Was tun, wenn Elektronik mit Wasser in Berührung kommt?
Es kann ja immerwieder mal vorkommen, dass einige Elektroikteile mit Wasser in Berührung kommen. Egal ob es nun regnet oder ob man Wasser drüber kippt. Elektronik soll ja nicht mit Wasser in Berührung kommen, weil die Geräte dadurch beschädigt werden und weil es zu einem Kurzschluss kommen könnte.
Jetzt habe ich schon öfters gehört, dass man die Elektronikgeräte dann auf einer Heizung oder woanders trocknen lassen soll und das mindestens 1 - 2 Tage. Jetzt frage ich mich, ob das so stimmt und warum keine Gefahr mehr bestehen sollte, wenn man die Geräte trocknen lässt. Fängt dann nicht die Mechanik im Gerät an zu rosten und es könnte noch viel gefährlicher werden, wenn man das Gerät dann wieder in Betrieb nimmt? Gibt es eine Möglichkeit um genau heraus zu finden, ob sich noch Wasser im Gerät befindet?
Das Gerät solltest du erstmal aus lassen, nicht einschalten, denn dann kann es zum Kurzschluss führen.
Wenn es möglich ist, baue das Gerät auseinander und trockne es grob mit einem Taschentuch ab. Anschliessend solltest du es auf die Heizung legen oder einfach an der Luft trocknen lassen. Prüfen kannst du, meines Wissens nach nicht, ob noch Wasser drin steckt. Allerdings kannst du versuchen das Gerät zu schütteln beziehungsweise so zu tun als wenn du es auf den Boden wirfst, aber nicht loslässt. Wenn sich dann Tropfen bilden oder herauskommen, sollte das Gerät noch eine Weile ruhen.
Nach zwei Tagen auf der Heizung sollte das Gerät eigentlich trocken sein, so dass beim Einschalten kein Kurzschluss mehr auftritt. Klar können Teile rosten, aber nur die, die aus Eisen sind und das sind meist Verkleidungen, Streben oder Klammern durch die kein Strom fließt. Da wo es gefährlich wird, nämlich an den Kontakten wird mit Zinn, Silber, Gold, Kupfer etc. gearbeitet und das alles auf einer Plastikplatine. Deshalb kommt es ganz sicher zu einem Kurzschluß, wenn das Gerät in Betrieb ist und Wasser eindringt. Ist das Gerät aber aus und Wasser dringt ein, kommt es natürlich zu keinem Kurzschluß, weil ja auch kein Strom fließt und deswegen hilft trocknen.
Ist nicht ganz einfach hier eine klare Antwort zu geben, da es ja sehr unterschiedliche Elektronikteile gibt. Hauptunterschiede in Bezug auf die Reaktion mit Wasser dürfte der Umstand sein, dass einige Elektronikteile einen Akku haben und andere nicht.
Wenn nun ein Elektronikteil ohne Akku (also nur via Steckdose funktionierend), dass nicht eingesteckt ist, irgendwie mit Wasser in Kontakt kommt, dann dürfte eigentlich nicht allzu viel passieren, da es, wie oekoflexi richtig beschrieben hat, nicht zu einem Kurzschluss führen. Und wenn das Wasser aus dem Gehäuse gut abfliessen kann, dann muss es nur noch gut austrocknen, zwei Tage auf der Heizung hören sich gut an. Dann sollte alles trocken sein und gut ist.
Bei Elektronikteilen mit Akku sieht die Situation etwas anders aus, denn diese haben ja auch Spannung wenn sie nicht am Strom hängen. Dann muss man unterscheiden, ob sie zum Unfallzeitpunkt in Betrieb sind oder nicht. Wenn sie in Akkubetrieb sind, dann stehen mehr Elektronikbauteile unter Spannung, es kommt also viel eher zu einem Kurzschluss.
Gehen wir einmal von einem Laptop in Betrieb aus, über den eine Blumenvase ausleert. Zuerst sofort den Laptop umkehren, dann Stecker raus. Wenn möglich sofort danach den Akku raus, auf alle Fälle das Gerät sofort ausschalten. Mit etwas Glück ist bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Kurzschluss aufgetreten. Dann ist noch kein wirklicher Schaden aufgetreten. Das Gehäuse sollte soweit möglich geöffnet werden, damit das Wasser in den nächsten paar Tagen gut austrocken kann. Auf einer Heizung (welche nicht zu heiss ist) kann das Gerät gut austrocken. Vielleicht ab und an umdrehen, dann kann es besser austrocken. Mit etwas Glück funktioniert das Gerät ohne weitere Probleme.
Ein Wort noch zu Garantieleistungen. Neuere Elektronikgeräte sind häufig mit Feuchtigkeitsdetektoren ausgestattet. An neuralgischen Punkten (z.B. Kopfhörereingang) sind kleine Bauteile eingebaut, die sich z.B. beim Kontakt mit Wasser verfärben. Wenn man nun ein Gerät einschickt und meint es werde auf Garantie repariert, und ein solcher Detektor ist verfärbt, dann wird die Garantieleistung abgelehnt, da es sich nachweislich um einen nicht unter Garantie fallenden Wasserschaden handelt. Es kann also ein Gerät nach einem Wasserunfall noch funktionieren, aber ein nachträglich auftretender Schaden, ob im Zusammenhang mit dem Wasserschaden oder nicht, fällt dann allenfalls nicht mehr unter Garantie.
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