Dänemark - Internet bei Prüfungen erlaubt
Derzeit läuft an 14 Gymnasien und Handelsschulen Dänemarks ein Modell-Versuch: den Schülern wird während der schriftlichen Prüfungen freier Zugang zum Internet gewährt. Geht das gut, soll es zukünftig allen Schülern Dänemarks erlaubt werden, während der Prüfungen das Internet zu suchen.
Dies spiegele die Entwicklung der Informationsgesellschaft wider. So sollte das Internet eben nicht nur im Alltag genutzt werden, sondern auch in Prüfungssituationen. Dazu sollten die Schüler im IT-Unterricht den effektiven Umgang mit dem Medium Internet lernen. Dazu gehören neben Suchstrategien auch der kritische Umgang mit den Quellen - Ansprüche, die man nicht unterschätzen sollte.
Trotz der Nutzung des Internet soll selbststäniges Arbeiten nicht zu kurz kommen. So könnte manch Schwindler auf die Idee kommen einen fremden Aufsatz als seinen eigenen auszugeben oder die Übersetzung in einer Fremdsprachenprüfung von einem Übersetzungsprogramm besorgen zu lassen. Doch sehr leicht kommt man so eben auch Schwindlern auf die Spur. Ebenso werden elektronische Hilferufe registriert und wie das Spicken als Betrugsversuch gewertet, der zum Ausschluss von der Prüfung führt.
Soll man das Internet nun für spezille Aufgaben nutzen können? Aber dann kan man doch sämtliche Aufgaben im Internet finden und braucht nicht mehr zu lernen. Vielleicht habe ich da aber auch was falsch verstanden.
Sinn würde das dann nur machen, wenn man ein Fach hätte, was sich speziell mit diesem Medium beschäftigt und man prüft, ob die Schüler damit klar kommen. Da könnte man dann gezielt Sachen suchen lassen oder sowas in der Art.
Ansonsten trägt das nicht gerade dazu bei, dass man lernt und ich halte das sonst für keine gute Idee. Das Internet wird jetzt schon teilweise zeckentfremdet für Betrugsversuche. Auch wenn es das Leben größten Téils erleichtert - manche lernen dadurch tatsächlich weniger.
Es hört sich zwar widersinnig an, aber das Internet darf für alle Aufgaben benutzt werden. Allerdings sind die Aufgaben und deren Bewertung natürlich auch daran angepasst, dass den Prüflingen das Internet zur Verfügung steht. So sollte in einer Prüfung die Werbekampagne einer Energiegesellschaft analysiert werden. Etwas, was man wohl kaum fertig im Web findet, ein Thema, dass man mit Hilfe des Netzes wohl wirklich besser bearbeiten kann.
Zwar könnte man in anderen Fächern wirklich den Eindruck gewinnen, man würde sich das Lernen sparen können. Aber gerade in Prüfungssituationen zählt ja jede Minute und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der absolut keine Ahnung von dem entsprechenden Fach hat durch die Internet-Nutzung mit Bravour durch die Prüfung kommt. Zwar kann man recht einfach grundsätzliche Informationen nachschlagen. Nur müssen diese ja auch angewandt werden.
Ich bin mir nicht sicher, was ich von dieser Sache halten soll. Ich sehe bei diesem Modell-Versuch nicht nur Nachteile, sondern eben auch Vorteile. Ein bisschen erinnert mich das Ganze an die sogenannten "Koffer-Klausuren", bei denen ja auch Hilfsmittel wie Skripte oder Lehrbücher, in der Regel aber keine Laptops, erlaubt sind. Dieses System funktioniert ja auch und bei dieser Form der Klausur gibt es ja auch nicht nur Leute, die bestanden haben, sondern eben auch sehr viele, die nicht bestehen. Eine Klausur, in der Hilfsmittel erlaubt sind, bedeutet nicht automatisch, dass man auch leicht durchkommt.
Ich frage mich, wie gut gegen die Betrugsversuche vorgegangen werden kann. Ein Schüler könnte ja durchaus, wenn die Klausur nur lang genug dauert, die gestellten Aufgaben per E-Mail an jemanden schicken, der die Lösungen dann wiederum zurückschickt. Darin sehe ich eine gewisse Gefahr, die man so gering wie möglich halten sollte. Du schreibst, dass elektronische Hilferufe registriert werden. Wie kann ich mir das vorstellen? Wird es registriert, wenn ein Schüler an einen Bekannten schreibt, damit dieser ihm bei der Bearbeitung der Klausur hilft? Wie genau wird das gemacht?
Sehr gut finde ich die Unterstützung des selbstständigen Arbeitens. Während in herkömmlichen Klausuren oft nur ganz basale Dinge abgefragt werden, während dann kaum noch Zeit bleibt, diese auch in der praktischen Anwendung abzufragen, kann man bei diesen Klausuren an den ausgesuchten Gymnasien noch einen Schritt weiter gehen. Ich denke nicht, dass die Klausuren pauschal einfacher sind. Schüler, die nicht auf das Thema vorbereitet sind, werden auch bei diesen Klausuren gnadenlos durchfallen, da bei diesen Klausuren die Zeit in der Regel so bemessen ist, dass jemand, der nicht vorbereitet ist, sich nicht zu allen Fragen einen Überblick via Lehrbuch (oder in diesem Fall: Internet) verschaffen kann, bevor er anfängt, die Aufgaben zu bearbeiten. Die Leute, die es einfach nicht können, fliegen bei beiden Klausurvarianten raus.
Gut finde ich, dass man mit dieser Methode weggeht vom reinen Faktenabfragen und die Anwendung des erlernten Wissens im Vordergrund steht.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Du schreibst, dass elektronische Hilferufe registriert werden. Wie kann ich mir das vorstellen? Wird es registriert, wenn ein Schüler an einen Bekannten schreibt, damit dieser ihm bei der Bearbeitung der Klausur hilft? Wie genau wird das gemacht?
Das habe ich leider in keinem noch so umfangreichen Bericht zu diesem Thema lesen können und denke mal, dass die spezielle Vorgehensweise mit Absicht nicht veröffentlicht wird. Denn eines ist klar, sowie die genaue Vorgehensweise bekannt ist, werden auch schnell Möglichkeiten klar, wie man die Sicherheitsvorkehrungen umgehen kann.
Aus meinem technischen Verständnis heraus, würde ich mal vermuten, dass zum einen Ports gesperrt oder überwacht werden. Und dass zusätzlich der Netzverkehr ausgewertet wird. Denn viele der Dienste des Internet sind ja heute auch per WWW nutzbar.
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