Kind oft krank und zu wenig Pflegeurlaub - wie schaffen?

vom 02.12.2009, 15:58 Uhr

Hallo,

unser Sohn geht nun seit April 2009 in den Kindergarten - eine Kleinkindergruppe - und holt sich dort momentan so ziemlich jede Krankheit. Es war nun schon sehr häufig zu Hause, weil er krank war und hatte alleine in den letzten Wochen wegen Bronchitis, Bindehautentzündung und Angina jeweils eine Woche zu Hause.

Nun ist es so, dass mein Mann und ich das große Glück haben, dass sich meine Oma um unseren Sohn kümmern kann, wenn er krank ist. Wenn alle Stricke reißen kann außerdem noch mein Vater auf unseren Sohn aufpassen. Dennoch frage ich mich, wie andere Familien mit dem Pflegeurlaub über die Runden kommen.

Bei uns in Österreich bekommt jeder 10 Pflegeurlaubstage - egal, wie viele Kinder man hat und egal, ob man einen Partner hat oder alleinerziehend ist. In unserem Fall bedeutet das, dass mein Mann und ich gemeinsam 20 Tage zur Verfügung haben. Wie bereits erwähnt, hätten wir aber ohne die Hilfe meiner Oma alleine in den letzten 4 bis 6 Wochen schon 15 Tage verbraucht!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist hier in Deutschland nicht anders und dadurch habe ich damals, als meine Kinder klein waren 2 Jobs verloren, weil ich keinen hatte, der auf die Kinder aufpasste. ich habe mich ein paar mal selber krank schreiben lassen, aber das macht auch nicht jeder Arzt.

Da ich 2 Kleinkinder hatte und alleinerziehend war, war es sehr schwer für mich und dadurch konnte ich dann auch nicht arbeiten gehen. Jeder Arbeitgeber hat als erstes gefragt, ob ich Kinder habe, wie alt sie sind und was ich mache, wenn sie krank sind und so konnte ich sämtliche Jobs vergessen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nun man kann mit dem Pflegeurlaub schon über die Runden kommen, wenn man erstens sämtliche Tricks kennt und vor allen Dingen nutzt, sich also nicht über Wochenende/Feiertage die Pflege des Kindes attestieren lässt. Wenn man das Kind auch schon mal schon oder noch kränkelnd in die Einrichtung gibt. Wenn man einen Job hat, bei dem man sich die Arbeitszeiten völlig frei einteilen kann oder aber selbstständig ist.

So sarkastisch das klingt, so oft ist dies traurige Wahrheit und oft genug Thema (zumindest) in unserer Einrichtung. Oft genug bleibt die Eltern nämlich nur die zweite Möglichkeit, weil sie trotz Tricks die Pflegetage zu schnell ausgeschöpft haben und keine andere Person einspringen kann - es soll ja durchaus Großeltern geben, die selbst noch erwerbstätig sind. Möglichkeit drei ist ja auch nicht in allen Berufen möglich.

Ich selbst habe meinen Höchststand bei 80 Kranktagen des Kindes. Ein Zustand, bei dem wohl jeder Arbeitgeber die Hände über den Kopf oder besser die Notbremse gezogen hätte. Glücklicherweise kann ich mir meine Zeit selbst einteilen und bin damit nicht abhängig.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Das ist hier in Deutschland nicht anders und dadurch habe ich damals, als meine Kinder klein waren 2 Jobs verloren, weil ich keinen hatte, der auf die Kinder aufpasste. ich habe mich ein paar mal selber krank schreiben lassen, aber das macht auch nicht jeder Arzt.

Da ich 2 Kleinkinder hatte und alleinerziehend war, war es sehr schwer für mich und dadurch konnte ich dann auch nicht arbeiten gehen. Jeder Arbeitgeber hat als erstes gefragt, ob ich Kinder habe, wie alt sie sind und was ich mache, wenn sie krank sind und so konnte ich sämtliche Jobs vergessen.

Eigentlich ist es schon ein Wahnsinn wie man als alleinerziehende Mutter vom Staat allein gelassen wird. Was hättest du denn für eine Möglichkeit gehabt, außer selbst in Krankenstand zu gehen? Du kannst die Kinder ja nicht krank alleine zu Hause lassen! Es tut mir schon sehr leid, wenn ich sowas lese. Der Jobverlust ist doch nichts alltägliches und ich wäre ziemlich fertig wenn ich meine Arbeitsstelle verlieren würde. Andererseits verstehe ich den Arbeitgeber.

In dem Fall kann man sich eh nur auf Familie oder Bekannte verlassen, die vielleicht einspringen können. Ich würde mir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, bevor ich ein Kind bekomme. Ich glaube wenn ich keine Familie hätte die hinter mir steht und mir helfen könnte, würde ich die Familienplanung auch nicht so schnell beginnen. Ich wüsste nicht wie ich über die Runden kommen soll, falls mein Partner und Vater des Kindes und ich uns trennen.

