Welpe/Junghund - Erfahrungen

Mittlerweile ist der Hund seit mehr als einer Woche hier und es gibt teilweise wirklich schlimme Phasen. Ich bin völlig am Ende und hätte nie gedacht, dass ein Köter es schaffen könnte, mich auf eine solche Belastungsprobe zu stellen. Heute vormittag war er sehr lieb, wir waren mit dem Ball draußen und er hat gespielt und ist mit mir spazieren gegangen. Nachdem er geschlafen hat, folgte dann wieder ein Ausraster, der mich an den extremen Ausraster von vor einer Woche erinnerte. Der Hund schnappte erst nach meinem Ärmel und biss dann in meinen Arm. Zum Glück hat er nicht viel Kraft und es hat mich gewundert, dass es doch noch nach zwei, drei Stunden spürbar war.

Wenn er anfing zu beissen, habe ich ihm immer Stöckchen, Ball oder Kauknochen gegeben und bin mit ihm rausgegangen. Heute brachte das alles nichts. Er rannte in der Gegend herum, reagierte auf kein "Nein" und auf kein "Aus", was sonst schon recht gut funktionierte. Heute wurde ich zum ersten Mal von ihm angeknurrt, bevor er dann sprang und schnappen wollte.

Gestern war er super lieb, kam kuscheln und als er sich schlafen legte, blieb er neben mir liegen - auch als ich mir ein Buch genommen habe und mich anders hingelegt habe. Er hat meine Nähe gesucht und wir haben schön gekuschelt. Ich finde diese Unberechenbarkeit sehr heftig, da ich das bisher nich von Hunden kannte. Wenn er ein Mensch wäre, würde ich sagen, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat.

Mittlerweile entwickle ich eine panische Angst vor dem Tier und weiß nicht weiter. Morgen sollte er eigentlich zum ersten Mal in die Hundeschule gehen.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Wenn er anfing zu beissen, habe ich ihm immer Stöckchen, Ball oder Kauknochen gegeben und bin mit ihm rausgegangen. Heute brachte das alles nichts.

Mittlerweile entwickle ich eine panische Angst vor dem Tier und weiß nicht weiter. Morgen sollte er eigentlich zum ersten Mal in die Hundeschule gehen.

@ Tippi:

Nein, ich habe ihn nicht belohnt, wenn er gebissen hat. Ich habe ihm deutlich "Aus" oder "Nein" gesagt, teilweise in einem sehr scharfen Ton, wenn er nach dem zweiten, dritten Mal immer noch nicht gehört hat.

Wenn er sich dann brav hingesetzt hat und keine Anstalten mehr machte zu schnappen, habe ich ihm ein Stöckchen gegeben, in der Hoffnung, dass er dann daran weitermacht, wenn er wieder Lust bekommt, an etwas rumzubeissen. Meistens nimmt er sich das Stöckchen dann auch. Aber nach einer kurzen Zeit fängt er meistens wieder an mit dem Geschnappe und den kleinen Bissen.

Er trägt in der Wohnung so ein Geschirr, also kein Halsband. Das stört ihn auch nicht und er zieht daran auch nicht. Das Teil ist schön weich und ist nur locker befestigt. Über den Rücken verläuft ja so ein Steg. Wenn der Kleine herumspinnt, packe ich ihn daran und setze ihn auf den Boden. Meinst du, es wäre besser, wenn ich ihn direkt an seinem Fell festhalten würde damit er es richtig spürt? Ich dachte, dass das Geschirr vielleicht besser ist, da man ihn dann nicht so an der Haut zieht, wenn man ihn mal wieder vom Bett zieht, wo er nicht rauf soll.

Ich finde es absolut nicht schlimm, wenn ich ihn zwanzig Mal am Tag von meinem Bett oder von den Möbeln runterholen muss. Oft klappt das verbal, manchmal muss ich ihn runterziehen.

Nur dieses Schnappen ist so schrecklich, da er ja nicht mehr so klein ist. Er ist ein Welpe, ja, aber er wiegt schon über zwanzig Kilogramm (er kam mit Übergewicht zu uns, der Züchter meinte, dass er so um die zwanzig haben darf) und ist gegen unsere (sehr ruhige) Labrador-Hündin gar nicht so klein.

Cologneboy2009 hat geschrieben:@ Tippi:

Nein, ich habe ihn nicht belohnt, wenn er gebissen hat. Ich habe ihm deutlich "Aus" oder "Nein" gesagt, teilweise in einem sehr scharfen Ton, wenn er nach dem zweiten, dritten Mal immer noch nicht gehört hat.

Wenn der Kleine herumspinnt, packe ich ihn daran und setze ihn auf den Boden. Meinst du, es wäre besser, wenn ich ihn direkt an seinem Fell festhalten würde damit er es richtig spürt?

Du nennst ihn Köter, du hast Angst und kommst mit der Situation nicht zurecht. Ich will dir nicht zu nahe treten aber du solltest dir in Ruhe mal alles durch den Kopf gehen lass und auch über eine Abgabe nachdenken.

Wenn du jetzt wirklich anfängst ihn auch noch im Nacken zu packen, er deine Bedenken spürt - na dann Prost Mahlzeit. Es gibt zwei Möglichkeiten wie das ausgehen könnte. Entweder machst du ihm Angst, schüchterst ihn damit komplett ein und er folgt dir damit du ihm nichts tust. Oder aber, was ich nach all den Beiträgen eher erwarte: Der Hund wird sich dies, wenn/weil er dich nicht respektiert, nicht gefallen lassen und sich wehren.

Wie soll es werden wenn er komplett ausgewachsen ist und du noch immer Angst hast? Stell dir vor er tobt an der Leine, ein anderer Halter kommt dir samt Hund entgegen und deiner will unbedingt dahin. Er wütet rum, schnappt nach dir damit du endlich loslässt und du? Kannst du dich dann durchsetzen oder lässt du die Leine los?

Du übernimmst mit einem Hund eine große Verantwortung. Nicht nur was den Hund selber betrifft. Wenn man einen Hund nicht unter Kontrolle hat gefährdet man auch andere. Überleg dir das gut. Dein Partner kann nicht die ganze Erziehung übernehmen. Ein Hund weiß ganz genau bei wem er sich was erlauben kann bzw wem er auf der Nase rumtanzen kann. Während er sich bei deinem Partner später vllt toperzogen benimmt, wird er bei dir ein völlig anderes Verhalten zeigen können.

Überleg dir ob es nicht besser wäre dich nach einer Rasse umzusehen, die auf dich nicht so angsteinflößend wirkt. Ein komplett neuer Start mit einem Hund, den du ohne Angst im Griff haben könntest. Wenn dieser Hund nicht zu dir passt dann ist es eben so. Traust du dir das bei keiner Rasse zu, würde ich es bei dem einen Hund, der bei deinem Lebensgefährten lebt, belassen.