Mehrfachmütter - Lieblingskind haben?
Ich war gestern auf einer Feier und wir haben uns über meine Cousine unterhalten und meine Tante meinte dann, dass sie als kleines Mädchen schon ein richtiger Drache war und das aber nicht dazu geführt hat, dass sie sie heute weniger liebt als ihren Sohn. Und am Tisch saß noch eine andere Tante, die selbst 3 Kinder hat und daraufhin meinte, sie habe gar kein Problem damit, zuzugeben, dass sie ein Lieblingskind hat, das ihr einfach am meisten am Herzen liegt.
Ich fand das total befremdlich und habe mich gefragt, wie man sich wohl als Mutter so fühlt, wenn man sich selbst so etwas aussprechen hört. Nun weiss ich selbst nicht wie das ist, wenn man mehrere Kinder hat und ob es vielleicht sogar völlig normal ist, dass man einen 'Favoriten' hat -Aber es hat mich schon sehr geschockt, dass sie so etwas ausgesprochen hat.
Deshalb die Frage an die Mehrfachmütter hier: Könntet ihr sagen oder würdet ihr sagen wollen, dass euch eines eurer Kinder lieber ist als die anderen? Wenn ja, gibt es dafür bestimmte Gründe und sprecht ihr das auch offen aus, wenn euch jemand danach fragt oder ist es eher ein Gefühl, das ihr heimlich habt?
Ich habe immer versucht meine beiden Kinder gleich zu halten und ich habe und hatte nie ein Kind mehr lieb als das andere. Es ist aber schon mutig auch zuzugeben, dass man ein Lieblingskind hat. Meist ist das ja bei Müttern oder auch Vätern der Fall, ohne dass sie es merken. Sie ziehen ein Kind vor. Ich hoffe, dass ich es gemeistert habe und das kein Kind das Gefühl hatte, dass es vorgezogen oder benachteiligt wurde. Wenn, dann habe ich es wirklich unbewusst gemacht.
Meine Mutter hat aber auch kein Geheimnis darum gemacht, dass meine Schwester ihr Lieblingskind war. So musste ich mir schon als Kind anhören, wie lieb doch meine Schwester ist, wie schlau sie ist und wie hübsch sie ist. Ich soll mir ein Beispiel an einem so lieben Kind machen und es wäre wohl besser, sie hätte mich nie bekommen. Meine Mutter hatte auch bei ihren Enkelkindern ein Lieblingskind. Das waren immer die älteren Kinder. Der erste Sohn meiner Schwester und mein Erstgeborener. Wobei sie da auch keinen Hehl daraus gemacht hat, dass sie diese Kinder lieber mochte.
Ich denke, dass es schon sehr befremdlich ist, wenn man so was miterlebt und ich finde es für das Kind wirklich sehr traurig. Denn dieses Kind merkt es auf jeden Fall und es wird es in seinem Leben nie vergessen. Das merke ich an mir und auch an meiner Tochter. Sie redet heute noch viel davon, dass ihr Bruder der Favorit bei ihrer Oma war.
Auch mein Exmann, der Vater meiner Kinder hat kein Geheimnis darum gemacht, dass er sein Töchterchen mehr liebte als seinen Sohn. Schließlich wollte er immer eine Tochter haben und sie wurde dann auch vorgezogen. Wenn er sie am Wochenende hatte, dann wurde die Tochter mit Geschenken überhäuft und der Sohn ging fast leer aus. Das war für mich immer sehr schwer, wenn die Kinder nach Hause kamen.
Ich finde genau das, was du schreibst, einen sehr wichtigen Punkt. Selbst wenn ich mir jetzt vorstelle, dass man ein Kind lieber hat als das Andere, dann ist für mich noch immer ein sehr großer Unterschied, ob man so etwas offen zu gibt oder das für sich behält. Ich weiss allerdings nicht, ob ich es unbedingt als mutig bezeichnen würde und nicht eher als naiv - Naiv zu glauben, dass das so 'normal' sei, dass man ruhig mal auf einem Fest hinausposaunen kann während vielleicht gerade hinter einem das andere Kind steht. Oder naiv zu glauben, man könnte dafür Verständnis ernten.
