Mein Großer ist auf kleiners Geschwisterchen eifersüchtig

vom 02.12.2009, 09:43 Uhr

Ich habe 2 Kinder, einer ist 4 Jahre und der kleine ist 1,5 Jahre alt. Am Anfang ist ja der Große noch damit auch klar gekommen, doch seitdem der kleine immer aktiver wird und auch an sein Spielzeug geht, ist alles anders. Er fängt an ihn zu hauen und er nimmt ihm immer alles weg.

Ich weiss nicht mehr was ich machen soll, ich erkläre ihm immer alles, tue echt alles damit er sich einfach nicht so vernachlässigt fühlt, er zeigt dem kleinen doch aber dann immer wieder das es ihm alles zu viel ist, teilen mag er auch nicht mit ihm!

Ich versteh das es schwierig ist sich da umzustellen und sich an die Situation zu gewöhnen. Wie habt ihr das denn gemacht, damit die Großen sich nicht so stark dann vernachlässigt fühlen?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Vielleicht ist es ja möglich, mit dem Großen mal etwas alleine zu unternehmen, evtl. wenn der Kleine schläft oder wenn beispielsweise jemand (der Papa/Lebensgefährte/Freundin) sich in der Zeit um den Kleinen kümmert.

Ich kann mir nämlich vorstellen, dass sich der Große unter Umständen manchmal einfach gestört fühlt, wenn er beispielsweise etwas Konstruktives bauen möchte oder gerade ein Puzzle macht und der Kleine dann wieder alles zunichte macht oder ihn stört. Ich hatte selbst einen kleinen Bruder und kenne das Gefühl zu gut, dass er oft einfach Störfaktor war und ich keine Ruhe vor ihm hatte.

Mit 4 Jahren sollte es aber auch möglich sein, ein vernünftiges Gespräch mit ihm dem großen Bruder führen und ihm zu erklären, dass der kleine Bruder es nicht böse meint, wenn er mal ein Spielzeug wegnimmt, da er einfach noch sehr klein ist - das in Verbindung einer gelegentlichen Auszeit, sprich Zeit alleine mit Mama oder auch einfach Zeit für sich könnte denke ich schon etwas helfen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst habe zwar nur einen Sohn im Alter von zwei Jahren, habe es aber schon bei Freundinnen und auch bei meinen Kindern im Kindergarten miterlebt, dass es tatsächlich viel bringt, wenn die Mutter auch mit dem großen Kind etwas alleine unternimmt.

Plant doch einfach jede Woche einen Tag oder ein paar Stunden gemeinsam ein, die wirklich nur euch beiden gehören. So weiß dein großer Sohn, dass er nicht nur die zweite Geige spielt und auch mal deine volle Aufmerksamkeit bekommt. Er wird sich sicher darüber freuen, jede Woche etwas andere mit dir unternehmen zu können und auch Zeit mit dir alleine zu verbringen.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei meiner Schwester und mir war es damals ähnlich. Sie musste jedoch sogar gleich nach meiner Geburt ein Geschenk bekommen um mich überhaupt irgendwie zu akzeptieren.

Nachdem ich dann älter wurde, war sie auch immer total sauer, wenn ich dann mal mit irgendetwas gespielt habe oder mal von meinen Eltern gedrückt wurde und sie nicht, weil sie gerade nicht in der Nähe war. Mein Eltern haben es damals so gemacht, dass mein Papa sich eigentlich mehr um meine Schwester gekümmert hat und meine Mama sich um mich.

Anfangs war dies auch in Ordnung, aber mit der Zeit seilte sich meine Schwester total von meiner Mutter und mir ab und nur noch Papa konnte ihr irgendwas verbieten, weil sie auf meine Mutter nicht mehr gehört hat. Daher konnten sowohl Mama als auch Papa nie ausgehen, weil meine Schwester meinen Vater immer um sich brauchte und wenn meine Mama weg war, dann gab es auch Ärger, weil ich dann auch zu Papa gegangen bin.

Deshalb würde ich ganz vorsichtig sein, was Ratschläge angeht, weil diese Reaktion bei manchen Kindern nicht nur eine Phase ist, sondern eine Störung. Meine Eltern sind damals mit meiner Schwester zu einer Familienberatung gegangen und da wurde allen ganz gut geholfen. Ich würde somit auch an deiner Stelle so etwas aufsuchen, weil man so sicher gehen kann, dass entweder echt nichts ist, oder falls etwas ist kann man dies ändern. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück!

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Gleiche Problem hatten meine Eltern auch. Ich bin die Jüngste und mein Bruder ist knapp 3 Jahre älter. Als ich geboren wurde war alles in Ordnung. Auch mit den ersten 1 1/2 Jahren war alles super. Dann find er an, nicht mehr zu sprechen. Als mein Bruder dann auch in den Kindergarten "musste" fing es an, dass er eifersüchtig wurde. Er hat es eben nicht verstanden, warum er jetzt "abgeschoben wird" und ich den ganzen Tag zu Hause bei Mama bin. Er hat es eben nicht verstehen können und wollte so, vielleicht mehr Aufmerksamkeit erwecken. Es hat glaube etwa ein Jahr gedauert, bis er wieder richtig sprach.

