Hatte Jesus Geschwister?
Weihnachten, die Geburt Christi naht. Da habe ich mir auch so einige Gedanken darüber gemacht. Unter anderem diesen hier: Da ja nur Jesus so bekannt ist und es zur damaligen Zeit üblich war, dass man sehr viele, oder eben mehrere Kinder hatte, möchte ich gerne wissen, ob bekannt ist, ob Jesus Geschwister hatte und wie viel über diese Geschwister - sollten sie denn existieren - bekannt ist.
Warum hatte nur Jesus diese besonderen Gaben oder wurde nur darüber berichtet und über die anderen Geschwister nicht? Kann jemand meine Unwissenheit aufklären?
Na wenn überhaupt hatte er Halbgeschwister. Jesus war das Kind Gottes und das von Maria und die anderen (wenn vorhanden) von Josef und Maria. Damit dürfte dann auch klar sein, worin der entscheidende Unterschied zwischen Jesus und seinen Halbgeschwistern bestand. Die anderen stammten eben nicht von Gott ab.
Ob er nun tatsächlich Halbgeschwister hatte - ich weiß es nicht. Zumal es reichlich verwirrend ist, weil man damals ohnehin von "Bruder" und "Schwester" gesprochen hat, obwohl das nicht der Fall war, sondern eben eine Redensart um zu zeigen, dass man sich nah stand, WIE Bruder und Schwester eben.
Ich meine gelesen zu haben, dass Jesus Brüder hatte und einer davon dann auch erster Begründer der ersten Gemeinde. Vor einigen Jahren habe ich auch eine Geschichte gehört, da ging es ebenfalls um 2 Brüder von Jesus. Da ich aber nicht religiös bin, kann ich dafür auch nicht garantieren. Ich denke da wird ein anderer mehr Ahnung haben. Zum mindest was Annahmen angeht. Genau sagen kann man da sicher kaum was.
Nun ja, das lässt sich so zunächst mal schwer beantworten. Stellst du die Frage nach Jesus Familienverhältnissen aus der Sicht des Christentums oder aus historischer Sicht. Soweit ich weiß, hatte Jesus dem neuen Testament zu Folge keine weiteren Geschwister; seine Mutter war sogar auch nach seiner Geburt immer noch Jungfrau. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, weil ich mit damit nicht so besonders gut auskenne, aber das ist zumindest meiner Erinnerung nach die Antwort auf deine Frage aus religiöser Sicht.
Historisch betrachtet gibt es nur sehr wenige Anhaltspunkte für die tatsächliche Person Jesus, die genau die Dinge getan hat, die Jesus im neuen Testament zugeschrieben werden. Es gibt immer wieder Funde von Gräbern und bestimmten Stätten, die mit der Jesusgeschichte in Verbindung stehen könnten, bisher konnte aber noch nie wissenschaftlich vollständig bewiesen werden, dass es sich dabei wirklich um eine historische Figur handelte.
Was man mit Sicherheit weiß, ist dass es damals tatsächlich üblich war, zu heiraten und viele Kinder zu haben, außerhalb der Ehe gab es eigentlich keine Kinder und keinen Geschlechtsverkehr. Daraus kann man schließen, dass Maria und Joseph wahrscheinlich verheiratet waren, wahrscheinlich gemeinsam auf dem bekannten Wege Jesus gezeugt haben und wahrscheinlich auch noch andere Kinder hatten, und auch, dass Jesus wahrscheinlich selbst verheiratet war und wahrscheinlich auch Kinder hatte. All das kann man aber nur vermuten, weil es eben den damals üblichen Umgangsformen entsprach, es ist also nicht historisch belegt und kann somit auch nicht als Tatsache betrachtet werden.
channale hat geschrieben: Soweit ich weiß, hatte Jesus dem neuen Testament zu Folge keine weiteren Geschwister
Warum steht dann in Markus 6,3 etwas von 4 Brüdern namens Jakobus, Joses, Judas und Simon sowie nicht näher benannten Schwestern? Es ist also belegt, dass Jesus doch schon eine recht weitläufige Verwandtschaft hatte.
channale hat geschrieben: seine Mutter war sogar auch nach seiner Geburt immer noch Jungfrau.
Naja, darüber kann man sich streiten, schließlich steht in Galater 4,4 und Offenbarung 1,1.5 etwas anderes - nämlich dass sie eine Frau war. Jungfrau ist je nach Meinung eine Fehlübersetzung von Matthäus 1,18 und Lukas 1,35.
@Subbotnik: Gut, dann lag ich also falsch. Ich sagte ja, dass ich mir nicht wirklich sicher bin und darüber nicht wirklich bescheid weiß. Danke für die Aufklärung.
Ich als Atheist weiß es auch nur (Details jetzt von Wiki ), weil sich ausgerechnet unser Reli Lehrer, der selber Oberpastor HochzuRoss war sich jedesmal darüber aufgeregt hat, warum soviele Leute glauben, dass Josef und Maria es wohl nicht nach Jesus (oder seiner Meinung: auch davor) auch mal haben knattern lassen - vor allem weil es ja in der Bibel steht .