Ich kann mir vorstellen, dass es ganz schlimm ist, wenn man merkt, dass man schlechter behandelt und weniger geliebt wird als ein Geschwisterteil, aber vermutlich ist es noch viel schlimmer, wenn die Mutter das offen zu gibt und so tut als sei daran kein Fehler. Ich habe mich gestern deshalb schon gefragt, ob sie das ihren Kindern womöglich genauso offen zu gibt. Das fände ich allerdings so erschütternd, dass ich es mir kaum vorstellen mag.
Ja Sippschaft, die Elternteile, die es offen zugeben werden auch kein Geheimnis darum machen, es dem eigenen Kind zu zeigen und auch zu sagen. Ich habe es ja selber am eigenen Leib gespürt. Nur hat meine Mutter es nie öffentlich zugegeben. Sie hat es nur mir und meine Schwester fühlen lassen und auch gesagt. Für das zurückgeschobene Kind ist es dann immer sehr schwer, die Bestätigung von anderswo zu bekommen. Das Leben ist dann wirklich schwer, weil man sich einfach selber als "Abschaum" bezeichnet und sich selber nicht mehr mag.
Mein Exmann wiederum, hat es öffentlich gesagt, gezeigt und auch die Kinder spüren lassen und es auch zumindest meiner Tochter ständig gesagt, dass sie sein Favorit ist. Das hat mein Sohn natürlich gespürt und da ich aber beide Kinder gleich behandeln wollte, weil ich keinen lieber als den anderen hatte, war es schwer einen Ausgleich für meinen Sohn zu finden.
Ich denke, dass es bestimmt auch vorkommt, dass man einen Favoriten unter seinen Kindern hat, aber es sich selber gar nicht eingestehen kann und will, weil man es selber einfach als nicht in Ordnung bezeichnet. Die Dunkelziffer wird da sehr hoch sein. Mit "mutig" meinte ich auch nur, dass man damit rechnen muss, dass einige Menschen es abartig finden und man dann auch sehr hart in der Kritik der anderen Menschen steht.
Ich vermute in der Tat, dass es immer ein Kind gibt, was doch ein klein bischen bevorzugt wird oder wurde. Aber ich finde auch, dass es einen enormen Unterschied gibt, ob man das zum einen zeigt und zum anderen zugibt.
Meine Mutter würde niemals zugeben, dass sie ein Lieblingskind hat und sie gibt sich auch alle Mühe das nicht zu zeigen. Ich könnte deshalb auch keine Vermutungen anstellen. Würde man sie fragen, wäre die Antwort darum auch klar. Sie liebt alle Kinder gleich. Aber es gibt immer jemanden, den man ein bischen bevorzugt.
Bei anderen Verwandten ist es hingegen klar und wenn auch unausgesprochen deutlich sichtbar. Mein Bruder ist DER Lieblingsneffe meines Onkels. Dafür kann ich behaupten, dass Lieblingsenkel meiner Oma zu sein. Nein, ich bekomme nicht automatisch mehr von ihr, als meine Geschwister(im Gegenteil) ich habe andere Privilegien.
Es ist einfach so, dass man das als Mutter nicht zugeben kann und will auch wenn es für einen selbst eigentlich doch im Inneren klar ist, dass man ein Kind "sympathischer" findet.
Ich selbst bin zwar ein Einzelkind und daher konnten meine Eltern keine Unterschiede machen. Aber ich habe ja zwei Kinder und ich kann mich nicht erinnern, das ich eines mal bevorzugen würde. Obwohl mein Nochgatte mir sowas gern unterstellt hat, wenn ich mal mit einr schimpfen musste.
Ich bin aber bestrebt den beiden Damen immer vor Augen zu führen, das kein Kind gleich ist. Selbst bei eineiigen Zwillingen ist das eben nicht so und jedes Kind hat halt seine Stärken und seine Schwächen.
Ich kenne das aber von meiner Oma, welche immer meinen ältesten Cousin bevorzugt hat vor allen anderen Enkeln. Später wurde meine Cousine, welche von meiner Tante mit in die Ehe gebracht wurde, immer benachteiligt. Da war ich aber dann schon in einem Alter, wo ich meiner Oma dazu offen die Meinung gesagt habe.
