Abschlussfeier im Sportverein - Habe ich zu wenig gemacht?
Ich bin in einem Sportverein seit einiger Zeit und habe dort auch die Leitung. Das bedeutet, dass ich eben für die Organisation und die Finanzen zuständig bin und es beispielsweise auch immer ein großes Problem um Sponsoren gibt. Wir müssen für Tuniere in den Sommermonaten oft in anderen Städte reisen und das funktioniert nur, wenn wir dort auch übernachten und das muss eben auch alles finanziert werden. Das können wir aber nur, wenn wir Sponsoren haben und um die kümmere ich mich eben. Ein Sponsor ist der Vater zweier Mitspieler unserer Mannschaft. Der spendet das ganze Jahr über schon eine Menge Geld und nun rief er mich vor einigen Wochen an und hat mich gefragt, ob das OK wäre, wenn wir in diesem Jahr einen Saisonabschluss feiern würden. Er bot an, wir könnten das in ihrem Haus (das seiner Frau und seiner zwei Kinder) machen und er würde für das leibliche Wohl sorgen und wir müssten das nicht aus der Mannschaftskasse bezahlen. Natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut.
Ich habe dann noch mehrmals mit ihm telefoniert, weil die Planung natürlich trotzdem stattfinden musste. WIr haben uns dann auf einen Termin geeignet und er sagte mir dann, sie hätten bei einem Lieferservice ein Bufett bestellt. Wir waren insgesamt eh nur 20 Personen, deshalb war das jetzt auch räumlich keine große Sache. Die haben das dann in ihrem Hobbyraum gemacht. Vorher telefonierte ich sogar noch mit seiner Frau, die wissen wollte, ob sie etwas zum Dessert machen soll und ich meinte, ich könne doch auch Kuchen backen und Mousse mitbringen oder sowas, aber sie lehnte das ab und meinte, sie würde das schon machen (für 20 Leute ist das jetzt auch nicht so eine Heidenarbeit!). Also willigte ich eben ein. Dann kam ich am Tag der Party auch noch extra 1 Stunden früher zu den Gastgebern, um noch etwas zu helfen, aber es war schon alles fertig als ich kam. Ich habe der Gastgeberin dann noch einen schönen Strauß Blumen mitgebracht und ich habe noch 5 Tüten Chips und diverses Knabberzeug mitgebracht, damit ich wenigstens etwas beigesteuert habe.
Als es dann aber auf die spätere Stunde zuging, habe ich der Frau des Gastgebers angemerkt, dass sie offenbar stinksauer ist und ich wusste überhaupt nicht, was los ist. Sie machte eine Schokomousse und ich habe dann gesagt, wie lecker ich die finde, weil ich ihr einfach ein Kompliment machen wollte und als Reaktion kam dann ein 'Du hast doch gesagt, ich soll die machen.' - Als hätte ich ihr irgendeinen Auftrag erteilt, dabei hat sie sich doch selbst angeboten. Am Ende ärgerte sie sich dann total darüber, dass niemand ihren Kuchen gegessen hat und vom Mousse noch die Hälfte übrig war und ständig kamen so dumme Sprüche wie '...und du hast noch gedacht, wir bräuchten zwei Kuchen und jetzt steht hier alles rum!' - Dabei habe ich lediglich gefragt, ob ich noch einen zweiten Kuchen machen sollw enigstens. In meinen Augen habe ich nicht falsch reagiert. Ich habe meine Hilfe oft angeboten und letztendlich war es doch ein Angebot ihres Mannes, dieses Fest in ihrem Hause auszutragen und für alles zu sorgen. Ich denke eher, dass sie lediglich auf ihren Göttergatten sauer ist, weil vermutlich die meiste Arbeit an ihr hängen geblieben ist, aber das scheint sie offenbar nur dadurch zu ertragen, indem sie mir das Gefühl gibt, ich hätte nicht genug gemacht.
Es gibt Menschen, die bieten sich gerne an und wenn das entweder nicht so gut ankommt, oder kaum einer die Arbeit würdigt die sie machen, werden sie stinkig. Aus diesem Grund sollte man nie Dritte sowas machen lassen.
Da ist es wirklich besser, wenn man sowas selber in die Hand nimmt auch wenn es einen Heidenaufwand bedeutet. Sicherlich ist es besser, wenn du das nächste mal das Zepter in die Hand nimmst und anderen nur Aufgaben zuordnest (natürlich muss man dann selber das meiste machen).
Nein, du hast nicht falsch reagiert - aber ein bischen naiv war es schon. Du hast wirklich angenommen, die machen das, weil sie nichts zu tun haben? Wenn dann macht man das, um sich selbst feiern zu lassen und wenn das nicht entsprechend gewürdigt wird - wird man sauer. Kinder (ich gehe davon aus, dass solche in dem Sportverein sind) können das nicht entsprechend würdigen.
Da trifft man eben ganz selten auf Leute, die das machen, weil sie nett sind und ohne was dafür zu wollen (auch Lob usw. wollen viele und setzen es eben vorraus). Die lassen sich dann leider auch nicht mit einem Blumenstrauß "abspeisen". Klingt gemein, ist aber so. Dann stellt man es lieber so dar, als hätte man die Arbeit machen MÜSSEN, um einen anderen Grund haben zu können, sauer zu sein.
Ich habe die Erfahrung schon vor Jahren gesammelt und da habe ich auch gesehen, auf wen man sich wirklich verlassen kann. Wenn man es nicht selber macht, ärgern man sich. Gerade wenn man will das alles perfekt und schön wird.
