Kampfhunde gehören an die Leine - oder?

vom 22.07.2008, 09:10 Uhr

Zwieback hat geschrieben:Es gibt in Deutschland schon sehr genaue Gesetze, die vorschreiben, wo und welche Hunde an der Leine geführt werden müssen.

Ja sicher gibt es hier viel Gesetzte. Aber die werden ja kaum eingehalten. Es müsste auch jeder seinen Hund an der Leine führen, außer in gekenn-zeichneten Gebiete und trotzdem rennen überall viele Hunde ohne Leine rum. Und dass es dabei schlimmer ist, wenn ein sogenannter Kampfhund ohne Leine rum rennt ist doch auch klar. Sicher kann auch so ein kleiner Teppich-porsche aggressiv sein und versuchen mich zu beißen. Aber den kann ich zur Not im Nacken packen und hoch heben, gegen zum Beispiel einen Pitbull kann ich nur noch versuchen die Hände vor mein Gesicht zu halten.

Das gleiche gilt doch für Wesenstests. Das gibt es alles, wird doch aber nur sehr halbherzig durchgezogen. Da wird dann einfach der Hund als ein Mischling angemeldet oder jemand anderes lässt sich als Halter eintragen und es bekommen doch wieder Leute, solche Hunde, die diese gar nicht führen können. Und selbst wenn man mit seinem Hund so einen Wesenstest besteht, gehört der trotzdem an die Leine und braucht einen Maulkorb. Ein einziger Test ist doch keine Garantie, dass der Hund nie beißen wird. Und die meisten Besitzer könnten im Fall der Fälle wohl kaum ihren Hund halten, wenn der einmal losrennen will.

Die Hunde können da sicher nichts dafür, aber wenn man sie zulässt, dann sollen die auch vernüntig gehalten werden und vor allem sollte das dann auch überprüft werden und das nicht so halbherzig wie bisher. Mein Hund wurde selbst schon von so einem "Kampfhund" angefallen und da hat sich kein Halter drum gekümmert. Wir konnten zum Glück unseren Hund noch wegziehen, weil sie nur klein ist und uns mit ihr aus dem Staub machen. Aber wer weiß ob das nächstes mal wieder so glücklich ausgeht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wenn man Kampfhunde verbietet, machen die Leute eben einen Schäferhund o.ä. aggressiv. Natürlich kann ein Dackel keinen so großen Schaden anrichten wie ein Pitbull. Aber ein Labrador kann auch sehr kräftig sein und ordentlich zu beißen. Möchte man es allen recht machen, müsste man zumindest alle großen Hunde verbieten. Was aber sehr schade wäre, denn es gibt auch viele Menschen, denen ihr Hund sehr viel Freude macht und die auch Rücksicht auf andere nehmen. Und Agility kann man mit einem Chihuahua nun mal nicht machen.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es unerhört, dass sich Menschen anmaßen einen Hund als Kampfhund zu bezeichnen. Auch dein Lieber Fiffi kann mal plötzlich ein Kind anfallen, aus einem für dich vollkommen unersichtlichen Grund. Es gibt keine Kampfhunde, dass Wesen eines Hundes wird vom Halter beeinflusst. Kein Hund ist grundlos aggressiv oder würde etwas ohne Grund machen. Die Sichtweise eines Hundes wird vom Halter zur Steigerung der Aggression manipuliert, die Hunde die ein Kind oder einen Menschen angefallen haben, haben sich entweder in einer vom Halter ausgelösten Gefahrensituation gesehen, oder sich durch einen in der Erziehung des Hundes ausgelösten Fehler, bedroht gefühlt. Aber durch Menschen die eine bestimmte Rasse als Kampfhunde bezeichnen haben einfach keine Ahnung von Hunden und sollten lieber nicht großartig Rumprotzen, dass ihr Hund oder Kind von einem frei laufendem Hund bedroht wird, dieser Hund könnte ein Sicherheitshund, Spürhund oder Jagdhund mit einer Ausbildung sein und dem Hauseigenem Hund in Gehorsam und Ausbildung weit voraus.

