Kind Gruppe wechseln lassen?
Hallo,
ich arbeite als Kindergärtnerin in einer Kleinkindergruppe mit Kindern im Alter von ein bis drei Jahren. In meiner Gruppe sind viele junge Kinder, sodass es die älteren Kinder nicht immer ganz einfach haben, Aufmerksamkeit zu bekommen.
Nun ist es so, dass einer meiner ältesten Jungen (er ist gerade drei Jahre alt geworden) seit ein paar Wochen große Probleme macht. Er möchte morgens nicht mehr in die Gruppe hineinkommen, weint furchtbar, isst nicht mehr und mag einfach gar nichts mehr bei uns machen. Wenn man ihn aber in eine andere Gruppe gehen lässt oder ihn bittet bei etwas zu helfen, ist er sofort zur Stelle.
Wir haben nun letzte Woche versuchsweise probiert, den Jungen in die ander Gruppe gehen zu lassen. Dort sind ältere Kinder, die nicht mehr so viel Aufmerksamkeit benötigen und mit denen er einfach besser spielen kann. Er hat sich dort dann den ganzen Vormittag toll beschäftigt und sogar zu Mittag etwas gegessen.
Ich bin nun am Überlegen, ob ich mit meiner Leiterin und auch mit der Mutter sprechen soll, dass ein Gruppenwechsel für den Jungen wohl das Beste wäre. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass ich den Jungen loshaben möchte, denn ich habe ihn sehr gerne und denke auch nicht, dass er etwas gegen mich hat. Aber ich habe das Gefühl, dass es ihm in der anderen Gruppe einfach besser gehen würde. Auch denke ich, dass es nicht sonderlich sinnvoll ist, den Jungen jetzt zu quälen, wo wir doch wissen, dass es ihm besser gehen könnte. Was haltet ihr von der Idee, den Jungen die Gruppe wechseln zu lassen?
Hallo,
ich finde es schön, dass du dir Gedanken darüber machst, wo es dem Jungen am besten geht und wo er am besten spielen kann.
Wenn er sich in der jetzigen Gruppe nicht mehr wohlfühlt und er sich in der anderen Gruppe so gut mit den Kindern verstanden hat, wird es ihm vielleicht auch lieber sein, dorthin zu wechseln. Glaubst du, dass er das Gefühl hätte, dass du ihn abschieben möchtest? Vielleicht kannst du ihn (nach Rücksprache mit den Eltern) mal nach einem Vormittag in der anderen Gruppe fragen, ob es ihm dort besser gefällt. Dann vermittelst du ihm das Gefühl, dass er die Entscheidung alleine getroffen hat, wenn er wechselt.
Ich glaube auch nicht, dass die Eltern das als Abschieben sehen würden. Wenn du es ihnen so erklärst wie uns hier im Beitrag klingt das alles sehr plausibel und auch so, dass du nach deinem Gefühl handelst.
Für mich wäre die Entscheidung nach dem Durchlesen deines Beitrages die Richtige, ihn in die andere Gruppe zu geben.
LG Enni
Also ich würde ebenfalls ein Gespräch mit dem Jungen und mit der Mutter gemeinsam führen. Sprich den Jungen direkt darauf an, ob er die Gruppe wechseln möchte, so kann er selber entscheiden. Außerdem kann der Junge nämlich gleich seine Meinung äußern und die Mama hat nicht den Eindruck, dass du ihn los haben möchtest, sondern dass das wirklich die beste Lösung ist.
Dann brauchst du nur noch zu fragen, ob seine Mama damit einverstanden ist und ich denke einmal, wenn der Junge das sagt, dass er lieber in die andere Gruppe möchte, dann ist auch die Mama einverstanden. Du kannst ihr dann ja auch erklären, warum die Situation so ist, wie sie ist, und warum auch du erhebliche Vorteile in einem Gruppenwechsel erkennen kannst. Zum Schluss kannst du noch erwähnen: Natürlich möchte ich nicht über ihren Kopf hinweg entscheiden, da natürlich Sie die Erziehungsberechtigte sind. In diesem Fall fühlen sich die Eltern wichtig, eine Entscheidung zu treffen und das wird meistens auch die Richtige sein!
Ich frage mich gerade, ob die Eltern denn einen Gruppenwechsel ablehnen könnten? Bei uns ginge das gar nicht! Trotzdem wurde ich von den Erziehern unserer Kita angesprochen, dass sie mein Kind lieber jetzt schon (also etwas früher als gewöhnlich) in die Gruppe mit den älteren Kindern geben, weil sie eben auch festgestellt hatten, dass sich mein Kind unter den jüngeren Kindern absolut unwohl fühlt und dann auch deutlich rebelliert hat. Da ich auch mit der vorherigen Situation unzufrieden war, war ich natürlich völlig einverstanden und seitdem spreche ich auch eher an, wenn etwas nicht in Ordnung zu sein scheint (auf den Ton kommt es an).
