Mit Baby das Leben nur "normal" weiterleben können

Gibt es mit einem Kind wirklich nur den Weg ein ganz normales Leben zu führen? Also arbeiten gehen, irgendwann heiraten, ein Haus bauen usw. Oder gibt es auch ungewöhnliche Wege die jemand gegangen ist?

Zum Beispiel mit seinem Kind ein anderes Land erkundet. Das würde mich sehr interessieren, da ich eine 9 Wochen alte Tochter habe und im Moment habe ich das Gefühl mein Leben sei von nun an vorgeschrieben

Was war denn bei Dir bisher der ungewöhnliche Weg bevor das Kind kam? Ich muss übrigens schon zu Beginn einwenden, dass Du ja bereits einen unüblichen Weg gegangen bist und das Kind vor dem Mann bekommen hast. Jedenfalls schließe ich das daraus, dass der beschriebene Pfad das „irgendwann Heiraten“ beinhaltet.

Ein Haus bauen ist übrigens ein gewöhnlicher Traum. Aber keine gewöhnliche Umsetzung in Deutschland. Jedenfalls bauen nicht alle ein Haus. Eher eigentlich die wenigsten, gemessen an der Bevölkerung. Wenn Du denn dann mal ein Haus gebaut hast, hättest Du schon den zweiten unnormalen Punkt auf Deiner Getan-Liste.

Ich weiß nicht, was Dich zu der Frage bzw. den Überlegungen bewegt hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass die riesige Umstellung nach der Geburt Deines vermutlich ersten Kindes schon erschreckt oder verunsichert. Wie weit unterstützt Dich denn im Moment Dein Partner bzw. Deine Familie? Wie weit bist Du was den Tagesablauf angeht auf Dich allein gestellt. Vielleicht liegt nämlich hier ein Schlüssel, um Dir die Sorge bzgl. des vorgeschriebenen Lebens zu nehmen.

Wenn Du schon immer vor hattest, das Ausland zu erkunden, stelle ich mal die Frage nach Deiner in dem Zusammenhang stehenden Familienplanung. Denn das Kind ist ja jetzt Teil Deines Lebens. Und Du solltest jetzt auch Verzicht üben können, sofern Du Dein Kind behalten willst. Verzicht noch nicht mal im negativen Sinn!

Ich kann Dich leider aus der Entfernung vermutlich nicht wirklich beruhigen. Aber das Leben geht nie einen vorgeschriebenen Weg. Noch nicht mal einen geplanten Weg. Daher steht Dir immer noch das ganze Leben bevor. Auch wenn sich die Prioritäten ändern und ändern werden!

Naja, wenn man Kinder auf die Welt setzen möchte, dann will man im Allgemeinen auch ein geregeltes und ruhiges Leben denke ich mal. Ich habe zwei Kinder bekommen, gehe auch arbeiten und wir haben gebaut. Also langweilig. Deiner Frage entnehme ich, dass Du eventuell Kinder möchtest? Vielleicht sogar in naher Zukunft?

Vielleicht hast Du Angst, dass wenn die Kinder dann da sind, dass Du dann ans Haus gefesselt bist und keine Abenteuer mehr erleben kannst? Also wir unternehmen auch viele Ausflüge mit den Kindern oder gehen auf Reisen und sehen uns gemeinsam mit der Familie fremde Länder an.

Mit einem Kind ist das Leben nicht vorbei. Denoch wollte ich nicht ein zu abenteuerliches Leben mit Kind führen. Kinder brauchen Ordnung und Stabilität. Auswandern kannst Du aber mit Sicherheit auch mit Kind und Familie.

MoneFö hat geschrieben:dass Du eventuell Kinder möchtest? Vielleicht sogar in naher Zukunft?

Ihr habt recht das Leben mit meinem Kind ist schon aufregend. Ich will nur nicht ganz nach Plan leben. Ich bin auch jetzt mit meiner Kleinen viel Unterwegs, sie ist trotzdem ein sehr ruhiges, ausgeglichenes Baby. Meine Freundin hat auch einen Sohn-1Jahr alt und hält sich absolut an einen strengen Tagesplan.

Ich dachte von nun an muss mein Leben auch so laufen, jedoch denke ich da mein Baby vollkommen zufrieden ist mache ich nichts verkehrt. Man möchte ja nichts verkehrt machen

Na ja, ein supergeregeltes Leben nach Plan muss man nur weil man ein Kind hat meiner Meinung nach nicht führen - warum sich manche Leute selbst so knebeln, verstehe ich nicht - es ist wohl die Angst vor einer Art Kontrollverlust oder dergleichen. Es gibt tatsächlich Eltern, da geht die Welt unter, wenn das Kind mal nicht um Punkt 7 im Bett ist oder es nicht Punkt 12 Mittagessen gibt, was ich schon übertrieben finde. Das ist dann fast schon so ein Drill wie beim Militär.

Nur das umgekehrte Extrem muss natürlich auch nicht sein, dass man gar keine Regeln vorgibt und das Kind mal um 7 und am nächsten Tag um 21 Uhr ins Bett geht beispielsweise bzw. das Kind mal die Zähne putzt und mal nicht, wenn es keine Lust hat. Regeln sollten sein, aber halt in Maßen.