Abgesehen davon, hatte ich selbst einen geliebten Staffordshire Bull Terrier, der von einem Passanten in der Einkaufsstraße getreten wurde, nur weil er für diesen geistig Unterbemittelten Menschen als Gefahr gesehen wurde. Der Hund hat die Wesensprüfung bestanden und eine vom Jachtpächter genehmigte Jagdhundausbildung und jemand hat diesem Tier leid zugefügt nur wegen seines Aussehens oder seiner Rasse. Ich musste das Tier später Leider abgeben, da die Kampfhundsteuer eingeführt wurde und ich das Tier Finanziell nicht mehr Unterhalten konnte.

Seitdem setze ich mich für Hundebesitzer ein denen es genau so schlecht ergangen ist wie mir. Und ich setze Menschen, die diese Tiere nur wegen einer durch Medien und Politik aufgeheizten Sache verachten, mit Ausländerfeindlichen etc. gleich, da sie einfach eine durch die Presse gestärkte Aussage befürworten ohne das ihnen klar ist, welche Folgen ihr denken und Handeln, für andere Menschen und ihren geliebten Hund haben kann. Ich glaube keinem würde der Gedanke gefallen ihren Hund abgeben zu müssen, nur weil es ein anderes Tier der- selben Rasse jemanden gebissen hat.

MFG NazC4

» NazC4 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 1,19 »



Hmm, ich bin da immer sehr sehr zwiegespalten welche Hunde an die Leine gehören und welche nicht. Für mich ist eher die Frage wo die Hunde an die Leine gehören. Ich finde z.B. an der Straße halt schon das Hunde an die Leine gehören, Gehwege sind meistens eng und manche Leute sind halt nicht sooo Hundebegeistert und möchten Hunde möglichst aus dem Weg gehen. Klar gibt es auch Hunde die bei Fuß gehen, aber irgendwas ist ja immer mal ;)

Anders sieht es für mich z.B. auf großen Rasenflächen oder vllt sogar am See, im Wald, wie auch immer. Hier gibt es genug Platz und die Hunde und Menschen können sich aus dem Weg gehen, ich setze mal voraus das Hunde die ohne Leine laufen leidlich gut hören und somit andere auch nicht einfach belästigen, sondern ihres Weges gehen, bzw. beim Herrchen bleiben. Egal ob Kampfhund oder nicht, ein Kampfhung mit Wesenstest ist für mich ein Hund der hört, es hängt meines Erachtens selten von der Rasse ab ob ein Tier aggressiv ist oder nicht, sondern viel mehr von der Erziehung. Klar Ausnahmen bestätigen die Regel, aber mal ehrlich es wird nicht jeden Tag ein Hund aggresiv. Und letztendlich kann auch ein Chihuhaha ausrasten ;)

Abgesehen mal davon finde ich kleine verzogen Oma Terrier (Terrier sind halt einfach keine liebe Oma Hunde, sondern benötigen eine strenge Hand) viel schlimmer, zwei Stück von denen hatte ich schon in der Hose hängen, wah.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich gehöre zu den Leuten, die wirklich Angst vor Hunden haben. Alles, was über Kniehöhe geht, verursacht Panik bei mir. Da können mir die Hundebesitzer tausendmal versichern, wie lieb das Tier sei, ich habe Angst. Sehe ich dann von Weitem ein unangeleintes Tier, dann weiche ich aus. Ich wechsel definitiv die Straßenseite oder versuche, anders abzubiegen. Dabei ist es mir auch völlig egal, ob das ein Listenhund ist oder ein Mischling.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt das Problem nicht. Was ist denn so schlimm daran, das Tier anzuleinen.

Wenn ich im Wald unterwegs bin, begegne ich ab und an auch Leuten, die dort mit ihren Hunden unterwegs sind. Ich kann es nachvollziehen, dass die Tiere dort frei laufen und umherspielen dürfen. Trotzdem finde ich diejenigen Hundehalter höflich, die dann ihr Tier zu sich rufen, sobald sich andere Leute nähern und dieses Tier für kurze Zeit anleinen. Ich könnte ausflippen, wenn ein Hund auf mich zurennt und Herrchen oder Frauchen gar nichts machen!

Mein schlimmstes Erlebnis hatte ich mal bei einer Radtour. Da waren wir auch im Wald, der Hund rennt auf uns zu, bellt dabei auch noch und der Besitzer macht gar nichts. Ich hatte dann totale Panik, bin vom Rad gesprungen und dabei blöd mit dem Fuß aufgekommen, stand dann versteinert und voller Angst neben meinem Rad und der Idiot lacht auch noch!

