Etwas Sammeln - warum?

vom 24.11.2009, 20:40 Uhr

Ich frage mich desöfteren, warum Menschen Dinge sammeln und was sie dazu bewogen hat. Es gibt ja verschiedenste Möglichkeiten, etwas zu sammeln. Der eine sammelt Briefmarken, der andere Überaschungseierfiguren, der dritte Vogelfedern. Wie kommt man eigentlich auf so eine Sammelleidenschaft und wohin ist der Drang zum Messie?

Ich erinnere mich, dass ich als Kind Knöpfe gesammelt habe, um damit zu spielen. Ich spielte dann, dass die Knöpfe Geld wären und hatte dabei sehr viel Spaß! Auch habe ich eine Zeit lang Stickers gesammelt und getauscht. Letztens habe ich gelesen, dass jemand pins (Anstecknadeln) sammelt und dazu sogar Firmen anschreibt.

Kann man psychologisch erklären, warum ein Mensch zu sammeln beginnt? Lenkt er damit möglicherweise seinen Drang zum Messie in eine positive Bahn, da er ja nur eine Sache sammelt, aus der er möglicherweise noch Kapital schöpfen könnte, wenn er es verkaufen würde.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 24.11.2009, 20:42, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich denke es ist nicht, dass man sich als Sammler auf dem Weg befindet ein Messie zu werden. Natürlich kann das passieren, aber das muß es nicht. Sammeln ist ein Hobby wie andere stricken oder lesen. Manche sammeln Briefmarken und andere sammeln vielleicht Frösche. Ich möchte auch beginnen Frösche zu sammeln.

Zur Zeit habe ich eine Schwäche für alles was grün ist. Als Teenager habe ich Clowns gesammelt. Ich habe einen Clown geschenkt bekommen als ich im Krankenhaus lag und fand den so toll, dass ich immer mehr haben wollte. So kam es dann zu meiner Sammlung. Also hat mein erster Clown mich dazu bewogen eine Sammlung zu starten.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, man sammelt hauptsächlich deshalb, weil es einem Genugtuung verschaft, wenn man sich die Sammlung immer wieder anschauen kann. Man fühlt sich erfolgreich, weil man immer mehr sammelt. Ich zum Beispiel sammle Zitate aus Büchern und Songtexten, die schreibe ich dann in ein Buch. Die meisten davon verwende ich nicht wieder, ich finde es einfach nur toll, durch das Buch zu blättern und zu sehen, wie viele Zitate ich schon gesammelt habe.

Als Kind habe ich Aufkleber und dann diese Chips aus den Chupa-Chups-Dosen gesammelt. Da war der Anreiz auch, dass man sich dann mit Freunden treffen und tauschen konnte - es war eben einige weitere Freizeitbeschäftigung, die man auch mit mehreren Personen ausüben konnte.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke mir, das es schon eine Genugtuung ist, etwas zu sammeln. Oder zu wissen, das man der einzige ist, oder es nicht so viele Leute gibt, die dieses oder jenes Teil sammelt. Es gibt ja wirklich weltweit Sammler, die die einzigen sind, die etwas besitzen.

Auch denke ich mir, das es schon auch mit dem Wert der Sachen zu tun hat. Wenn man etwas einmaliges, einzigartiges Besitzt, ist der Preis schon einmal sehr hoch.

Ich habe in meiner Jugend "nur" kleine Parfumflacons gesammelt. Doch nachdem mein Kind auf der Welt war, hat es für mich einfach den "Wert" verloren. Meine Mutter sammelte jahrelang Servietten, egal von wo oder von welchem Land.

Meine Kinder sind leidenschaftliche Sammler von Yugioh und Pokemonkarten. Wenn ich alle verkaufen würde, wäre ich stinkreich. Es sind wirklich sehr seltene dabei, die nicht nur einen ideellen Wert haben sondern auch mächtig Kohle bringen würden.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sammler und Messies kannst du deshalb nicht miteinander vergleichen, weil beim zweiten eine seelische Erkrankung vorliegt, während es beim ersten einfach um die Begeisterung für Briefmarken oder was auch immer geht. Sonst wäre es ja ganz einfach einen Messie zu heilen - man müsste ihn nur für Briefmarken begeistern.

