In der Probezeit fahren wie in der Fahrschule?

Diamante hat geschrieben:Man sollte IMMER fahren, als wenn man grade den Führerschein hat oder so, als wenn man die letzten Fahrstunden macht

Oh Gott, also wenn ich immer noch so steif und leicht ängstlich wie in der Fahrschule fahren würde, hätte ich schon so manche Unfälle gebaut. Gerade in größeren Städten finde ich lässt sich so einiges nicht 1:1 umsetzen, was man gelernt hat.

Wenn ich zum Beispiel hier auf unsere Schnellstrasse in der Stadt fahre und derjenige der von hinten kommt, muss deswegen auf die linke Spur wechseln, dann ist das halt so (zumindest wenn alles frei ist). Könnte er ja mit etwas Rücksicht schon von alleine machen, machen andere ja auch. In der Fahrschule hätte mich mein Fahrlehrer dann schief angeguckt und mir einen Vortrag gehalten, dass ich in der Prüfung deswegen durchfallen kann.

Den Schulterblick mache ich persönlich in meinem Auto auch fast immer, aber wenn ich das Auto von meiner Freundin habe bringt der absolut nichts. Das ist hinten so zugeschnitten, dass ich durch die kleinen Fenster sogut wie nichts sehe. Warum sollte ich also einfach nur aus Gewohnheit einen Schulterblick machen, der mir gar nichts bringt?

Genauso ist es doch an Ampeln. Wenn die Ampel Gelb wird, dann geb ich halt etwas Gas um noch mit rüberzurutschen. In der Fahrschule geht sowas gar nicht, höchstens mit nem bösen Blick des Fahrlehrers

Und auch so erlebe ich zum Beispiel, wenn es um knifflige Vorfahtssituationen geht immer wieder, dass nicht jeder wirklich weiß wie er sich verhalten muss. Und dann wird sich eben untereinander verständigt.

Man soll das Autofahren sicher nicht neu erfinden, aber es gibt auch Sachen, die im richtigen Straßenverkehr etwas anders aussehen, als in der Fahrschule. Gerade weil auch jeder andere Verkehrsteilnehmer nicht unbedingt vorschriftsmäßig fährt.

Klehmchen hat geschrieben:Genauso ist es doch an Ampeln. Wenn die Ampel Gelb wird, dann geb ich halt etwas Gas um noch mit rüberzurutschen. In der Fahrschule geht sowas gar nicht, höchstens mit nem bösen Blick des Fahrlehrers

Besser der böse Blick des Fahrlehrers, als dein böser Blick, wenn du den Bescheid bekommst, wenn du dabei erwischt wirst. Man darf kein Gas geben, wenn die Ampel auf gelb geht. Dann muss man anhalten oder so weiterfahren, wie man gefahren ist, wenn man nicht mehr bremsen kann.

Wenn du dabei Gas gibst damit du es noch schaffst, bei gelb rüber zu kommen, kann das sogar sehr teuer werden und unter Umständen Punkte oder 4 Wochen Führerscheinentzug geben. Denn das ist absolut nicht gestattet und nicht umsonst hat der Fahrlehrer da einen bösen Blick drauf.

Wer in den letzten Fahrstunden noch steif und ängstlich fährt, der sollte überdenken, ob er nciht noch ein paar Fahrstunden dran hängt. Denn es ist bestimmt nicht ratsam die Prüfung zu machen, wenn man steif und ängstlich fährt.

Diamante hat geschrieben:
Klehmchen hat geschrieben:Genauso ist es doch an Ampeln. Wenn die Ampel Gelb wird, dann geb ich halt etwas Gas um noch mit rüberzurutschen. In der Fahrschule geht sowas gar nicht, höchstens mit nem bösen Blick des Fahrlehrers

Besser der böse Blick des Fahrlehrers, als dein böser Blick, wenn du den Bescheid bekommst, wenn du dabei erwischt wirst. Man darf kein Gas geben, wenn die Ampel auf gelb geht. Dann muss man anhalten oder so weiterfahren, wie man gefahren ist, wenn man nicht mehr bremsen kann.

Du weißt aber schon das es Rotlichtvergehen heißt und nicht Gelblichtvergehen? Natürlich sieht die Straßenverkehrsordnung meine und die Fahrweise eines großen Teils der Autofahrer nicht vor. Das dies aber konkret bestraft wird habe ich noch nicht gesehen. Lediglich, wenn man dann mit überhöhter Geschwindigkeit fährt und hinter der Ampel ein Blitzer steht. Sowas habe ich schon an einigen Ampeln gesehen.

Aber härter bestraft wird man deswegen nicht. Man kommt genau die gleiche Strafe, wie an anderen Stellen, an denen man mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen wird. Die von dir angesprochene Bestrafung des Missachtens einer gelber Ampel gibt es zwar wirklich, gibt aber keine Punkte sondern nur ein Verwarnungsgeld, lag vor einem Jahr mal 10 Euro. Auch ein Fahrverbot gibt es dafür aber nicht, sofern es überhaupt von jemandem zur Anzeige gebracht wird.

Was mir auch noch einfiel, was ich gerne anders mache als in der Fahrschule ist das Parken. In meiner Strasse gibt es gerade Abends oft kaum noch Parkplätze, wenn ich nach der Arbeit um 10 Uhr oder halb Elf nach Hause komme. Nun könnte ich irgendwo weit abseits parken. Da es aber neben der Straße zwischen Fahrradweg und Bürgersteig ein breite Fläche gibt, auf der im größerem Abstand Bäume gepflanzt werden, wird dann eben dort geparkt oder man stellt sich hinter das letzte Auto, dass nicht mehr im Parkverbot steht, weil die Strasse dort immer noch breit genug ist. Und morgens kann man dann wieder weg fahren. Sowas gefährdet auch nicht wirklich jemanden, gerade nachts.

Sicher heisst es Rotlichvergehen. Aber es wird auch nicht bestraft, wenn du bei gelb rüber fährst, wenn du nicht dafür Gas geben musst um es zu schaffen. Mein Fahrlehrer hat damals gesagt, dass es sehr hart bestraft wird, wenn man nur um ein "Hindernis" noch zu überqueren, Gas geben muss. Man muss weiter zügig fahren und wenn man es nicht schafft, dann muss man halten.

Aber Gas geben um noch bei gelb rüber zu kommen ist falsch. Gelb ist ja schon die Einleitung zu rot und wenn du schaffst Gas zu geben, dann schaffst du es auch zu bremsen und das wird geahndet. Ich habe schon von einem Bekannten gehört, dass hinter ihm Zivilpolizisten standen und er daurch auch 2 Punkte bekommen hat und eine Strafanzeige. Und die war nicht grade billig. Mein Bekannter konnte selbst mit seinem Rechtsanwalt nicht dagegen angehen.

Desgalb bin ich der Meinung, dass man durchaus alles so machen sollte, wie in der Fahrschule. Dass man routinierter wird ist klar und dass alles in Fleisch und Blut über geht und man auch sicherer fährt. Aber damit es alles in Fleisch und Blut über geht, sollte man sich auch von Anfang an daran halten, was man gelernt hat. Dazu gehört auch das flasche Parken. Denn auch das kann teuer werden, auch wenn man nur nachts dort parkt. Es gibt in manchen Gegenden auch "nette" Nachbarn, die das anzeigen.

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