Nur vorneweg: Nein, wir sind haben keine 'Kinder' im Sportverein. Ihr beide Kinder sind jeweils auch schon 19 (Zwilling) und die Jüngsten bei uns. Wahrscheinlich war ich wirklich zu naiv und dachte, sie bieten ihre Hilfe an, weil sie das gerne machen. Wir hatten noch niemal so etwas gemacht wie einen Saisonabschluss, weil dafür immer das Geld fehlte um mit allen essen zu gehen in einem Restaurant und bei mir ist der Platz einfach nicht dafür da. Da habe ich nicht direkt vermutete, dass hinter dem Angebot der Familie etwas steckt, das dafür sorgen könnte, dass ich mir am Ende so vorkomme als hätte ich etwas falsch gemacht.
Zumal ich noch eine kurze Ansprache gehalten habe an dem Abend und meinen ganz besonderen Dank natürlich den Gastgebern gegolten hat. Dafür ernteten sie dann selbstverständlich auch Applaus und ich habe mich auch bei meiner Ankunft nochmal speziell bedankt und als ich ging auch wieder. Zudem hat jeder, der dort aufkreuzte für die Dame einen Strauß Blumen dabei und bedankte sich außerdem ganz herzlich. Ich wusste am Ende wirklich nicht mehr wie sehr ich noch zeigen soll, dass ich dankbar bin. Und vor allem ist mir auch echt rätselhaft, was sie genau erwartet hat. Sie hat genug Dank erhalten in meinen Augen und das Essen wurde auch gewürdigt, aber es war eben offenbar einfach zu viel.
Am Ende hat sie übrigens auch noch angeboten, wir könnten das im nächsten Jahr wieder bei ihnen machen. Aber ich bin mir sicher, dass ich das nicht annehmen würde. Dann bezahle ich die Feier lieber selbst und habe die ganze Arbeit, bevor ich mir am Ende wieder so vorkomme als müsste ich zu Kreuze kriechen.
Hallo!
Ich finde, dass du dir nichts vorzuwerfen hast. Du hast oft genug deine Hilfe angeboten und gesagt, dass du dies oder jenes mitbringen oder machen könntest, daher trifft dich keine Schuld. Die Gastgeber haben ja immer wieder gesagt, dass alles keine Arbeit und kein Problem sei und sie das schon machen würden.
Ich denke auch, dass die Frau einfach verletzt war, dass ihr Essen nicht so große Abnahme gefunden hat und sie vielleicht zu wenig Anerkennung und Lob dafür bekommen hat. Falls ihr nochmal dort feiern solltest, kannst du ja klar sagen, dass du diesmal einen Kuchen machst oder eben ein Nachtisch und du eben tatkräftig bei den Vorbereitungen mit machen möchtest.
Aber sie hat ja mit dem Essen beispielsweise gar keine Arbeit gehabt, weil sie einen Partyservice für die Hauptmahlzeit bestellt haben. Sie hat lediglich einen Kuchen gebacken und eine Schüssel Schokolademousse gemacht. Das sind Sachen, für die selbst ich nicht länger brauche als insgesamt 60 Minuten. Deshalb ist es für mich auch so unverständlich weshalb sie sich derartig aufgespielt hat, weil sie doch kaum etwas machen musste, was das Essen betrifft.
Also ich möchte bei denen keinesfalls im nächsten Jahr wieder feiern. Die Anderen fanden es zwar ganz nett dort, aber die mussten sich auch nicht ständig so blöde Sprüche anhören, weil sie eben einfach 'Gäste' waren. In der Augen der Gastgeberin war ich ja offenbar die eigentliche Gastgeberin, die sich unverschämterweise bei Anderen einfach selbst einlädt. Wie oben schon geschrieben: Im nächsten Jahr werde ich einfach alles selbst machen und wir gehen zusammen etwas essen (dieses Mal aber ohne Anhang in Form der Eltern oder Partner). Dann muss ich mich danach auch nicht blöd fühlen.
Hallo Sippschaft, ich denke mal, dass Du den Ärger für etwas einstecken musstest, was Du gar nicht zu verantworten hattest. Wenn ich nämlich solche Situationen mit derartigem Ausgang in meinem Dunstkreis retrospektiv betrachte, dann war es immer so, dass der Göttergatte aus irgendwelchen Gründen anderen etwas Gutes tun wollte und seine Gattin damit einfach überfahren hat. Diese wiederum wehrt sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht, macht dagegen gute Mine zum (für sie) bösen Spiel und erfüllt die Erwartungen ihres Gatten.
Solche Situationen kann man als Außenstehender in der Regel gar nicht beeinflussen. Ich fürchte sogar, egal was Du gemacht hättest - es wäre sowieso falsch gewesen. Hättest Du vielleicht Kuchen oder eine Mousse mitgebracht, dann hättest Du damit vielleicht in den Augen der Gastgeberin angedeutet, deren hausfrauliche Qualitäten nicht genug gewürdigt. Das aber ist eben auch nicht Deine Schuld oder auch Sache, sondern das hat dann auch andere Gründe. Du kannst höchstens Eurem Sponsor gegenüber andeuten, dass sich seine Frau offensichtlich überfahren (nicht überfordert!) fühlte und dass man da in Zukunft sensibler sein müsste.
Ein anderer Punkt betrifft die Blumensträuße. Klar ist das eine nette Geste, aber etliche Blumensträuße? Wenn es doch noch mal zu einer Feier dort kommt, dann solltet Ihr überlegen, ob man nicht vielleicht ein anderes Dankeschön übergeben kann, das vielleicht mehr Nutzen hat. Ein Gutschein für einen Wellnestag oder so. Die sind auch nicht wesentlich teurer, aber irgendwie doch nützlicher.
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