Ich denke man sammelt einfach die Dinge die man schön findet, an denen man Freude hat. Alles andere macht für mich recht wenig Sinn, denn wenn es beim Sammeln um "Genugtuung" und "Probleme gewisse Dinge einfach wegzuwerfen" gehen würde, dann würden sich Sammler doch Objekte aussuchen, die sich in ihrer Umgebung befinden und die sie auch leicht erwerben können.

Bei mir selber finde ich es ein bisschen schwierige eine Sammlung zu definieren. Also ich habe ein ganzes Zimmer voll Bücher, aber das sind für mich in den allermeisten Fällen Gebrauchsgegenstände und in dem Sinne eigentlich keine Sammelobjekte. Ähnlich geht es mir bei meinen Möbeln, ich suche schon bewusst nach alten Designermöbeln und sage auch manchmal, dass ich diese sammle, aber ich kaufe sie auch zum benutzen und nicht zum anschauen. Genauso wie man einen gefüllten Kleiderschrank wahrscheinlich auch nicht als seine Mode Sammlung bezeichnen würde.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es gibt eben doch immer wieder menshcliche Phänomene, die sich nicht so einfach erklären lassen oder die noch nicht richtig untersucht worden sind. Ich habe bisher auf jeden Fall noch nichts von einer Untersuchung der Sammelleidenschaft von Menschen gehört.

Ich denke allerdings schon, dass es noch ein weiter Schritt vom Sammler zum Messie ist. Ein Messie ist jemand, der einfach nichts wegwerfen kann und dementsprechend alles behält, eben auch verderbliche Lebensmittel, also auch richtigen Müll. Das Messie-Syndrom ist ja schon untersucht worden und man weiss wohl schon etwas genauer, wie es entstehen kann mittlerweile, aber das ist hier ja nicht zwangsläufig das Thema.

Es wurde ja schon gesagt, dass wir Menschen eben in der Frühzeit auch Jäger und Sammler waren und das wird sich noch irgendwie bei uns fortsetzen. Damals war es überlebenswichtig, heute ist es einfach nur aus Spaß an der Freude. Wobei ich da aber auch nochUnterschiede machen würde: es gibt ja Leute, die ihre Vorratskammer immer randvoll packen. Die würde ich durchaus als Jäger und Sammler bezeichnen im frühzeitlichen Sinne. Meistens sammelt man ja keine Lebensmittel, sondern Gegenstände, die man sich irgendwo hinstellt etc. und das ist dann eher ein kulturelles Sammeln, was es wiederum eben auch nur beim Menschen gibt.

Ich selber habe als Kind und Jugendlicher Briefmarken und Taschenmesser gesammelt. An das Briemarkensammeln bin ich rangekommen, weil ich zufälig ein altes Trockenalbum von meiner mutter gefunden habe und wissen wollte, was man damit macht. Naja, dann hat mich ein wenig die Briefmarkensammelwut für einige Jahre gepackt. Heute sammel ich schon lange keine mehr, aber erwische mich doch ab und zu noch dabei, dass ich besonders schöne Briefmarken nicht mit dem Umschlag wegschmeisse, sondern die Ecke mit der Marke herausreisse. Beim nächsten Aufräumen, landet sie aber dann doch meist in der Papiertonne.

Wie ich genau ans Taschenmessersammeln gekommen bin, weiss ich gar nicht. Ich habe mir halt immer gerne als Andenken aus den Urlaubsorten meist immer ein Taschenmesser mit einem Motiv des Ortes oder einem Schriftzug o.ä. mitgebracht. Irgendwann fiel mir dann auf, dass es ja ganz viele verschiedene Arten von Taschenmessern gibt und dann bin ich immer wieder auf die Suche gegangen nach neuen Formen und Motiven. Hatte dann so knapp 100 Stück zusammen nach einigen Jahren. Jetzt liegen sie aber nur noch in einer Kiste bei mienen Eltern auf dem Dachboden glaube. Weggeschmissen habe ich sie auf jeden Fall nicht.

Ich denke man sammelt eben die dinge, die man selber sehr schön findet. Dann kann es einen eben auch mal packen, dass man halt immer und überall auf der Suche nach neuen Formen und Auswüchsen dieses Gegenstandes, den man sammelt, ist. So sammelte meine alte Grundschullehrerin z.B. Zuckerdosen, eine andere Freundin von mir sammelt Pinguine als Figuren, Kalender, Plüschtiere etc.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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