Meine Eltern haben das aber auch so geregelt, dass er dann statt an 5 Tagen nur 3 Tage die Woche in den Kindergarten gehen musste. Eben um auch zu zeigen, dass der Kindergarten keine "Strafe" ist und er dort hin nicht "abgeschoben" wird. Auch, um Ihm zu zeigen, dass ich zu Hause nicht verwöhnt werde, da ich ja die ganze Zeit nur schlief. Somit konnte "Mama" mit mir nicht die ganzen Stunden schmusen, was er vielleicht dachte. Die Erzieherinnen waren damit zwar nicht einverstanden, aber meine Eltern hielten es für richtig, weil sie meinem Bruder ja in irgendeiner Weise entgegen kommen wollten, damit er merkt, dass er nicht vernachlässigt wird und ich nicht anders behandelt werde.

Meine Eltern haben sich auch alleine mit meinem Bruder beschäftigt, wenn ich geschlafen habe, damit das Gefühl der "zweiten Geige" vergeht. Sie haben mit uns aber auch wirklich offen gesprochen und uns alles erklärt, so dass wir auch genau wussten was wir dürfen und was nicht. Ich finde es auch wichtig, dass man mit dem Kind spricht und ihm auch wirklich sagt, dass man es wegen dem zweiten Kind nicht weniger lieb hat. Eben damit dieses Gefühl der "Eifersucht" gar nicht so groß wird. Sie haben auch immer darauf geachtet, dass keiner mehr/weniger als der andere bekam. Es ist sicherlich nicht einfach, jedem die Gleiche Aufmerksamkeit zu schenken, weil ein kleines Kind mehr Aufmerksamkeit benötigt, aber man sollte auch beachten, dass dadurch dann solche Konfliktsituationen entstehen.

Ich würde dir wirklich raten, in "ruhigen Zeiten", wo der Kleine schläft, dich mit dem Größeren ausgiebig zu beschäftigen. Etwas basteln oder ihm was vorlesen, kuscheln eben so, dass er merkt dass er immer noch genauso geliebt wird wie auch vorher. Auch sagen, dass der Kleine eben noch klein ist und Dinge, die der Große schon kann, nicht alleine machen kann. Der Kleine muss die Dinge erst noch lernen, die der Große schon mit Bravur gelernt hat. Du musst auf jedenfall viel mit ihm sprechen und ihm das Gefühl geben, dass er nicht weniger gemocht wird und ihm das wirklich erklären und nicht nur einfach sagen. Doch du musst wirklich darauf achten, dass du den Kleinen nicht z.B. was zum Spielen kaufst und dem Großen dann nicht. Entweder beide oder keiner, damit keine Eifersucht entsteht.

Beiden das Gleiche zu kaufen ist (noch) schwierig. Aber vielleicht machst du es so, dass sich der Große sein Spielzeug aussucht und ihr dann gemeinsam das Spielzeug für den Kleinen aussucht. So wird er auch mit einbezogen. Versucht doch mal, ob ihr euch gemeinsam mit dem Kleinen beschäftigt. Wenn der Große merkt, dass er mit Einbezogen wird und nicht aussen vor gelassen wird, fürhlt er sich evt. auch nicht abgeschoben.

Wie gesagt, meine Eltern haben viel mit uns gesprochen und uns alles erklärt. Sie haben nicht einfach gesagt nein du darfst das nicht. Sie haben sich wirklich Zeitgenommen und es ausführlich erklärt, damit ein Kind das auch verstehen kann. Sicherlich ist es schwierig, aber nur so kann man lernen.

Wenn der Große dem Kleinen das Spielzeug wegnimmt, darf er nicht einfach bestraft werden oder angemeckert werden. Man darf auch nicht gleich mit böser Stimme meckern, weil das dann womöglich das Ganze nur verstärkt. Man muss dem Großen dann eben sagen,dass es nicht in Ordnung ist, wenn er seinen Bruder haut oder ihm das Spielzeug wegnimmt, weil der Große ja auch nicht gehauen werden möchte oder er es auch nicht in Ordnung fände, wenn man ihm das Spielzeug wegnimmt. Man muss ihm auch sagen, dass das Hauen weh tut.

So kenne ich es von meinen Eltern und bei uns hat es prima geklappt. Es ist schwierig, aber man darf nicht aufgeben und muss versuchen, dass Beste daraus zu machen. Es ist der Falsche Weg, wenn man das Kind, was Eifersüchtig ist anemckert, weil es sich dann noch "ungeliebter" fühlt. Es will damit ja nur ausdrücken, dass er sich vernachlässigt fühlt, wobei er diese Bedeutung ja gar nicht kennt.

Wenn man sich mit so einer Situation aber überfordert fühlen sollte, würde ich auch raten, bei jemand "professionellem" Hilfe zu suchen, um die Situation nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.

» Kisu87 » Beiträge: 243 » Talkpoints: 5,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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