Unterwegs mit Kindern zu sein ist sogar sehr gut finde ich, wie soll das Kind auch Erfahrungen machen, wenn man nur zuhause herumsitzt? Auch mit einem Baby unterwegs zu sein, finde ich gut - man muss ja nicht gleich mit einem Neugeborenen in große Menschenmassen gehen, aber mal in die Stadt bummeln oder zu Bekannten zu gehen bzw. in eine Pekip-Gruppe oder auch mal ein paar Tage wegfahren - warum bitte nicht? Mein Sohn war unterwegs meist viel ruhiger als zuhause, denn alles war interessant für ihn. Gleichzeitig hatte ich aber nie das Gefühl, ihn zu überfordern, da sind natürlich alle Babys unterschiedlich, aber das merkt man ja dann, wenn ein Kind zu viel hat und kann dann immer noch nach Hause gehen.

Auch kann man natürlich mit einem Kind mal ins Ausland fahren oder evtl. auch auswandern, nur muss dann eben bei so großen Schritten tatsächlich alles gut vorgeplant werden. Einen Kulturschock bekommt so ein kleines Kind sicherlich nicht, aber die Lebensumstände müssen halt stimmen, sprich dem Kind sollte es an nichts fehlen.

Ich selbst habe noch keine Kinder, aber ich habe mal bei einer Reise eine Familie mit zwei Kindern aus Frankreich kennengelernt, die etwas recht ungewöhnliches getan haben.

Die Familie hatte beschlossen, drei Jahre lang die Welt zu erkunden. Sie hatten die Reise relativ präzise durchgeplant, waren aber flexibel. Das heißt, wenn es ihnen an einem Ort gut gefallen hat, blieben sie dort eben zwei Wochen statt drei Tage. Sie waren in jedem Land für ein paar Wochen und reisten dort durch verschiedene Orte. Alle paar Monate machten sie mal eine Pause, während der sie dann irgendwo für zwei, drei Monate ein Haus mieteten und sich einfach mal ein bisschen ausruhten. Die Kinder wurden von der Mutter unterrichtet.

Ich kann mir vorstellen, dass das ziemlich toll ist und die Kinder dabei auch sehr viel lernen. Allerdings braucht das eben auch eine wirklich gute Planung und viel Vorbereitung. Im Fall dieser Familie hatte der Vater vorher fünf Jahre lang sehr viel gearbeitet und Geld zusammengespart, damit sie sich diese Weltreise leisten konnten.

Ganz allgemein kann man doch aber auch mit einem Kind relativ flexibel sein. Natürlich braucht ein Kind einen mehr oder wenigen festen Wohnort und Nahrung, aber das wünscht man sich ja im Normalfall auch als Erwachsener. Trotzdem kann man doch sein Leben relativ weitläufig so kreativ gestalten, wie man will.

Ich habe selbst einen sechs Monate alten Sohn. Und genau diese Frage habe ich mir in der letzten Zeit auch des öfteren gestellt. Ich habe mich gefragt, ob ich mich nun für einen Weg entschieden habe, oder ob mir noch viele Möglichkeiten offen stehen.

Ich bin selbst verheiratet und wir haben uns ein eigenes Haus gekauft. Durch den Säugling bin ich matürlich auch häuslicher geworden. Man ist weniger spontan, weil man sich auch nach den Bedürfnissen des Kindes richten muss.

Aber man hat auch mit Kind noch viele Möglichkeiten. Dadurch, dass sich mein gelernter Beruf schwer mit einer Teilzeitbeschäftigung vereinbaren lässt bin ich dabei, mich beruflich neu zu orientieren. Ich werde nun mein Hobby zum Beruf machen.

Solange die Kinder noch nicht schulpflichtig sind kann man auch gut Reisen, auch für längere Zeit. Vielleicht nicht unbedingt mit einem Säugling, aber mit einem Kleinkind kann ich mir gut vorstellen Fernreisen zu machen.
Da mein Mann 2 Monate Elternzeit nimmt werden wir nächstes Jahr auch längere Zeit auf Reisen gehen. Allerdings wird auch diese Reise anders verlaufen als ohne Kind.

Nein, ich denke nicht, dass du dein Leben nach einem 08/15 Schema führen musst, nur weil du ein Kind hast. Du selbst bestimmst doch, ob du heiraten oder ein Haus bauen möchtest.

Ich denke auch, dass es mit einem Kind möglich ist in ferne Länder zu reisen und diese zu erkunden. Allerdings wird die Gestaltung der ganzen Reise wohl etwas anders aussehen. Du wirst genauer planen müssen und kannst nicht einfach sagen, dass du dir halt irgend ein Hotel suchst oder einfach am Campingplatz schläfst.

Bezüglich des allgemeinen Tagesablaufes kann ich dir sagen, dass mein Mann und ich uns bei unserem mittlerweile zwei Jahre alten Sohn nie ganz streng an seinen Tagesrhythmus gehalten haben. Wenn wir am Wochenende etwas unternehmen wollten, haben wir ihn eben mal eine halbe Stunde später schlafen gelegt oder er hat eben im Auto geschlafen. Auch mit dem Essen war es so: Waren wir gerade unterwegs, hat er eben mal eine Reiswaffel bekommen und etwas später sein Mittagessen bekommen. Ich denke, dass sich Kinder daran gewöhnen und durchaus aus davon profitieren, wenn sie nicht den halben Tag zu Hause sitzen müssen, weil Unternehmungen nicht in ihren Rhythmus passen!