Eine weitere Instanz könnte der Vater der Kinder, des Kindes sein. Immerhin ist er der Vater und könnte im Notfall sicher auch zu Hause bleiben und auf das Kind aufpassen. Auch wenn er hierfür einen Urlaubstag braucht - das sollte einem Vater sein Kind schon Wert sein (?).

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mir haben die 20 Tage, die ich als Alleinerziehende habe bisher immer gereicht. Nächstes Jahr wird mein Kind allerdings 12, dann fällt die Kinderkrankschreibung ja sowieso komplett weg. Wobei man ein wirklich krankes Kind mit 12 auch nicht den ganzen Tag allein zu Hause lassen kann. Wie ich das dann löse, weiß ich auch noch nicht.

Eigentlich bleibt einen nur Urlaub zu nehmen oder sich eben selbst krank schreiben zu lassen. Oft ist man ja selbst auch krank, weil man sich einfach zu Hause gegenseitig ansteckt. In solchen Fällen habe die die Krankschreibung immer auf mich genommen, da ich so einfach die Pflegetage für das Kind für den Notfall sparen konnte. Die letzte Möglichkeit wäre dann nur noch eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit. Aber das ist nun auch nicht gerade erstrebenswert.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


ChaosXXX hat geschrieben:Mir haben die 20 Tage, die ich als Alleinerziehende habe bisher immer gereicht. Nächstes Jahr wird mein Kind allerdings 12, dann fällt die Kinderkrankschreibung ja sowieso komplett weg.

Wenn man Alleinerziehend ist hat man 20 Tage? Ich dachte es bleibt bei den 10 Tagen! Das fände ich dann wenigstens fair. Und darf ich fragen wieso es ab 12 Jahren wegfällt? Kenne mich grundsätzlich mit diesen Regeln kaum aus. Man kann ja auch für den Ehemann Pflegeurlaub nehmen, der ist ja auch älter als 12 Jahre alt ;)

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja, als Alleinerziehende(r) hat man 20 Tage zur Verfügung. Also zumindest hier in Deutschland. Wenn man das gemeinsame Sorgerecht hat, dann hat auch bei einer Trennung jeder 10 Tage, aber man kann sich die gegenseitig übertragen. Wenn man getrennt ist und der andere auch noch weiter weg wohnt, macht das natürlich Sinn. Dafür bekommt man ein Formular von der Krankenkasse und muss das ausfüllen.

Die Möglichkeit sich für die Betreuung des Kindes krankschreiben zu lassen und damit auch Geld von der Krankenkasse zu bekommen, gibt es einfach nur bis zum 12. Geburtstag des Kindes. Wer sich das mal ausgedacht hat, weiß ich auch nicht. Auch sind die Medikamente für Kinder dann nicht mehr zuzahlungsfrei.

Direkter Pflegeurlaub ist ja noch etwas anderes. Zumal man den ja auch von niemanden bezahlt bekommt. Nur weil das Kind krank ist, ist es ja noch kein Pflegefall im eigentlichen Sinne. Natürlich kann ich mir vom Arzt auch eine Krankschreibung für ein zwölfjähriges Kind geben lassen, um sie dem Arbeitgeber vorzulegen. Allerdings bekäme ich in dem Fall weder vom Arbeitgeber, noch von der Krankenkasse Geld für diesen Zeitraum. Es wäre also eine unbezahlte Freistellung. Ob sich das jeder leisten kann, wage ich zu bezweifeln. Daher wäre es besser (bezahlten) Urlaub zu nehmen wenn es möglich ist oder sich eben selbst krank schreiben zu lassen. Wie gesagt, oft ist man ja wirklich auch gleich mit krank. Ich hatte sogar einmal gleichzeitig mit meinem Zwerg eine Lungenentzündung. Bei ihm war es schlimmer und insgesamt waren wir sechs Wochen zu Hause. Das wäre dann schon knapp geworden mit den 20 Tagen. Aber eine Woche hatte ich sowieso Urlaub, drei Wochen war ich selbst krank geschrieben und die letzten Zwei Wochen (also 10 Arbeitstage) hatten wir dann noch eine Kinder-AU.

Man sollte bei diesen Kinderkrankschreibungen darauf achten, dass sie immer nur von Montag bis Freitag gelten. Denn die Krankenkassen rechnen nicht die Arbeitstage, sondern die wirklichen Tage ab. Wenn ein Kind also zwei Wochen hintereinander krank ist, sollte man sich lieber zweimal von Montag bis Freitag krank schreiben lassen, denn sonst hat man zwei Tage für das Wochenende dazwischen verschenkt.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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