Ich suche geeignete Methoden für bessere Lernfähigkeiten
Hallo Talkterianer,
folgendes stellt sich bei mir zunehmend als Problrem dar. Um es direkt auf den Punkt zu bringen, mein Lernverhalten ist absolut unproduktiv und nun suche ich eine Methode, die mir das regelmäßige und auch disziplienierte Lernen näher bringen soll.
Kurzer Überblick dazu. Ich bin nicht mehr der Jüngste, habe schon die einfache Schule und Ausbildung hinter mir, sowohl einige Berufsjahre hinter mir. Nun bin ich,derzeit, aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden. Habe ein Konzept erarbeitet, welches mich wieder in ein neues Arbeitumfeld eingliedern lassen könnte, muss dafür aber noch mal die Schulbank drücken (Fachabi) und noch mal drei Jahre studieren. Derzeit mache ich den qualifizierten Realschulabschluss nach, der mich im August dann zur Fachhochschule bringt. Ich stehe derzeit Leistungsmäßig auf einer guten zwei.Die Note ist viel besser als ich jemals war. Allerdings mit viel Eigenstress verbunden, da ich ein falsches Lernverhalten habe.
Im Mai sind die schriftlichen Prüfungen und würde bis dahin gerne mein Lernverhalten optimieren damit ich weniger Stress aufbaue und vor allem auf der Fachhochschule organisierter mit den Fächern umgehen kann.
Mein Problem ist, ich schaffe es nicht mich regelmäßig oder frühzeitg an die Klausurvorbereitungen ran zu machen. Wir bekommen wirklich rechtzeitig Bescheid und ich sitze dann zu Hause und denke "och, das sind ja noch zwei Wochen Zeit" Es reicht völlig wenn ich mich dann nächste Woche ran setze. Ich nehme mir das dann auch immer vor aber dann fehlt mir die Motivation und lerne dann meistens erst einen Tag vorher, oder an dem Tag wo die Klausur stattfindet. Natürlich schaffe ich ab und an nicht alles zu behalten und gehe auf ein bißchen Risiko und hoffe auf etwas Glück. Bis dato hat es gut funktioniert aber darauf kann und will ich mich nicht verlassen. Jetzt ist es noch umsetzbar aber auf der Fachhochschule herrscht ein etwas anderes Niveau.
Meine Fragen diesbezüglich wären: a) Wie kann ich mein Lernverhalten in Bezug auf die Klausuren lernen zu ändern? b) Wie lerne ich die nötige Disziplien aufzubauen und nicht nur für die Klausuren rechtzeitig lernen, sondern mir grundsätzlich ein regelmäßiges Lernverhalten anzugewöhnen? Sagen wir, bis zu ca. zwei Stunden täglich. c) Wie kann ich, möglichst Stressfrei und ohne mich selber in Panik zu lotsen, sinnvolle Lernstrukturen anwenden, wenn mehrere Klausuren (zum Beispiel drei in einer Woche) anstehen?
Zudem kommt das Problem hinzu, wenn ich immer nur so kurzfristig für die Klausuren lerne, bleibt nicht mehr viel davon übrig wenn die Klausur vorbei ist. Das heißt dann, dass die Prüfung wieder eine Hürde ist weil ich alles wieder von vorne lernen muss. Dadurch setze ich wieder den Druckknopf an und das Stressband setzt sich wieder in Bewegung. Ein Teufelskreis also.
Ich denke, der Knackpunkt ist die Disziplien oder? Vielleicht gibt es ja hier ein paar Studenten die das selber von sich kennen und einen Weg gefunden haben sich da raus zu winden. Vielleicht aber auch den einen oder anderen Dozenten, der dieses Problem bei Schülern kennt und wertvolle, erfolgreiche Tips weitergeben kann.
Mir ist klar, dass nur ich mir die Disziplien selber aneigenen kann aber vielleicht gibt es auch dafür ein kleines "Mittelchen"? Bin für jeden, wirklich, brauchbaren Tip dankbar.
Meine Antwort setzt ein bißchen vorher an, also vor dem eigentlichen Lernen der Inhalte. Dazu erstmal einen kleines Ausflug in die Abläufe bei uns, wenn wir neues erlernen.
Biologisch betrachtet ist unser Hirn eine Supermaschine aus über 100 Milliarden Nervenzellen. Wenn wir etwas aufnehmen, dann landet es erstmal im Kurzzeitgedächtnis. Das Kurzzeitgedächtnis ist irgendwann voll, wichtig ist es also bevor neuer Inhalt dazukommt, den alten Inhalt ins Langzeitgedächtnis zu bringen. Und diesen Prozess kann man üben und deutlich verbessern.
Die erste Hürde ist also der Übergang in den Langzeitspeicher. Da aber einem am Tag mehr als nur Lerninhalte beeinflussen, stehen viele Informationen an, die gespeichert werden müssen. Um dies leichter für die Lerninhalte zu erreichen sollte man vorher unbedingt für eine gewisse Ruhe sorgen, auch innere Ruhe und inhaltlich nichts fremdes zulassen. Telefon, Emails und Fernsehen haben während des Lernens nichts in der Nähe zu suchen. Manchmal hilft auch ein neuer Ort, der ablenkungsfrei ist.