Er war auch Spezi sich darüber aufzuregen, wieviele Übersetzungsfehler die Bibel enthält, vor allem wenn jedesmal eine Übersetzung in eine andere Sprache übersetzt wurde die wieder eine Vorlage für eine andere war und sich so zwangsweise immer mehr Fehler eingeschlichen haben und man trotzdem so tut, als wäre das die einzige Wahrheit. Oder wie er es gern in seiner Sprache ausdrückte: "Wer glaubt, dass ein Haufen gemästeter Klostertunten, die nicht einmal ihre eigene Sprache richtig beherrschten, ausgerechnet in diese eine fremde fehlerfrei übersetzen hat doch ein Rad ab!".
Wenn man es nach der Bibel nimmt, dann sind wir alle Brüder und Schwestern von Jesus. Ich bin nicht so bibelfest wie Subotnik, aber ich denke, dass es schon Geschwister gibt, die zumindest Halbgeschwister sind und die "Zauberkräfte" hatte eben nur Jesus, weil der auch direkt von Gott abstammen soll und laut katholischem Glauben ja Maria sogar unbefleckt empfangen hat.
Ob man das alles so glauben darf und sollte, wie es in der Bibel steht, ist fraglich. Vielleicht sollte da jeder seine eigene Phantasie spielen lassen.
Laut der Lehrmeinung der katholischen Kirche hat Maria ihren Sohn Jesus als Jungfrau empfangen. Dieser Grundsatz des Glaubens wird im katholischen Glaubensbekenntnis festgehalten. "Empfangen vom heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria" heißt ein Teil des Glaubensbekenntnisses der Katholiken. Das ist natürlich kein Bibelzitat, aber einer der zentralen katholischen Glaubenssätze.
Nach der katholischen Kirche bezieht sich die unbefleckte Empfängnis gar nicht auf die Empfängis Jesu. Anna, die Oma von Jesus hat Maria, die Mutter von Jesus, unbebefleckt empfangen. Das heißt, Maria kam auf die Welt, ohne von der Erbsünde befleckt zu sein. Unbefleckt heißt deshalb natürlich nicht, dass Anna keine Ketchupflecken auf der Kochschürze hatte und auch nicht, dass Maria ohne Geschlechtsverkehr empfangen wurde. Anna und Marias Vater haben Maria auf dem auch heute noch üblichen Wege der Zeugung gezeugt.
Die Erbsünde erbt, laut christlicher Glaubenslehre, jeder Mensch. Da laut der christlichen Lehre alle Menschen von Adam und Eva abstammen, haben sie alle die Schuld für die Sünden von Adam und Eva geerbt. Zur Erinnerung: Im Paradies haben Adam und Eva laut altem Testament eine Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen, obwohl Gott das verbat. Deshalb wurden sie aus dem Paradies verjagt und galten seither als Sünder, ebenso wie alle ihre Nachfahren, also wir alle.
Zurück zur Jungferngeburt: Natürlich ist man nach heutiger naturwissenschaftlicher Lehrmeinung zur Ansicht gekommen, dass Menschen sich nicht ohne Geschlechtsverkehr zwischen einem menschlichen Männchen und einem menschlichen Weibchen fortpflanzen können. Somit gehört die jungfräuliche Geburt augenscheinlich in das Reich der Mythen und Legenden.
Für diejenigen, die gläubig sind, ist es denke ich nicht von elementarer Wichtigkeit, ob die Aussagen der Bibel tatsächlich historische Fakten sind oder nicht. Man glaubt eben das, was man bzw. die Kleriker als Kernsatz des Glaubens verkünden. Entweder man glaubt es oder lässt es sein. Es ist ja keiner gezwungen zu glauben.
Auch der Volksmund sagt: Glauben ist nicht Wissen. Um zu Glauben muss man also sich nicht auf Tatsachen beschränken. Glauben beinhaltet immer ein gewisses Maß an Mysthik und an Legenden. So ein vollkommen nüchterner Glaube wäre ja auch total langweilig und ohne Zauber. Da könnte man ja genausogut eine Religion aufmachen, die auf der Relativitätstheorie basiert. Da ist alles durch nachrechnen überprüfbar und alles beruht auf Fakten. Aber offensichtlich finden solche Gedankenkonstrukte kein Gläubigen, da sie vollkommen berechenbar und ohne Überraschungen sind.
Da Glauben keine wissenschaftlich beweisbaren Lehrsätze als Grundlage braucht, können Religionen entstehen, die zum Glück nicht nachweisen müssen, ob sie eine Daseinsberechtigung nach der Ansicht der Wissenschaft haben. Das finde ich auch gut so.
