Totalitäre Systeme verhindern?

vom 15.12.2009, 21:23 Uhr

Da wir uns in dem Fach Geschichte gerade mit dem Ende der Weimarer Republik beschäftigen, habe ich mich gefragt, ob totalitäre Syateme, wie Faschismus und Nationalismus bzw. Diktaturen in unserer heutigen Zeit verhindert werden können.

In Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland mag dies wohl nicht mehr möglich sein, denn das übernimmt das Grundgesetz. Aber ist es nicht so, dass der Staat den normalen Bürger immer mehr überwacht? Wo keine Kläger, da keine Richter. Deswegen ist es wichtig, dass Themen, wie Privatsphäre, Datenschutz und Zensur sehr ernst genommen werden.

Wie sieht es mit den übrigen Ländern aus? Kann so etwas, wie es in der Geschichte passiert ist, nochmal auftreten? Wer sagt uns, dass die Staatsform der Demokratie zu einhundert Prozent sicher- und nicht stürzbar ist?

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wieso kommst Du darauf, dass es Staatsformen gibt, die nicht umzustürzen sind? Du fragst, ob die Staatsform Demokratie sicher gegen Umstürze sein. Und das im Zusammenhang mit dem Ende der Weimarer Republik. Da frage ich mal, welche Staatsform ihr in Geschichte der Weimarer Republik unterstellt habt.

Du siehst dann auch die BRD als durch das Grundgesetz geschützt an. Aber wer schützt denn das Grundgesetz? Wie ist es denn, um eine reale (aktuelle) Frage aufzugreifen, der Einsatz der Streitkräfte im Innern? Und das nicht nur für den Fall eines erneuten Oder-Hochwassers. Hier schützt das Grundgesetz ja auch. Aber es wird daran gearbeitet, diesen Schutz aufzuheben.

Das Recht auf Asyl hatte einen Platz im Grundgesetz. Ist nun auch verwässert. Auch das Grundgesetz ist lediglich eine Ansammlung von gültigen Gesetzen, welche aber durchaus einem Wandel unterworfen sind. Dies ist nicht zwangsläufig ein Wandel zu Gunsten der Freiheit.

Und eine Transformation von Staaten (bzw. dessen Systemen) findet ja praktisch ständig statt. In jüngster Vergangenheit war ja hier die Wandlung der Warschauer Pakt Staaten im Zuge der Auflösung der Sowjetunion. Demokratien wiederum wandelten sich auch: nicht nur in Weimar, auch z.B. Spanien (um in Europa zu bleiben).

Um die Freiheiten muss man genau genommen täglich kämpfen, und eigentlich darf dies nicht als selbstverständlich genommen werden. Daher auch der Begriff bzw. die Begriffsschöpfung der "wehrhaften Demokratie". Natürlich ist den Jüngeren sicherlich die Gefahr nicht so sehr bewusst, bzw. diese wird eher als abstrakt und als nicht real wahr genommen. Oder aber man glaubt, andere wären davon betroffen. Selber hingegen sei man aus irgendwelchen Gründen immun.

Schön hierzu eigentlich ein Zitat von Max Reimann. Der hatte das Grundgesetz seinerzeit abgelehnt, aber dies mit den Worten: "Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!“.

Er hat übrigens insofern nicht Recht behalten, als das man die KPD verboten hat, bevor er seine Drohung hat wahr werden lassen können.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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