Nun habe ich auch eine Freundin, welche von frühester Kindheit hintern angestellt wurde. Die Probleme, welche sie noch heute damit hat, sind schon enorm. Und für mich als Mutter ist das unbegreiflich wie man einem Kind offen sagen kann, das es eigentlich gar nicht geplant war und damit die ganze Lebensplanung der Mutter anders gelaufen ist.
Ich war bis ich 12 Jahre alt war selbst ein Einzelkind und mein Bruder kam erst dann, somit kann ich für mich nicht mitreden. Aber ich habe zwei Buben und ich hatte die Ängste in der Schwangerschaft. Aber ich habe den zweiten Sohn genauso lieb wie den ersten.
Dachte immer das ich kein Kind so lieben kann wie mein erstes Kind. Aber ich liebe sie beide und jeden auf ihre Weise. Ich würde schon soweit gehen das ich meine Liebe 50/50 vergebe und nicht etwa 70/30. Sind beides liebe Kind und haben ihre Stärken und Schwächen. Aber es kommt ja nur auf das Herz an.
Ich denke aus Sicht der Kinder gibt es immer Anzeichen, dafür dass die Eltern einen der Geschwister lieber haben. Aber das ist wohl eher das subjektive Empfinden. Ich war früher auch der Meinung, dass meine Eltern meinen kleinen Bruder mehr mögen. Er war eben 7 Jahre jünger und brauchte natürlich viel mehr Aufmerksamkeit als ich, die schon recht selbständig war.
Ich versuche meine Kinder soweit wie möglich gleihc zu behandeln und niemanden zu bevorzugen. Ich glaube auch, dass es mir recht gut gelingt und versuche es auch immer wieder einzurichten, dass ich mit einem bewisst Zeit verbringe und mir darin abwechsel, sod ass sich keiner vor den Kopf gestossen fühlt.
In manchen Momenten könnte ich natürlich immer mal wieder einen verfluchen, in diesen Momenten hab ich ihn dann wohl kurzfristig nicht mehr ganz so lieb. Aber natürlich hab ich beide gleich lieb und könnte mich nicht für einen entscheiden.
Ich erinnere mich immer wieder an eine Reportage über eine Frau, die in den Tsunami kam und ihre beiden Kinder an der Hand hatte. Sie brauchte aber eine Hand frei damit sie und einer der Jungs überleben konnte. So musste sie sich entscheiden, welchen der Beiden sie loslässt und ins Ungewisse lässt. Sie hat den größeren losgelassen, aus Hoffnung dass dieser genug Kraft hat um sich selbst zu retten. Er schaffte es glücklicherweise auch und alle überlebten. Aber ich glaube so etwas ist das allerschlimmste, was eine Mutter erleben kann, sich zwischen ihren Kindern, auf Leben und Tod zu entscheiden.
Es ist leider oft so, dass manche Mütter ihr Lieblingskind haben. Oftmals ist es das Kind, welches oft krank ist und einfach mehr Aufmerksamkeit brauchte. Oder wenn ein Kind besonders lieb ist und wenig Stress macht. Natürlich ist das nicht richtig, wenn eine Mutter ein Kind mehr liebt, aber viele Mütter sind auch nur Menschen und nicht perfekt. Und oftmals ist es manchen Müttern gar nicht bewusst, dass sie ein Kind bevorzugen.
Ich habe auch zwei Kinder und liebe beide gleich. Ich finde auch, dass ich keines der beiden bevorzuge. Aber vielleicht sehen das Außenstehende anders? Ich für mich habe das Gefühl, dass ich beide gleich behandele.
Trotzdem gehört auch viel Mut dazu als Mutter zuzugeben, dass man ein Kind mehr liebt, als das andere. Und oftmals werden diese Mütter schief angesehen, wenn sie so etwas zugeben. Gerade nach der Geburt eines zweiten Kindes fragen sich viele Mütter, ob sie das zweite Kind genauso lieben können. Und bei vielen dauert es auch eine gewisse Zeit, bis sich die gleichen Gefühle einstellen.
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