Daher würde ich Dir auch raten mit Eltern oder eben nur der Mutter sowie der Leiterin das Gespräch zu suchen und eben vorzuschlagen, dass der Junge wechseln sollte, weil er augenscheinlich in der Gruppe der jüngeren Kinder zu kurz kommt und sich in der Gruppe der älteren Kinder ja auch gut integriert. Optimal wäre es, wenn Ihr auch eine Erzieherin der anderen Gruppe dazu bitten könntet, die Eure Beobachtungen bestätigt.
Wenn damit alle Beteiligten einverstanden sind, würde ich das Kind von der Idee in Kenntnis setzen und dann diesem auch die endgültige Entscheidung überlassen. Umgekehrt würde ich es nicht machen, weil das Kind sonst fürchterlich enttäuscht sein könnte, falls die Mutter oder eben die Eltern dem Plan nicht zustimmen. So haben wir es auch gemacht; mein damals zweijähriger Knirps hat sich zwar auch noch einen Tag Bedenkzeit ausgebeten, fand die Idee dann aber super
Ich würde mir an Deiner Stelle zu aller erst die Bestätigung von meiner Chefin holen, dass das versetzen des Kindes in eine andere Gruppe prinzipiell möglich ist. Wenn Du der Chefin das erklärst, sollte sie eigentlich nichts dagegen haben, wenn noch ein unverplanter Platz in der anderen Gruppe frei ist. Sie sollte ja auch daran interessiert sein, dass in ihrer Einrichtung die Kinder bestmöglich gefördert werden. Normalerweise sollte deine Chefin dir das hoch anrechen, dass Du so souverän bist, so eine Entscheidung zu fällen. Wie Deine Chefin im Einzelfall da reagiert, weißt Du wahrscheinlich am Besten.
Erst wenn Du das OK von deiner Chefin hast, würde ich die Eltern zum Gespräch laden. Wenn Du die Eltern fragst, und die Chefin sagt womöglich im Nachhinein nein, dann blamierst Du Dich total vor den Eltern. Außerdem könnte Deine Chefin sich hintergangen fühlen, wenn Du die Hierarchie missachtest. Erzähle ihnen das ruhig so, wie du das hier schreibst. Ich mag ihr Kind sehr gerne, finde es sehr schade, wenn ich es zur Kollegin weggeben muss. Es geht hier nicht um mich als Erzieherin sondern darum das Beste für Ihr Kind zu tun. Ihr Kind wird in dieser Gruppe passender zu seinen Bedürfnissen gefördert. Es sind mehr ältere Kinder in dieser Gruppe von denen ihr Kind viel profitieren könnte. Wenn ihr Kind aus organisatorischen Gründen in der anderen Gruppe war, haben wir uns bereits davon überzeugen können, dass sich ihr Kind dort sehr wohlfühlt und wir empfehlen Ihnen aus pädagogischer Sicht deshalb diese Lösung. Dann denke ich, dass nicht der Eindruck entsteht, dass Du das Kind los haben willst. Vor allem dann nicht, wenn ihr beide immer ein gutes Verhältnis hattet und die Eltern bislang mit Dir zufrieden waren.
Wenn die Eltern da nicht eh sofort ja sagen, dann würde ich ihnen noch Bedenkzeit anbieten. Das Kind würde ich erst mal nicht fragen. In vielen Einrichtungen ist es ja auch normal, dass die Kinder mit etwa 3 die Gruppe wechseln und zu den Größeren gehen. Für das Kind reicht es, wenn man ihm dann sagt, dass es jetzt schon so groß ist, dass es in die andere Gruppe darf und wenn man es dann gebührlich mit einem kleinen Fest verabschiedet. Ein Dreijähriger sollte kaum den Weitblick haben, so eine Entscheidung zu fällen.
Das hätte ich mir damals für meine Mädels gewünscht, das sie schon in die grosse Gruppe hätten wechseln können. Denn ich bekam schon ein gutes halbes Jahr vor dem planmässigen Wechsel von den Erzieherinnen zu hören, das sie ja eigentlich bei den Kleinen unterfordert wären.
Aber leider waren solche Dinge in der Kita dort nicht möglich. Jedenfalls nicht bei allen Eltern. Denn bei anderen ging es auch, das das jüngere Kind in der grossen Gruppe mit essen durfte, wenn es da ältere Geschwister gab.
Sprich es im Vorfeld mit deiner Leiterin und auch der Erzieherin der anderen Gruppe ab und rede dann mit der Mutter samt dem Jungen. Ich denke mal, wenn von euerer Seite her nichts dagegen spricht, das die Mutter sich auch nicht querstellen wird, wenn der Junior den Wechsel möchte.
Ich finde es sehr gut, dass du dir da Gedanken machst und würde so einen Wechsel auch befürworten. Es kann nämlich sehr unschön werden, wenn ein Kind auf Dauer unterfordert ist.
