Bekannte Fragen / vorgelernte Antworten: Faire Prüfung?

Wir schreiben derzeit 14tägig in einem bestimmten Kurs eine kleine Klausur, die am Ende als Gesamtklausur gewartet wird. Weil wir eine sehr große Gruppe von 110 Studenten sind, sind wir in zwei Gruppen aufgeteilt worden und haben so auch immer Vorlesung. Die eine Gruppe hat diesen Kurs am Morgen um 8:30 und die andere Gruppe eben danach, um 10:00 Uhr. Nun ist mir eben schon aufgefallen, aus Gesprächen mit Leuten der anderen Gruppe, dass die Fragen in Gruppe 1 und Gruppe 2 bei den Tests immer die selben sind.

Wenn wir aus Gruppe 1 den Raum verlassen, dann stehen schon Leute der Gruppe 2 immer davor und möchten wissen, was so dran kam und weil es immer nur maximal 4 Fragen sind, sind die auch recht einfach zu merken. Und so sprechen sich die Klausurfragen natürlich auch herum und letztendlich ist es immer so, dass aus der zweiten Gruppe jeder den Test besteht, weil sie die Fragen vorher kennen. Ich möchte auch nich als totaler Neidhammel wirken oder mich schlecht behandelt fühlen, weil ich mich auch nicht wirklich beklagen kann, weil ich bisher jeden Test auch so bestanden habe, aber dennoch ärgert es mich einfach, dass die Bedingungen in diesem Fall nicht für jeden Studenten gleich sind.

Mich ärgert es, wenn ich sehe, dass Leute aus meiner Gruppe durchfallen und Leute aus Gruppe 2, die nie etwas gelernt haben, einfach bestehen, obwohl sie gar nichts können und sich die Antworten in 5 Minuten eben reinpauken und dann 'ausspucken'. Würdet ihr euch benachteiligt fühlen in diesem Fall und vielleicht sogar den Professor mal darauf hinweisen?

Ich kann dich absolut verstehen, da ich selbst schon mal in der gleichen Situation war. Die Professorin hat irgendwann selbst rausgefunden, dass es kein Zufall ist, dass die Protokolle des zweiten Termin immer besser sind...

Ich frage mich allerdings, ob die Dozenten echt so naiv sind, dass sie diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen oder ob sie das Schummeln (kann man es überhaupt so nennen? Ich weiß nicht) bewusst tolerieren. Es ist schwierig, einen Tipp zu geben, aber ich fände es richtig, wenn der Professor darauf hingewiesen würde, wie die Prüfungsbedingungen aussehen. Allerdings kann das natürlich auch falsch ankommen, wenn du nachher als neidisch dastehst.

Fair sind die Bedingungen aber auf keinen Fall. Dafür müsste der Dozent verschiedene Fragen stellen, was ja auch kein Problem sein dürfte, aber natürlich mehr Arbeit bedeutet.

Eben. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich einen Nachteil daraus habe, der begründen würde, dass ich beispielsweise den Test nicht besteht, sondern es ist eher so, dass die Anderen eben einen Vorteil haben, der das Gesamtergebnis extrem verfälscht. Mich wundert eben auch, dass der Professor von selbst noch nie auf die Idee gekommen ist, dass das ein Problem darstellen könnte und die Leute aus Gruppe 2 so doof ja auch nicht sind, dass sie sich die Fragen nicht vorab besorgen.

Ich überlege eben wie das ankommen könnte bei ihm, wenn ich ihn mal darauf anspreche. Eben vor allem deshalb, WEIL ich bisher nicht durchgefallen bin. So könnte er den Eindruck haben, ich sei einfach nur total neidisch auf alle Anderen, die bestehen, aber so ist es eben nicht. Mir tun einfach die Leute leid, die in Gruppe 1 mitschreiben und wirklich gelernt haben und dann nicht bestehen und die Idioten, die keinen Finger krumm machen, haben dann am Ende alles richtig. Ich weiss nur nicht, ob das bei ihm auch so ankommt.

Ich kann das schon verstehen. Das sind keine anständigen Klausurbedingungen und schon gar nicht sind sie fair. Ich denke, dass du dir das schon leisten kannst, wenn du nicht durchgefallen bist. Jedoch ist es wohl schlau, wenn man einen Verbündeten aus der zweiten Gruppe hat.

Immerhin kann es auch mal genau anders herum sein und dann sind diese ja auch benachteiligt. Oder besser gesagt: sie haben keinen Vorteil. Von Nachteil kann man bei Gr. eins ja nicht sprechen, weil DAS die normalen Bedingungen wären.

Nun ist es aber auch so, dass man wohl gelernt haben muss, denn innerhalb von den paar Minuten kann man doch nicht die Antworten auf vier Fragen erlernen oder? Da muss man doch sicher zum mindest schon ein bischen was wissen? Vielleicht denkt sich genau das der Professor und denkt gar nicht daran, dass es unfair sein könnte.

Also ganz ehrlich, finde ich sowas nicht gerade klug, wenn man deswegem zum Prof rennt. Ihr habt ja keine unfairen Klausurbedingungen oder Nachteile. Nur die zweite Gruppe hat es ein klein wenig einfacher. Kommt halt vor. Und wer keine Ahnung hat und nichts gelernt hat, der kann sich einfach so auch nicht mal die vier Antworten merken und an richtiger Stelle richtig aufschreiben. Außer eben die Fragen wären so leicht, dass eigentlich auch aus deiner Gruppe niemand durchfallen dürfte, wenn er gelernt hätte.

Es kann ja beim nächsten mal sein, dass die Gruppe genau andersrum sind und aus deiner Gruppe sich dann Leute informieren können. Das gleicht sich doch meist alles wieder aus. Und jeder sollte doch froh sein, wenn er mal einen kleinen Vorteil hat. Schließlich ist so ein Studium in der Regel schwer genug und es werden genug Klausuren und Prüfungen geschrieben, die auch bestanden werden müssen.

Ich könnte mich jedes mal aufregen, wenn Leute wegen solchen Sachen zum Prof rennen, oder sagen dass ihnen die Klausur zu einfach war, weil zuviele Altfragen drangekommen sind.