr Aufmerksamkeit zum Thema.
Und klar: Klicken alle nur an, um sich drüber aufzuregen. Sicherlich. Ich denke mal, den meisten die dann vor Empörung dreißig Zentimeter über den Boden schweben ist nicht klar, das sie am wirkungsvollsten solche Aktionen verhindern würden, wenn sie die Finger von dem ansehen dieser Clips ließen. Oder auch aufhören würden relativ witzlose Petitionen zu unterzeichnen, die keinen toten Hund lebendig machen.
Grundsätzlich finde ich es auch nicht gut, bewusst ein Tier verhungern zu lassen. Allerdings verstehen wohl diejenigen, die direkt laut gegen diese Aktion des Künstlers wettern, den Sinn dahinter nicht. Es ist ja nicht so, dass dieser Mann aus Spaß ein Tier quält und sich dann an dem Leid der Kreatur ergötzt. Dieser Mann macht auf etwas aufmerksam, das diese ganzen Pseudo-Tierliebhaber oft nicht wahrhaben wollen oder geschickt verdrängen: es verhungern jeden Tag unzählige Tiere, ohne dass irgendjemand Notiz davon nimmt.
Menschen sind nun einmal so, dass sie sich oft nur von den besonders extremen Aktionen angesprochen fühlen. Wenn jemand einen Flyer verteilen würde, auf dem steht, wieviele Straßenhunde jedes Jahr verhungern, wären die meisten Leute im ersten Moment sicher ganz erschrocken, würden den Gedanken daran aber schnell wieder verwerfen. Die Aktion dieses Künstlers hingegen hinterlässt nachhaltig Eindruck und macht wirklich auf ein Problem aufmerksam. Solche krassen Aktionen erreichen garantiert mehr Menschen als ein freundlicher Hinweis auf einem Zettel.
Über diesen Mann regen sich nun unzählige Leute auf und jeder hat sofort das Gefühl, dass man dem armen Hund doch helfen müsste. Was ist aber mit den ganzen Hunden, die auf den Straßen verhungern? Diese Doppelmoral finde ich höchst bedenklich und einfach nur inkonsequent.
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