Jetzt kommt aber das eigentlich erfreuliche: unser Hirn belohnt uns positiv für Neues. Beispiel: Du läufst über den Weihnachtsmarkt und triffst einen alten Schulfreund, der gibt Dir seine Tefonnummer und meint, kannst Dich ja mal melden. Naja, könnte man, muss man aber nicht. - Du läufst über den Weihnachtsmarkt und (bist Single), triffst Deine erste große Liebe, die Dir erzählt, dass sie auch wieder Single ist und gibr Dir ihre Telefonnumme rund sagt, kannst Dich ja mal melden. Die erste Nummer vergisst Du sofort, die zweite Nummer weisst Du noch in einem Jahr, auch wenn Du nie angerufen hast.
Das kommt einfach daher, dass sich unser Gehirn selbst belohnt. Dieses Belohnungssystem wird bei Schauspielern durch Applaus ausgelöst, bei Sportlern aber genasuso als Belohnung für das Erreichte.
Sport wäre also durchaus eine Alternative das Belohnungssystem zu aktivieren.
Im letzten Schritt übertrage ich das jetzt noch auf die reine Lernsituation. Lernen lernen ist eine wichtige Grundlage.
Eine Möglichkeit ist die sogenannte "Baumliste". Man ordnet Zahlen ein Symbol zu. Beispiel: 0, Niete (an der Losbude), 1 Baum, 2 Schalter (an/aus), 3 Hocker (Barhocker), 4 Auto, 5 Hand (fünf Finger), 6, na klar der Würfel, 7 Zwerge, 8 Achterbahn, 9 Katze (hat in anderen Ländern neun Leben), 10 Bibel (10 Gebote).
So das ist doch leicht zu merken, einfach mal die Augen schließen und die Liste nochmal durchgehen.
Dann nim einfach mal Dein Telefonbuch und such Dir jemand, den Du selten anrufst. Und mach jetzt eine Geschichte daraus.
Die Nummer ist z.B. 34 56 78 90
Übersetzt ist das dann ein Barhocker (3) im Auto (4), den Du mit der Hand (5) zurechtrückst, der Würfel (6) baumelt (so aus Plüsch) am Rückspiegel, Du fährst mit den (7) Zwergen auf die Achterbahn, die Katze (9) miaut aus dem Kofferraum und anschließend zeihst ein Los auf dem Rummel, ne Niete (0).
Solche Geschichten lassen sich endlos stricken, und auch immer wieder neue. Der Erfolg stellt sich schneller ein, da bildhaftes Lernen leichter ins Gedächtnis gelangt, zudem ist es mit Emotionen belegt (Angst oder Freude in der Achterbahn, lustig mit den sieben Zwergen,...)
Lernumfeld verändern, also ein ruhiger Platz ohne Ablenkung, das positive, die Bestärkung im Gehirn zu verbessern und durch moderne Lerntechniken Inhalte leichter greifbar zu machen. Klingt viel, ist es aber nicht.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es keinerlei Methode gibt um besser zu lernen, wenn man einfach nicht möchte. Selbst wenn man nun in einem weißen, leeren Raum sitzt, findet jemand, der keine Lust hat zu lernen, auch dann noch eine Möglichkeit sich abzulenken, indem er einfach an etwas anderes denkt und gedanklich abschweift.
Diese Selbstbetrügerei führt doch zu gar nichts. Du solltest einfach einsehen, dass das Problem nicht die Disziplin ist, sondern offenbar die Lust. Für mich sind das zwei total unterschiedliche Dinge. Ich würde mich selbst auch nicht als diszipliniert bezeichnen, weil ich oft faul bin und Dinge spät mache, aber ich mache sie, weil ich weiss, dass sie nötig sind. Und sobald ich weiss, dass sie nötig sind, habe ich auch Lust dazu, sie zu tun und es kommt mir nicht vor wie eine Belastung.
@ Sippschaft:
Ich denke nicht, dass man pauschal von jedem, dem es schwer fällt, sich zu motivieren, sagen kann, dass er faul ist. Solche Verallgemeinerungen sind sehr problematisch und ich selbst kenne es auch extrem gut, dass man irgendwie will, aber doch nicht so richtig mit System zum Ziel kommt. Selbstbetrug ist es dann, wenn man selbst der Meinung ist, dass man mit minimalem Aufwand einen maximalen Gewinn erzielen kann. Wenn man an der Uni nicht viel tut und durch eine Klausur gerade so eben durchkommt, kann man sich hinterher nicht damit rühmen, es gut geschafft zu haben.
Lust und Disziplin sind zwei absolute Grundvoraussetzungen, um effektiv lernen zu können. Und beides ist wichtig, nicht nur das eine oder das andere. Ich denke schon, dass man sich ein gewisses Lernverhalten antrainieren kann, auch wenn es anfangs sicher ungewohnt und auch unangenehm sein kann. Gerade wenn man scheinbar ineffektiv lernt, kann man daran einiges verbessern.
Das Problem ist ja nicht nur das Aufschieben, sondern auch das zielgerichtete Lernen. Jeder Mensch ist anders und jeder hat andere Methoden, um effektiv zu lernen. Ich denke, dass man unbedingt seine persönliche Methode finden muss, um den benötigten Stoff in sein Hirn zu bekommen. Wenn man weiß, wie man am besten lernt, eiert man auch beim Lernen selbst nicht so herum und lernt dann oft automatisch konsequenter.
Ich persönlich habe ein ganz riesiges Problem. Meine Unterlagen müssen, wenn ich etwas aufschreibe, perfekt sein. Das klappt nicht immer und ich muss dann alles neu schreiben, weil ich sonst damit nicht lernen kann und mich damit ablenke, dass es nicht gut genug ist. Auch solche Neurosen können einen behindern, auch wenn man gerne lernen will.
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