Es ist ja gemein, alle Hundebesitzer über einen Kamm zu scheren, aber wenn man Angst hat, dann sind es genau die Erlebnisse, die sich einprägen und die dann auch dazu führen, dass man leidenschaftlich für einen Leinenzwang für alle Hunde plädiert. Nix für ungut, aber ich lob mir meine Katzis :)

» Jadzia » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,19 »


Also ich denke eigentlich sollte das jeder Besitzer selber entscheiden dürfen ob er seinen Hund soweit vertrauen kann bzw. einschätzen kann das er ihn ohne Leine laufen kann oder eine Leine nötig ist. Ein andere wichtiger Faktor ist ja nicht nur ob diese Hunde "potenziell" beißen sondern eher wie sie sich mit anderen Artgenossen verstehen, denn es bleibt ja nicht aus das man z.B. beim Gassi gehen andere Hunde trifft.

Noch ein Argument für die Leine ist natürlich auch das einige Menschen "Angst " vor Hunden haben , und selbst schon zucken wenn ein Hund (jetzt mal außen vor gelassen ob "Kampfhund" oder "normaler Hund") nur anbellt, und meistens bellen sie ja aus Freude oder weil sie nur spielen wollen, ganz selten benutzen sie ein bellen zum drohen, sie drohen eher mit einem knurren.

» Yoani » Beiträge: 24 » Talkpoints: 0,15 »


Hallo

also ich bin selber eine Kampfhundebesitzerin und Gott sei Dank ist das Kampfhundegesetzt bei uns nicht ganz so streng wie woanders.

Generell finde ich aber, das alle Hunde, egal ob es ein kleiner Dackel, ein Pitbull oder eine grosse Dogge ist, auf öffentlichen Strassen und Plätzen, wo sich andere Menschen befinden, angeleint werden müssen. Das hat meiner Meinung auch nichts mit der Rasse des Hundes zu tun.

Klar ist es schlimmer, wenn ein Pitbull im Gegensatz zu einem Zwergpinscher zubeisst, aber beide können beissen. Also Leinenzwang für alle Hunde. Es gibt genügend Plätze für Hunde, wo man sie dann auch kontrolliert frei herumlaufen lassen kann.

Ich versteh nicht, das immer alles nur von den sog. Kampfhunden gefordert wird. Schäferhunde und co sind auch nicht viel weniger gefährlich.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte immer Angst vor Hunden, was sich mittlerweile durch den Hund meines Partners soweit entspannt hat, dass ich mittlerweile selbst einen Hund halte. Natürlich käme mir ein Listenhund niemals ins Haus, schon allein aus optischen Gründen schon nicht. Wenn jemand unbedingt einen solchen Hund für sein Ego benötigt, sollte er das Tier aber wenigstens auch anleinen.

Auch alle anderen Hunde gehören meiner Meinung nach an die Leine. Es gibt unzählige Orte, an denen Hunde ohne Leine unterwegs sein dürfen, zum Beispiel spezielle Hundewiesen. Es sollte doch kein Problem darstellen, den Hund in der Stadt, im Wohngebiet und auch im Wald anzuleinen. Denn an diesen Orten begegnet man mit dem Hund unter Umständen einigen Menschen, die einfach Angst vor Hunden haben. Ich kann es heute noch nicht ausstehen, wenn ein mittelgroßer oder großer Hund auf mich zugelaufen kommt, während sein Halter nur dumm in der Gegend herumsteht. Wenn ich einen unserer Hunde dabei habe, bin ich richtig froh darüber, dass ich in dem Moment nebensächlich werde und der fremde Hund sich dann mit meinem Hund beschäftigt und nicht mit mir.

Ich denke übrigens nicht, dass es sinnvoll ist, die Entscheidung dem jeweiligen Hundebesitzer zu überlassen. Hundebesitzer nehmen ihren Hund selektiv wahr und sind in fast allen Fällen der Meinung, dass gerade ihr Struppi ja nichts tut. Wenn man die Entscheidung also bei den Hundebesitzern lässt, wird es kaum einen Hundehalter geben, der seinen Hund freiwillig anleint.

Übrigens gibt es diese Liste für besondere Hunden nicht zum Spaß und ich unterstütze es vollkommen, dass für solche Hunde noch einmal andere Spielregeln gelten als für andere Rassen, wobei man sich einige dieser anderen Hunderassen noch einmal genauer ansehen sollte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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