Ein Herz für Kinder - tatsächlich?!

Gestern konnte man ja die hochgejubelte Spengala "Ein Herz für Kinder" in Berlin im Fernsehen verfolgen. Viele Prominente sind zu dieser Gala eingeladen worden. Diese haben es sich auch nicht nehmen lassen, zu zeigen, was sie haben und was sie sind.

Dies wirft nun die Frage auf, ob hier wirklich geholfen werden wollte, oder ob das ganze nicht einfach "Show" war- bei diesem Abend ging es darum, Geld zu spenden, um kranken Kindern helfen zu können, aber auch darum, Armut zu senken. Man bedenke nur mal, dass dieser Anlass schon sehr ernst ist, doch viele Schauspieler und Prominente hielten es anscheind für nötiger ihren edlen Schmuck und ihre Bekleidung zur Schau zu stellen.

Natürlich ist es schon erfreulich, dass diese eine große Summe spenden, die der einfache Bürger vielleicht niemals haben würde, doch glaube ich, dass es bei diesen Galas um etwas ganz anderes geht: Gesehen und gesehen werden und seinen Status. Wie auch immer man das ganze beurteilen mag, ich sehe das ganze von verschiedenen Seiten.

Wo ist das Problem? Es handelt sich bei solchen Galas doch auch "nur" um ein Geben und Nehmen: diejenigen Damen und Herren, die großzügig geben können lassen es sich nicht nehmen, sich in Schale zu werfen und das was sie haben zu zeigen.

Außerdem ist es doch schon immer so gewesen: der Zweck heiligt die Mittel. Sicher sollte man schon sehen, dass die gewählten Mittel nicht unbedingt schaden. Allerdings sehe ich nicht, dass Promipräsenz dem guten schadet. Im Gegenteil, solche Spendengalas sind doch erprobte Mittel.

Man kann auch alles negativ sehen, wenn man will. Es ist sicherlich korrekt, dass die Promis diese Galas nutzen um sich mal wieder zu produzieren. Aber dafür lassen sie eben auch nicht unerhebliche Summen springen, die sich der Normalbürger nicht leisten könnte, wie du schon ganz richtig bemerkt hast. Natürlich ist es albern sich deswegen dermaßen im Rampenlicht sonnen zu wollen, aber wenns die Leute glücklich macht, lass ihnen doch den Spaß. Wenn man so pessimistisch denken würde wie du, könnte man glatt Neid unterstellen, dass es nicht du bist, die für eine Spende, die ihrem Einkommen angemessen ist, von allen bewundert und bespaßt wird.

Ich sehe das wie JotJot und finde, dass das ganze Drumrum egal und nebensächlich ist, solange hinterher was für die Kinder dabei rausspringt. Und das ist jawohl defintiv der Fall.

Zum einen ist es so, dass die meisten nicht ganz nachvollziehen können, wieso man da so ein Tamtam drum macht - man kann schließlich auch in aller Stille spenden und dafür müsste man nicht Unsummen ausgeben für das Drumherum.

Andererseits: was glaubst du, wer dann alles spenden würde? Kaum einer, denn die Prominenten erhoffen sich natürlich auch etwas von der ganzen Sache: Aufmerksamkeit. Das ist auch etwas, weshalb sie überhaupt das wurden, was sie heute sind. Ohne Medienrummel wäre es still um sie.

Tatsächlich handelt es sich also um ein bloßes Nehmen und Geben. Ich vermute stark, dass man immernoch mehr einnimmt, als man dafür ausgibt. Desweiteren kann man die Gala auch als eine Art Spende ansehen. Denn diese sorgt erst dafür, dass die Promis kommen und spenden. Ansonsten entsteht ja niemanden einen Schaden.

Ich meine, daß es in Bezug auf Spendengalas mal wieder ordentlich "menschelt". Damit möchte ich sagen, daß besonders im Showgeschäft nichts ohne Gegenleistung gemacht wird. Wenn also die Damen und Herren aus der Prominenz glauben, es müßte groß in Szene gebracht werden, wenn sie etwas für die Armen dieser Welt leisten, dann hat das zwar einen faden Beigeschmack, läßt sich aber wohl nicht vermeiden.

Man stelle sich vor, diese Möglichkeit würde nicht von den Stars und Sternchen genutzt werden. Dieser Fall kann doch auch von niemanden gewollt sein. Du mußt dich wohl damit abfinden, daß unsere Welt eben so und nicht anders tickt. Versuche die Dinge nicht allzu schwarz zu sehen, dann wirst du mit gewissen Sachen, die nicht ganz rund laufen, besser klar kommen.

Und ich kann dich trösten. Es gibt auch noch Menschen die Unsummen von Geldern spenden, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Nur bekommt man davon eben nur etwas mit, wenn man gezielt nach solchen Gebern sucht. Wenn man dann zusammenrechnet was die publizierenden und die im geheimen spendenden Leute ausgeben, dann wird das immer mehr sein, wie wenn einer von ihnen den Geldbeutel zu läßt.