Zurück dazu, was in der Bibel zur jungfräulichen Geburt steht: Matthäus schreibt, dass Maria schon vom heiligen Geist schwanger war, als Maria und Josef nur verlobt waren. Josef wollte sie erst verstoßen, als er das feststellte, da er mit ihr noch nicht verheiratet war (und nach den damaligen Gepflogenheiten auch noch keinen Geschlechtsverkehr hatte). Es muss also ein anderer der Vater sein, als Josef. In der Nacht kam, zumindest laut Mathäus ein Engel Gottes zu Josef und teilte im mit, dass das Baby vom heiligen Geist sei und Josef seine Frau getrost heiraten kann. Vergleiche dazu: Mathäus 1, 18 bis 20.
Durch den Propheten Jesaja im alten Testament wurde dieser Vorfall bereits prophezeit. Auch dies erwähnt Mathäus. Die Prohezeiung lautete, dass die Jungfrau schwanger werde und einen Sohn auf die Welt bringen werde. Ferner wird auch von Mathäus gesagt, dass Josef die Maria bis zur Geburt nicht berührt haben soll. Vergleiche dazu Mathäus 1, 22 bis 25. Damit ist eigentlich egal, ob die korrekte Übersetzung Jungfrau oder junge Frau heißt. Josef ist in jedem Fall nicht der Erzeuger von Jesus. Zumindest laut Matthäus.
Ich habe mal im Bibellexikon von Reclam nachgeschlagen. Zur Jungfrauengeburt steht da was ganz interessantes: In der Antike wurde Helden wie Herakles und Königen wie Alexander dem großen nachgesagt, dass sie von jungfräulichen Müttern geboren wurden und deshalb so besonders seien. Nun ist der christliche Glauben in einem gewissen historischen Kontext entstanden. So passte es also ganz gut, dass das Volk davon überzeugt war, dass ihr Held Jesus ebenso von einer Jungfrau geboren worden sein muss. Das halte ich für die plausiblere Erklärung. Das Christentum musste damals ja auch den Nerv der Zeit treffen, um möglichst viele Anhänger zu gewinnen. Wenn dann einige Lehrsätze schon im Volksglauben verankert sind, erreicht man ja eine viel einfachere Verbreitung. Und nur so konnte man dem Volke auch erklären, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Sonst hätte ja jeder Kreti und Pleti auch behauptet, Sohn oder Tochter Gottes zu sein.
Übrigens ist Lukas der Meinung, dass Jesus durchaus Josefs Sohn ist. Vergleiche dazu Lukas 3, 23 bis 38, wo Lukas den gesamten Stammbaum Jesu aufführt. Auch Johannes schreibt, dass Jesus Josefs Sohn sei. Vergleiche dazu: 1, 45 und 6, 42.
Wenn man es also ganz genau nimmt, ist Jesus offensichtlich während einer vorehelichen Eskapade gezeugt worden. Aber was solls. Übrigens gab es auch zu biblischen Zeiten Sex außerhalb der Ehe. In der Bibel wird eine Ehebrecherin bei Johannes beschrieben (vergleiche Johannes 8 ), die nach dem mosaischen Gesetz gesteinigt werden soll. Jesus sagt den Umstehenden, dass nur diejenigen die Ehebrecherin mit Steinen bewerfen dürfen, die noch nie gesündigt haben. Es gab also damals durchaus Ehebruch, nur sollte man sich bei solch martialischen Strafen damals tunlichst nicht dabei erwischen lassen. Also waren auch damals die normalen Menschen nicht heiliger als die heutigen.
Da es damals keine sicheren Verhütungsmittel gab außer Schafblasen und Koitus interruptus wir Jesus sicherlich auch Geschwister gehabt haben. Da das allerdings für die Bibel eher nebensächlich ist, wird darauf kaum näher eingegangen. Einige werden in der Bibel namentlich erwähnt. Und aufgrund der Verhütungssituation damals ist davon auszugehen, dass das wirklich leibliche Geschwister bzw. Halbgeschwister waren.
Manche Leute, z. B. Dan Brown, gehen sogar noch weiter und behaupten, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet und hatte auch eine ganz normale Ehe mit Sex mit ihr und sogar selbst eine Tochter namens Sarah. Laut dem Philippusevangelium soll Jesus Maria Magdalena geküsst haben. Da das Philippusevangelium nicht allgemein anerkannt ist, verbannen viele diese Ansicht in das Reich der Mythen. Aber ich sehe keinen Grund, warum Jesus nicht verheiratet gewesen sein soll.
trüffelsucher hat geschrieben:Zurück zur Jungferngeburt: Natürlich ist man nach heutiger naturwissenschaftlicher Lehrmeinung zur Ansicht gekommen, dass Menschen sich nicht ohne Geschlechtsverkehr zwischen einem menschlichen Männchen und einem menschlichen Weibchen fortpflanzen können.
Nun ja. Es ist ja tatsächlich so, dass eine Frau unter gewissen Umständen auch ohne direkte Penetration durch einen Mann schwanger werden kann. Vielleicht haben Maria und Joseph ja auch tatsächlich nicht miteinander geschlafen, aber leidenschaftliches Petting praktiziert und so ist sie dann schwanger geworden und es wusste wirklich keiner, warum genau. Das nur mal so als Gedanke nebenbei.
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