Mein Sohn war mit einigen wenigen Kindern auch mit der Älteste in der Kinderkrippe und fing dann an, aus Langeweile Kleinkinder zu beißen - es war zwar wohl nicht aus einer Aggression heraus oder Hilflosigkeit, denn er konnte sich zu der Zeit bereits gut mitteilen, sondern eher aus einer Art Unterforderung heraus, was aber zu unschönen Bisswunden und teilweise erzürnten Elternreaktionen führte. Das alles ereignete sich in seinem letzten Dreivierteljahr in der Krippe, am Zahnen kann es nicht gelegen haben, denn er hatte schon seit er ein Jahr alt ist fast alle Zähne. Ansonsten fühlte er sich zwar wohl in der Krippe und war unter Gleichaltrigen bzw. etwas älteren Kindern auch beliebt, nur gingen eben immer mehr dieser Kinder in den Kindergarten und es kamen wieder Einjährige nach.
Ich kann nur sagen, dass der Wechsel, der darauf ohnehin aufgrund des Alters geschah, meinem Sohn dann ganz guttat und es seitdem keine Beißvorfälle mehr gab bzw. er sich generell gut in die Gruppe eingefügt hat und auch gerne mit den Schulkindern im Hort spielt, die meist zwischen 6 und 10 Jahren alt sind. Daher würde ich an deiner Stelle einfach mit den Eltern und der Leitung sprechen, denn sonst könnte es leicht sein, dass das Weinen irgendwann unter Umständen in Handgreiflichkeiten oder Beißen umschlägt, was ja auch nicht gerade im Sinne der Einrichtungen oder auch des Kindes ist, das sonst in eine Außenseiterrolle geraten könnte.
Ich denke, dass das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen sollte. Es deutet ja alles darauf hin, dass sich dieser Junge in der aktuellen Kindergartengruppe nicht wohlfühlt. Sein Verhalten finde ich dabei absolut alarmierend. Dass sich der Kleine in der anderen Gruppe hingegen ganz anders verhalten hat, zeigt ja auch, dass er nicht grundsätzlich ein Problem mit dem Kindergarten hat, sondern nur mit der speziellen Gruppe, in der er sich aktuell bewegt.
Ich finde es gut, dass du dir Gedanken um den Jungen machst und habe nicht den Eindruck, dass du den Jungen loswerden willst, sondern eben das Beste für das Kind erreichen möchtest. Daher würde ich an deiner Stelle auch unbedingt zunächst mit deiner Chefin sprechen und mit ihr zusammen eine Strategie überlegen. Danach würde ich dann das Gespräch mit den Eltern des Kindes suchen.
Du kennst die Eltern des Jungen doch bestimmt auch, weil sie ihn doch sicher auch abholen, wenn der Kindergarten nachmittags aus ist. Welchen Eindruck hast du von diesen Leuten? Denkst du, dass sie dir unterstellen würden, dass du das Kind einfach nicht in deiner Gruppe haben willst, wenn du vorschlägst, dass ein Gruppenwechsel das Beste für ihren Sohn wäre. Vielleicht erzählt der Junge ja auch zuhause mal von dem Kindergarten. Es kann ja auch sein, dass er zuhause erzählt hat, dass es in der anderen Gruppe viel schöner war als in der Gruppe, die er normalerweise besucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Eltern sich deinem Vorschlag in den Weg stellen, wenn du ihnen vernünftig erläuterst, warum der Wechsel der Kindergartengruppe für das Kind am besten wäre.
Möglicherweise fühlt er sich wirklich unterfordert und will auch mehr machen und mehr Aufmerksamkeit haben. Wenn du selber der Meinung bist, dass ihm eine andere Gruppe besser tun würde, würde ich auf jeden Fall das Gespräch mit den Eltern und mit der Leiterin suchen. Auch sollte man den Jungen fragen, ob er denn gerne die Gruppe wechseln will.
Bei meiner Mutter in der Kita hat jetzt ein Kind auch die Gruppe gewechselt. Die Chemie zwischen Kind und Pädagogin, bzw. den anderen Kindern hat nicht gestimmt. Sie ist in der Gruppe zwar jetzt die jüngste, aber ihr geht es dort viel besser. In der anderen Gruppe waren die Kinder sehr agil und sie war eine ganz Ruhige und so passt sie viel besser in die andere Gruppe.
Ich finde es auch gut, dass du dir Gedanken darüber machst, wie du die Situation des Kinders verändern kannst. Das ist sehr löblich und zeichnet eine gute Erzieherin auch aus. Neben der Meinung der Eltern und der Leiterin sollte man eben wirklich auch das Kind fragen. In diesem Fall sieht es ja so aus, als würde es ihm in der anderen Gruppe gefallen. Aber man kann ihn eben nicht einfach so in eine andere Gruppe stecken.
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